Der Fraktionsvorsitzende der Grünen im Bayerischen Landtag, Ludwig Hartmann, sprach in Nördlingen über den enormen Flächenverbrauch in Bayern.
Donau-Ries - Täglich wird laut Hartmann die enorme Fläche von 18 Fußballfeldern betoniert. Durch ein ökologisches Flächenmanagement könne dieser umweltschädliche Flächenverbrauch bis 2020 halbiert werden. Baulücken sowie Brach- und Freiflächen innerhalb von Städten und Ortschaften müssen genutzt werden, unnötiger Neubau von Straßen vermieden werden. Wohnortnahe Arbeitsplätze und Versorgungseinrichtungen seien eine weitere Maßnahme um den Flächenverbrauch einzudämmen. Grünen-Kreisvorsitzende Ursula Kneißl-Eder merkt an, dass es Auftrag der Kommunen sei primär auf Innenentwicklung zu setzen und dafür entsprechende Anreize zu schaffen. Bei Neuausweisungen im Außenbereich mahnte sie eine zurückhaltende Vorgehensweise an. "Das sind wir unserer Heimat schuldig."
Anlässlich des geplanten dreispurigen Ausbaus der B25 zwischen Nördlingen und Möttingen trafen die Grünen vor der Veranstaltung Landwirt Georg Schabert und machten sich vor Ort ein Bild über die vom Ausbau betroffenen Flächen. Bei der sogenannten Brezellösung, die zwei größere Schleifen beinhaltet, würde Schabert 5,7 Hektar Ackerfläche verlieren. Die Grüne Kreis- und Stadträtin Andrea Eireiner sprach sich gegen die für Schabert existenzgefährdende Lösung aus. Bayerns Grüne Jugend Landessprecherin Eva Lettenbauer ergänzt: "Statt wenigen Sekunden Fahrtzeitersparnis sollten der Schutz von Natur, Landschaft und landwirtschaftlicher Fläche im Vordergrund stehen." Grünen-Bundestagskandidat Albert Riedelsheimer fragt: "Was nützt ein Heimatministerium, wenn die Heimat sinnlos zubetoniert wird?" Er will den Flächenfraß stoppen und regt an, andere Möglichkeiten der Auffahrt an die B25 zu prüfen. Er verweist auf den Kreisverkehr zwischen Nördlingen und Wallerstein oder an platzsparende Ranken an der B2 in Gersthofen. Besonders verwundert zeigt er sich, das die Möglichkeiten vom Staatlichen Straßenbauamt wohl gar nicht ernsthaft geprüft werden. Riedelsheimer, selbst Landwirt im Nebenerwerb, zeigt sich solidarisch mit dem betroffenen Landwirt: "Schutz der Heimat bedeutet auch Schutz der bäuerlichen Landwirtschaft." (pm)