Eine weitere Wasserprobe vom Montag, 26.06.2023, hat nun erneut den Nachweis einer hohen Konzentration an Blaualgen erbracht. Der Befund der Probe passt auch zum Sichtbefund des Algenbefalls an der Beprobungsstelle.
Die Blaualgen haben sich aufgrund der für sie derzeit günstigen Bedingungen einer trockenen, warmen Klimalage rasch vermehrt. Die bei Massenauftreten gefährlichen Cyanobakterien befinden sich grundsätzlich überall in Gewässern und können sich unter für sie günstigen Bedingungen teilweise explosionsartig vermehren. Dies kann dazu führen, dass innerhalb von auch nur einem Tag ein neuer Blaualgenteppich auftreten kann.
Weiterhin ist die Ansammlung der Blaualgen innerhalb eines Gewässers nicht stationär verankert, sondern bewegt sich entsprechend der Windrichtung und der sonstigen Wellenbewegungen des Wassers entlang der Gewässeroberfläche. Dies führt teilweise auch dazu, dass derartige Algenteppiche durch Uferschilf oder andere Gewächse verdeckt werden und sich oft an ruhigeren Gewässerstellen ansammeln können.
Weitere Proben notwendig
Das Gesundheitsamt geht bei der aktuellen sommertypischen Witterung davon aus, dass mit Blick auf die Situation am Riedlinger Baggersee in nächster Zeit keine wesentliche Veränderung zum Besseren eintreten wird. Daher muss die Warnstufe mit den entsprechenden Verhaltensempfehlungen bis auf Weiteres aufrechterhalten werden. Dennoch wird das Gesundheitsamt weiterhin bei gemeldeten Veränderungen sowie bei Routine-Kontrollen der EU- und der übrigen Badegewässer Sichtkontrollen durchführen und gegebenenfalls Beprobungen durchführen.
Alle Probenbefunde zur Gewässerqualität und auch anlassbezogene Ergebnisse von Blaualgenproben werden auf der Internetseite des Gesundheitsamts unter www.donau-ries.de/badewasser veröffentlicht.
Bei der Interpretation der Ergebnisse ist jedoch wichtig zu wissen: Die Auswertung von Proben in den Laboren dauert in der Regel ein bis zwei Tage. In dieser Zeit kann sich bereits ein neuer Algenteppich an der Probenahmestelle gebildet, fortbewegt oder aufgelöst haben. Somit stellen die Proben immer nur eine Momentaufnahme dar. Daher wird seitens des Gesundheitsamts grundsätzlich dazu geraten, sich selbst vor dem Badengehen mittels Sichtkontrolle der Gewässeroberfläche und des Ufers im Zugangsbereich über das Fehlen von Algenteppichen zu vergewissern.
Ein entsprechendes Merkblatt mit weiteren Informationen und Beispielbildern findet sich unter angegebenem Link. (pm)
