Insgesamt haben im Jahr 2015 die Vereinten Nationen (UN) 17 Nachhaltigkeitsziele (SDGs) beschlossen. Sie gelten weltweit, sollen bis 2030 erfüllt werden und ein friedliches Zusammenleben auf der Erde sichern. Alle Mitgliedsstaaten haben sich verpflichtet, sie umzusetzen. Auch Deutschland. Diese lauten unter anderem: Armut in jeder Form und überall beenden, Ernährung weltweit sichern, nachhaltig wirtschaften als Chance für alle, Leben unter Wasser schützen, starke und transparente Institutionen fördern und nachhaltig produzieren und konsumieren.
Sechs Jahre später, im Jahr 2021, hat sich der Landkreis Donau-Ries noch eigene Ziele auf Basis der UN-Nachhaltigkeitsziele auferlegt, die dazu beitragen sollen, dass auch künftige Generationen hierzulande optimistische Zukunftsaussichten haben und unsere Erde ein bewohnbarer, friedlicher Ort für alle wird. „Beim Thema Nachhaltigkeit zeigt sich ganz besonders, was unsere hochkomplexe Gesellschaft charakterisiert", sagte Landrat Stefan Rößle im März 2022, "nämlich, dass wir alle und auf allen Ebenen die Weichen für die Zukunft stellen und es nicht von Machtverhältnissen, Gesetzen und staatlichen Regulierungen allein abhängt". Nachhaltigkeit könne nicht "von oben" angeordnet werden, so der Landrat, denn: "Das Thema ist mit dem Lebensstil von uns allen verbunden und von Konsumentscheidungen, unternehmerischem Handeln und zivilgesellschaftlichem Engagement ebenso abhängig wie von staatlicher Politik und Gesetzgebung."
Darüber hinaus betonte Landrat Stefan Rößle, dass die nachhaltige Zukunftsentwicklung im Landkreis Donau-Ries nicht unabhängig von der weltweiten Entwicklung sein könne. Das sei beim Klimawandel evident, aber auch unser Konsumieren und Wirtschaften und große Bereiche unseres Freizeitverhaltens seien ja eng verknüpft mit globalen Entwicklungen und der Situation andernorts – vor allem auch im globalen Süden.
Schon einmal was vom Erdüberlastungstag gehört?
Wie wichtig ein nachhaltiger Umgang mit Ressourcen ist, zeigt jedes Jahr der Erdüberlastungstag auf. Der deutsche Erdüberlastungstag markiert den Tag, ab dem wir bis Jahresende quasi ungefragt Schulden bei anderen machen.
Wenn alle Menschen auf der Welt so leben und wirtschaften würden wie wir in Deutschland, wäre bereits am 4. Mai (2023) das Budget an nachhaltig nutzbaren Ressourcen und ökologisch verkraftbaren Emissionen für das gesamte Jahr aufgebraucht. Tendenziell nimmt die Erdüberlastung durch Deutschland seit 2010 zwar etwas ab – aber viel zu langsam. Wären vor 14 Jahren rechnerisch 3,3 Erden nötig gewesen, wenn alle Menschen so leben und wirtschaften würden wie die Menschen hierzulande, sind es heute noch immer drei.
Erdüberlastungstag: Was können wir dagegen tun?
Wir alle verbrauchen Ressourcen. Wir alle haben Einfluss darauf, wie viele. Wir alle hinterlassen einen ökologischen Fußabdruck – und können darauf achten, unsere Lebensweise so nachhaltig wie möglich zu gestalten. Es ist gar nicht so schwer, etwas zu verändern.
Nachhaltigkeit beginnt im Kleinen
In unserem Alltag gibt es unzählige Möglichkeiten, um Ressourcen zu schonen und das eigene Leben nachhaltiger zu gestalten. Dabei können schon kleine Veränderungen in unserem Tun einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz leisten. Lebensmittelverschwendung hat einen großen Einfluss auf unseren ökologischen Fußabdruck. Allein in Deutschland landen laut dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft rund elf Millionen Tonnen Lebensmittel in der Tonne. Das bedeutet, dass jede Person im Jahr rund 78 Kilogramm Lebensmittel entsorgt. Ein Teil davon ist unvermeidbar, dennoch liegt es in der Verantwortung aller, die Zahl der Lebensmittelabfälle zu vermeiden.
Nachhaltig essen: Regional und saisonal
Jeder Bissen, den man isst, beeinflusst nicht nur unsere Gesundheit, sondern hat auch Auswirkungen auf unser Klima. Wer sich nachhaltig ernähren möchte, sollte frisches Gemüse aus der Region kaufen. Für Produkte aus der Region fallen nicht nur weniger Transportkosten an, es wird meist auch weniger Verpackung benötigt. Auch die bewusste Entscheidung, saisonales Obst und Gemüse zu kaufen, hat Vorteile. Zum einen ist es deutlich frischer und zum anderen entfallen teure Gebühren für die Lagerung.
Was ist Nachhaltigkeit?
Der Begriff Nachhaltigkeit kommt ursprünglich aus der Forstwirtschaft: Wer nur so viele Bäume fällt, wie nachwachsen können, sorgt dafür, dass der Wald für die künftige Nutzung zur Verfügung steht und auf Dauer seinen Wert behält. Man kann auch sagen: Es ist nachhaltig, von den Zinsen zu leben, statt vom Kapital. Es ist nachhaltig, die natürlichen Lebensgrundlagen zu erhalten, die Wirtschaft durch mehr Umweltschutz und innovative Technologien voranzubringen und dabei gleichzeitig Wohlstand und sozialen Fortschritt zu sichern.
Nachhaltigkeit ist ein Querschnittsthema, das die Verantwortung für die heute lebenden Menschen mit der Verantwortung für die zukünftigen Generationen verbindet. Jeder von uns kann daher mit bewussten Entscheidungen seinen Beitrag dazu leisten, unsere Umwelt für unsere Kinder und Kindeskinder zu schützen.