Landkreis Donau-Ries: Arbeitslosenquote steigt auf 2,3 Prozent
„Wie jedes Jahr stieg im Januar die Arbeitslosenquote gegenüber dem Dezember deutlich an, aber wir liegen unter dem Januar-Niveau der Vorjahre. Erfreulicherweise waren keine Firmenschließungen, sondern rein saisonale Entlassungen in der Winter- und Ferienzeit, in diesem Monat bestimmend für die Arbeitsmarktlage“, fasst Richard Paul, Leiter der Agentur für Arbeit Donauwörth, zusammen.
Donau-Ries - Die Arbeitslosenquote lag im Landkreis Donau-Ries im Januar bei 2,3 Prozent (im Vorjahr betrug sie 2,4 Prozent), vor einem Monat lag sie bei 2,0 Prozent. 1.776 Arbeitslose waren zum Stichtag gemeldet (plus 246 zum Vormonat, minus 39 zum Vorjahresmonat). Zur Besetzung stellten Arbeitgeber insgesamt 1.450 offene Stellen zur Verfügung (99 weniger als im Vormonat). Richard Paul, Leiter der Agentur für Arbeit Donauwörth erläutert die aktuelle Entwicklung: „Wenn die Temperaturen sinken, steigt die Anzahl der Arbeitslosemeldungen. Die saisonalen Entlassungen treffen Im kurzfristigen Vergleich mit dem Vormonat vor allem Männer und Ausländer, da diese besonders häufig in den witterungsabhängigen Berufen arbeiten wie z.B. Bau- und Baunebengewerbe, Gartenbau, Straßenbau oder Fuhrrunternehmen. Der längerfristige Vergleich mit den Vorjahreswerten zeigt aber eine Abnahme der Arbeitslosigkeit um 3,2 Prozent. Die Einstellungsbereitschaft der Firmen ist weiterhin sehr positiv und die wirtschaftliche Grundstimmung hält weiter an und lässt für das Jahr 2017 eine gute Arbeitsmarktsituation weiter erwarten. Jedoch fehlen in vielen Bereichen die notwendigen Fachkräfte. Deshalb ist für dieses Jahr die Qualifizierung für uns ein sehr wichtiges Thema. Jeder Arbeitslose der sich weiterbilden will, kann und darf und die gesetzlichen Möglichkeiten hierzu vorhanden sind, wird von uns unterstützt.“
Besondere Personengruppen
Die Arbeitslosenquote der jungen Leute unter 25 Jahren stieg von 1,3 Prozent im Dezember auf 1,4 Prozent im Januar, das entsprach 135 Personen am Stichtag. Bei den älteren Arbeitnehmern war die Arbeitslosenquote im Januar bei 3,0 Prozent nach 2,5 Prozent im Vormonat, das entsprach 721 Personen. Bei den Ausländern erhöhte sich die Anzahl um 75 auf 346 Arbeitslose.
Bewegung am Arbeitsmarkt
Im Januar begaben sich im Landkreis Donau-Ries 661 Personen neu auf die Suche nach einer Arbeitsstelle, 165 Personen weniger als noch vor einem Jahr. Zudem konnten 412 Personen ihre Arbeitslosigkeit beenden, 102 weniger als im Januar 2016.
Stellenmarkt
Im Januar 2017 gab es 1.450 offene Stellen zur Besetzung - plus 228 zum Vorjahresmonat. Dem Arbeitgeber-Service wurden in diesem Monat 356 neue Stellen gemeldet. Fachkräfte werden in vielen Bereichen gesucht z.B. im Handwerk (Tischler, Fleischer, Bäcker, Fahrzeuglackierer), im Metall- und Elektrobereich (Mechatroniker, Elektroberufe), in der Lagerwirtschaft (Fachkraft für Lagerlogistik), in der Altenpflege, aber auch im Verkauf (v.a. Lebensmittel), im kaufmännischen Sektor (z.B. als Sachbearbeiter für Einrichtung, als Marketingfachkraft, als Softwareentwickler, als Erzieher und als Fachkraft für Abwassertechnik).
Soziale Grundsicherung
Von den 1.776 arbeitslos gemeldeten Menschen wurden am Stichtag 1.217 Personen - minus 5 zum Vorjahresmonat - im Rechtskreis SGB III und 559 Personen im Rechtskreis SGB II - minus 34 zum Vorjahresmonat - betreut.
Mit dem 9. SGB II-Änderungsgesetz erhalten Personen, die neben Arbeitslosengeld I auch Arbeitslosengeld II beziehen - sogenannte Aufstocker - ab 1. Januar 2017 alle Leistungen der aktiven Arbeitsförderung durch die für sie zuständige Agentur für Arbeit. Die Leistungen zur Sicherung des Lebensunterhaltes - insbesondere die Regelungen zur Bedarfsgemeinschaft - werden weiterhin vom Jobcenter gezahlt. Bis 2016 zählten die sogenannten Aufstocker zu den Arbeitslosen der Jobcenter. Seit Januar 2017 sind diese nun im Arbeitslosenbestand der Arbeitsagentur aufgeführt. (pm)