Schon mehrmals war eine geplante Bebauung in der Promenade Thema im Donauwörther Bauausschuss. Bei einem Bürgerdialog haben die Anwohner ihrem Unmut über das Bauvorhaben kund getan. Zur Diskussion steht weniger die grundsätzliche Bebauung, sondern mehr Anzahl und Dimension der Neubauten.
Donauwörth - Ein circa 5100 Quadratmeter großes Grundstück oberhalb der Promenade soll mit sieben Wohnhäusern und insgesamt 30 Wohneinheiten bebaut werden. Das Bauvorhaben ruft allerdings die Nachbarn auf den Plan. Ein Grund: Die bisherige Baupläne stimmen nicht mit dem Bebauungsplan überein. Dort sind nämlich nur fünf Wohnhäuser mit 12 bis 15 Wohneinheiten vorgesehen. 16 Familien aus der Nachbarschaft haben nun eine Interessengemeinschaft gegründet und die Mitglieder des Stadtrates zu einem Bürgerdialog eingeladen. Damit wollte die Interessengemeinschaft die Chance nutzten, etwas zur Entscheidung des Bauausschusses beizutragen.
Das erste Nadelöhr sieht die Interessengemeinschaft bei der Zufahrt der Promenade von der Kapellstraße. Sie sei eine "ungute Verkehrssituation". Schon jetzt staut es sich an der Ampel regelmäßig. Ein Anwohner monierte, Pkws, die sich sich ungewollt in die Promenade verirren, würden in seinem privaten Hof wenden. Momentan duldet er das, nicht ausdenken möchte er sich aber, wenn sein Hof wergen einer Baustelle bald nicht mehr als Wendeplatz zur Verfügung steht.
Außerdem kritisieren die Nachbarn, dass die Stichstraße, an deren Ende gebaut werden soll, mit einem Anstieg von 20% und einer Breite von 4,60 Metern zu steil und zu schmal für die Baustellenfahrzeuge und andere große Fahrzeuge sei. Zwar sind die Bauarbeiten irgendwann abgeschlossen, Müllabfuhr, Krankenwagen oder Feuerwehr können aber schon jetzt kaum die Promenade befahren. Die Interessengemeinschaft erinnert an einen Rettungseinsatz in der Nachbarschaft kurz vor Weihnachten. Die Feuerwehr hätte erhebliche Probleme gehabt, die schmale Straße zu befahren. Weil die Müllautos den steilen Berg schon jetzt nicht befahren können, müssen regelmäßig alle Mülltonnen bis zum Straßenanfang geschoben werden. Bis zu 135 Mülltonnen könnten das an manchen Tagen sein, wenn dort nun 30 Wohneinheiten dazu kommen, rechnet die Interessengemeinschaft vor.
Anzahl und Dimension stehen in der Kritik
Im Dialog mit den anwesenden Stadträten ging es der Interessengemeinschaft weniger darum, das Bauvorhaben komplett abzulehnen. Allerdings wolle man über die Dimension und die Erschließung diskutieren. Dass für den Grundstücksbesitzer bestehendes Baurecht herrscht, wissen auch die Stadträte und können eine Bebauung deshalb nicht grundsätzlich verhindern.
Anfang Dezember hatte der Bau-, Planungs- und Umweltausschuss aber ebenfalls bemängelt, dass die Anzahl der geplanten Wohnungen zu hoch sind. Die Anzahl der Wohneinheiten soll deshalb reduziert werden. Auch wurde beschlossen, dass Höhen und Baugrenzen reduziert werden müssen und öffentliche Parkplätze im Umfeld der Bebauung geschaffen werden sollen.
Mittlerweile haben Gespräche zwischen dem Stadtbauamt und den Bauherren stattgefunden, eine überarbeite Bauvoranfrage liege der Stadt momentan noch nicht vor, wurde von der Stadt Donauwörth mitgeteilt.