Nachhaltiges Handeln

Donauwörth legt Förderprogramme zur Regenwasserspeicherung auf

Seit 20 Jahren stattet die Stadt Donauwörth Grundstücke für Einfamilienhäuser in Neubaugebieten standardmäßig mit Retentionszisternen aus, um die Kanalisation bei Starkregen zu entlasten. Wer nachrüsten möchte, bekommt nun finanzielle Unterstützung von der Stadt Donauwörth. Bild: Stadt Donauwörth / K. Stadlmayr
Mit einer Reihe innovativer Förderprogramme will die Stadt Donauwörth den Wasserschutz und die Ressourceneffizienz steigern und damit Vorbild für nachhaltiges Handeln sein.

Wasser ist eine kostbare Ressource, die Leben spendet und gleichzeitig eine immense Kraft entfalten kann. Der sorgfältige und nachhaltige Umgang mit Wasser ist von großer Bedeutung, und die Stadt Donauwörth setzt hierbei neue Maßstäbe.

Die Förderprogramme sind Teil eines neuen Projektes, das Donauwörth zur so genannten „Schwammstadt“ machen soll. Wie bei einem Schwamm soll in der Stadt möglichst viel Wasser gespeichert werden. Die attraktiven Förderungen sollen zum Beispiel helfen, dass der Trinkwasserverbrauch gesenkt wird. Sie sollen neue Speichermöglichkeiten schaffen, damit auch in Trockenperioden immer genügend Wasser zur Verfügung steht. Außerdem entlasten derartige Wasserspeicher unsere Kanalisation, unsere Kläranlage und unsere Flüsse bei Starkregenereignissen. Achtsamer und sparsamer Umgang mit der Ressource Wasser schützt also Natur, Umwelt und den Menschen. Dem will der Stadtrat mit den neuen Förderprogrammen Rechnung tragen. 

Antragsberechtigt sind Privatpersonen sowie gemeinnützig anerkannte Organisationen und Körperschaften des öffentlichen Rechts mit Sitz und Wirkungskreis in Donauwörth. Die Förderprogramme laufen über zwei Jahre und umfassen drei verschiedene Maßnahmengebiete.

Zisternen und Regenwassernutzungsanlagen

Für den Einbau von Zisternen (ab 3 m³ Nutzvolumen) oder Retentions-Zisternen (ab 3 m³ Nutz- und 2,5 m³ Speichervolumen) wird ein Zuschuss von bis zu 1.200 Euro gewährt. Die Installation einer Regenwassernutzungsanlage, die mindestens eine Toilette versorgt, kann mit bis zu 1.200 Euro gefördert werden.

Entsiegelungen

Wer versiegelte Flächen entsiegelt und begrünt, kann bis zu 1.000 Euro Förderung erhalten. Teilentsiegelungen (also Belagsänderungen) zu wasserdurchlässigen Porenpflasterstein sind bis zu 2.300 Euro förderfähig, bei Umstellung zu Kies oder Rasengitterstein gibt es bis zu 1.500 Euro pro Grundstück. Die betreffende Fläche muss mindestens 20 m² betragen.

Dach- und Fassadenbegrünungen

Die Begrünung von Garagen oder Carports wird max. 200 Euro für einen Stellplatz bzw. 300 Euro für zwei Stellplätze unterstützt. Die extensive Begrünung von Flachdächern von Ein- oder Mehrfamilienhäusern wird mit bis zu 1.500 Euro gefördert, während intensive Dachbegrünungen, also die Installation eines Gartens auf einem Flachdach, mit bis zu 3.000 Euro unterstützt werden. Rankgitter und Kassettensysteme zur Begrünung von Fassaden können mit bis zu 2.700 Euro gefördert werden, wobei min. 10 m² Fassade umgestaltet werden müssen. Die Kombination verschiedener Begrünungsmaßnahmen ist bis zu einem Gesamtbetrag von 4.000 Euro förderfähig.

Umsetzung und Unterstützung in Donauwörth

Die Umsetzung kann bei allen drei Programmen sowohl in Eigenleistung als auch durch Fachfirmen erfolgen. Ausgenommen sind Neubaugebiete und Bebauungspläne, in denen diese Maßnahmen vorgeschrieben sind oder bereits von der Stadt durchgeführt wurden. 

Weitere Informationen und die genauen Rahmenbedingungen sind im Merkblatt unter www.donauwoerth.de/umwelt-foerderungen verfügbar. Hier kann auf der jeweiligen Seite der Antrag auch gleich online gestellt werden. Zum Thema Dachbegrünung ist ein Workshop für Ende September 2024 in Planung, bei Interesse oder auch bei Fragen zu den Förderprogrammen allgemein steht der städtische Klimaschutzmanager Stefan Rösch unter der Telefonnummer 0906/789-106 oder per Mail an klimaschutz@donauwoerth.de gerne zur Verfügung. (dra)