Das Eschentriebsterben ist der Grund für dieses rasche Vorgehen, um neben der Verkehrssicherungsproblematik auch wieder gesunde, artenreiche Mischwälder nach der Katastrophe aufbauen zu können, die hoffentlich zukünftigen Generationen in Münster eine gute Lebensgrundlage ermöglichen.
Für die Wiederaufforstung steht den gemeindlichen Waldbeauftragen Paul Halbmeir und Bernd Knauer eine sehr aktive Gruppe schon langjährig zur Seite, die unseren Wald zur Freude von Bürgermeister Jürgen Raab in Schuss hält, wie hier direkt neben dem Weiher an der Fischerhütte bei einer Pflanzaktion kurz vor Ostern.
„In Anbetracht der sehr umfangreichen Arbeiten rund um die Aufforstungsmaßnahmen ist der großartige Einsatz der Helfer ein ausgesprochener Glücksfall für den Wald vor Ort“, sagt Thomas Lutz (Revierförster).
Allein seit dem Frühjahr 2020 wurden insgesamt 4,5 ha mit über 12.000 Pflanzen für die Gemeinde wieder aufgeforstet. Mit dem Pflanzen selbst ist es aber nicht getan. Flächen bekommen eine Umzäunung oder Einzelpflanzen werden mit Schutzhülsen versehen, um Wildverbiss zu verhindern. In den ersten Jahren ist ein Ausmähen unerlässlich, damit die noch kleinen Setzlinge nicht überwuchert werden. Bei starker Trockenheit werden neue Anpflanzungen auch teilweise gegossen.
Die Hauptbaumarten im „neuen“ Lechwald sind nun Stieleiche, Flatterulme, Schwarznuss und Vogelkirsche. Um die Sortenvielfalt weiter zu verbessern, finden aber auch Schwarzpappel, Wildbirne, Walnuss, Feldahorn, Spitzahorn, Winterlinde, Wildapfel und Hybridpappel ihren Platz.
Zusätzlich fordert das Eschensterben wegebauliche Sicherungsmaßnahmen.
Entlang des Lechs befinden sich besonders große Eschen aber auch Pappeln, von denen abgestorbene Äste auf Wege fallen und zur Gefahr werden könnten. Gesunde Bäume erhielten Anfang des Jahres zur Wegseite hin einen Zuschnitt, abgestorbene Exemplare wurden komplett entfernt oder nur der Stamm blieb bis auf eine Höhe von ca. 4 - 6 Metern als Totholz-Biotop stehen.
Was im ersten Blick als „verschwenderisch“ gesehen werden kann, ist aus Sicht des Naturschutzes und für den Erhalt der Artenvielfalt ausgesprochen wirksam. Ein stehender Stamm dient über ungefähr ein Jahrzehnt, somit noch länger als liegendes Totholz, für die unterschiedlichsten Pilzarten, Moose, Flechten und unzähligen Insektenarten als Lebensraum, welche wiederum als Nahrungsquelle anderer Tiere wie Vögel usw. dienen.
Alles in Allem lässt sich sagen: Durch die sehr fruchtbare und angenehme Zusammenarbeit mit dem Revierförster Thomas Lutz, allen Waldbesitzern aus der örtlichen Waldgenossenschaft und den tatkräftigen Helfern sieht sich die Gemeinde Münster mit Bürgermeister Jürgen Raab und dem Gemeinderatsgremium für die aktuellen Herausforderungen beim Thema Wald gut gerüstet. (pm)