Die Nördlinger Polizei hat die Unfallstatistik für 2016 veröffentlicht. Insgesamt sind die Zahlen im Ries leicht gesunken.
Nördlingen - Die Unfallzahlen im Ries sind im vergangenen Jahr leicht gesunken, das berichtet die Nördlinger Polizei in ihrer aktuellen Unfallstatistik. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 1511 Verkehrsunfälle aufgenommen, 11 weniger als im Jahr 2015. Fünf Verkehrstote und 253 Verletzte gab es zu beklagen. Im Jahr 2015 waren es sechs Verkehrstote und 278 Verletzte. Bei zwei Drittel aller Verkehrsunfälle handelte es sich um sogenannte „Bagatell-Unfälle“. Unfälle bei denen lediglich geringer Sachschaden entstand. Stark angestiegen sind allerdings die schweren Verkehrsunfälle. So wurden bei Unfällen 66 Personen schwer und 187 Personen leicht verletzt. Während die Polizei bei den Bagatellunfällen mangelnde Konzentration, geringer Sicherheitsabstand und Vorfahrtsverstöße als Unfallursache angibt, sind die schweren Verkehrsunfälle immer noch zu häufig auf nicht angepasste Geschwindigkeit oder Alkoholeinfluss zurückzuführen. Nachdem 2015 in beiden Bereichen eine spürbare Besserung registriert worden war, stiegen die Zahlen 2016 wieder an. Im vergangenen Jahr war bei den 5 tödlichen Unfällen zweimal Alkohol im Spiel. Insgesamt sind die Unfälle, die unter Alkoholeinfluss verursacht wurden oder bei denen ein Unfallbeteiligter unter Alkoholeinfluss stand, stark angestiegen. Bei den 21 Alkoholunfällen wurden 7 Personen zum Teil schwer verletzt; zwei Menschen kamen ums Leben. Bei drei Unfällen stand der Unfallverursacher unter Drogeneinfluss.
12% der Unfälle durch nicht angepasste Geschwindigkeit
Von den knapp 500 schweren Verkehrsunfällen sind über 12 % (insgesamt 62) auf nicht angepasste Geschwindigkeit zurückzuführen, gleichwohl ist diese Unfallursache in den letzten Jahren deutlich rückläufig. Die Polizei führt dies auch auf die in den vergangenen Jahren intensivierten polizeilichen Verkehrsüberwachungsmaßnahmen zurück. Insgesamt war das Hand-Lasermessgerät der Nördlinger Polizei über 200 Stunden im Einsatz. Bei den Geschwindigkeitskontrollen sind im Ries im Vorjahr 159 Geschwindigkeitsverstöße festgestellt und entsprechend mit Verwarnungsgeld oder Bußgeld geahndet worden.
Nach einem deutlichen Anstieg der Zahlen im Jahr 2015 (*380) ist die Anzahl der Wildunfälle im Vorjahr auf 355 zurückgegangen. Ingesamt 53 Radler-Unfälle gab es 2016, 4 mehr als im Vorjahr. 39 Fahrradfahrer wurden dabei leicht und 12 schwer verletzt. Die Hälfte aller Fahrradunfälle ist selbst verschuldet. An 16 Unfällen waren Fußgänger beteiligt (*8); bei zwei Unfällen kam der Fußgänger ums Leben.
600 nicht angegurtete Fahrer
Bemerkenswert ist die Anzahl der nicht angegurteten Personen: Jeder vierte Verletzte gehört in diese Kategorie. Gerade innerorts konnte die Rieser Polizei sehr schlechte Angurt-Quoten auszumachen. Dazu Walter Beck, der Leiter der PI Nördlingen: „Aufgrund der Überwachungsergebnisse der Vorjahre hat die Nördlinger Polizei im vergangenen Jahr erneut ein Hauptaugenmerk auf die Einhaltung der Gurtanlegepflicht gelegt. 600 Fahrzeugführer mussten beanstandet werden. Immer wieder ist auch festzustellen, dass Kinder auf den Rücksitzen nicht oder unzureichend gesichert sind. “
Aber auch die wegen Handyverstößen ausgesprochenen Verwarnungen und Ordnungswidrigkeiten-Anzeigen deuten aus polizeilicher Sicht auf eine nicht zu tolerierende „laxe Verkehrsmoral“ hin, weshalb auch die diesbezüglichen Kontrollen 2017 fortgesetzt werden. 315 Fahrzeuglenker wurden angehalten, nachdem sie während der Fahrt ohne Freisprecheinrichtung telefoniert hatten.(pm)