Unter dem Motto „Kraftorte in der Region Hesselberg“ sind Bilder von Annette Wüstner (Weiltingen) im öffentlichen Café des Evangelischen Bildungszentrums Hesselberg seit Mai zu sehen.
HESSELBERG – Annette Wüstner ist Autodidaktin. Bereits als Kind malte sie gerne. Im Alter von 9 Jahren gewann sie einen Malwettbewerb. Zu dieser Zeit setze sich in ihr der Gedanke fest: Ich male gerne und gewinne auch noch was – das mache ich weiter. Dabei war ihr das Malen in die Wiege gelegt worden – schon der Großvater und die Mutter malten gerne. Die Künstlerin bezeichnet sich selbst als „Augenmensch“. Wenn sie etwas mit dem Auge aufgenommen habe, das sie in Form oder Farbe anspricht, entscheidet sie: das möchte ich malen. Dabei findet sie ihre Motive in der Natur. Ansprechen lässt sie sich v.a. von der unverbauten Natur, aber auch von alten, verlassenen Häusern, deren Charme sie durch Bilder erhalten möchte. Oder sie malt Gärten, die nicht gestaltet sind – Unkräuter, Wiesen, die zum Blühen kommen. Ihre Stimmung entscheidet darüber, was sie malt. So stellt sie sich die Frage: welcher meiner vielen Eindrücke ist es wert gemalt zu werden? Dabei möchte sie bewusst ein Gemälde gestalten und nimmt sich deshalb auch künstlerische Freiheiten, setzt auch mal eine Farbe oder ein Detail ein, das ihre „Vorlage“ eigentlich nicht enthielt. Ich male ja ein Bild und fotografiere nicht, so Annette Wüstner.
Die am Hesselberg ausgestellten Ölgemälde zeigen verborgene Orte in der Region. So kann man etwa den Bärlauch-Hang am Hesselberg sehen, eine Brücke im Park oder ein verlassenes Haus in Aurach, das mittlerweile abgerissen wurde. Für Annette Wüstner, Mitglied im Dinkelsbühler Malkreis ART + FARBE, sind das alles „Kraftorte“, deren Seele sie ein wenig festhalten möchte.
Im Regelfall fotografiert die Künstlerin den jeweiligen Ort mehrmals und lässt diese Fotos zu Hause auf sich wirken, bevor sie daraus dann ein Bild malt. Bei natürlichem Licht setzt sie sich nach getaner Arbeit an ihre Staffelei und malt mit Ölfarben – mittlerweile seit über 15 Jahren. Dabei hat sie sich die Landschaftsmalerei selbst beigebracht. Ihren Stil sieht sie eher von Impressionisten wie Claude Monet beeinflusst. Die Malerei ist für sie Hobby und Leidenschaft zugleich – das sie mit Familie, Haushalt und Beruf zu verbinden sucht. Annette Wüstner ist verheiratet und Mutter zweier Töchter. Sie leitet die Schneiderei Kleiderstolz in Dinkelsbühl, die Fränkische Trachten für Damen und Herren und vieles andere als Maßanfertigungen „100%-ig made in Franken“ herstellt.
Einige Bilder von Annette Wüstner sind derzeit im öffentlichen Café des Evang. Bildungszentrums Hesselberg zu sehen – voraussichtlich bis Ende Juli 2017. Sie können während der Öffnungszeiten des Cafés täglich von 10.00 – 17.00 Uhr besichtigt werden. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. (pm)