Sparkasse Nördlingen: Niedrigzins hinterlässt Spuren

Sie präsentierten die Jahresbilanz für 2016 im Hotel am Ring: Karlheinz Wiesinger (vorstandsmitglied), Oberbürgermeister Herrmann Faul, Wolfgang Winter (Vorstandsvorsitzender) und Landrat Stefan Rößle. (von links nach rechts) Bild: Diana Hahn
Von einem im allgemeinen zufriedenstellenden Geschäftsentwicklung im vergangenen Jahr, war die Rede bei der  Bilanzvorstellunng der Nördlinger Sparkasse im Hotel am Ring. Allerdings habe die noch immer anhaltende Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank auch ihre Spuren in der Bilanz hinterlassen. Vor allem beim „operativen Jahresergebnis“, dort verzeichnete die Sparkasse einen Rückgang um 8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, sei dies deutlich geworden, sagte Vorstandsvorsitzender Wolfgang Winter. 
Nördlingen - In Sachen Eigenkapital steht es hingegen gut um die Sparkasse in Nördlingen. Mit rund 44 Millionen Euro ist die Sparkasse sogar um 1,7 Prozentpunkte besser aufgestellt, als im Vorjahr. Ebenfalls eine positive Entwicklung konnte das Kreditinstitut bei den Privatkrediten verzeichnen. So seien zum Beispiel die Immobiliendarlehen um drei Millionen Euro angestiegen. Die gewerbliche Finanzierung hingegen, sei etwas rückläufig gewesen, erklärte Winter und fügte hinzu: "Verantwortlich dafür, war die gute Liquidität der Unternehmen. Anschaffungen konnten diese teilweise selbst finanzieren."
Trotz einiger guter Nachrichten, zeigten sich die Verantwortlichen der Sparkasse Nördlingen besorgt über das operative Ergebnis. Sollte dieses in den nächsten Jahren weiter zurückgehen, müsse man weiter entgegensteuern. Teilweise konnte das operative Ergebnis bereits 2016  durch Kostensenkungen etwas korrigiert werden und so ein zufriedenstellender Jahresüberschuss erzielt werden. Damit das auch in den nächsten Jahren so bleibe, müsse man vorhandene Sparpotenziale ausschöpfen und "mehr Geschäft" machen.  Steigerungspotenzial sehe Winter bei den Angeboten zur Altersversorgung und im Wertpapiergeschäft. Aufgrund anhaltender "Null-Zins-Politik" der EZB und politischer Unsicherheiten in der europäischen und der Weltpolitik, seien diese die wichtigsten Aufgabenstellungen für die Zukunft.  Damit auch in Zukunft die Privatanleger von Negativzinsen verschont bleiben, müsse man auch alle Sparmöglichkeiten ausschöpfen. Deshalb wollte der Vorstandsvorsitzende auch nicht ausschließen, dass in Zukunft noch weitere Filialen aufgegeben werden, oder Gebühren für Kunden erhöht werden müssen.
Online-Angebot stärken
Um auch in Zukunft den rund 20000 Sparkassen-Kunden einen optimalen Service zu bieten, habe man sich für 2017 zum Ziel gesetzt, den Multikanalansatz weiter zu forcieren, so Wiesinger. Deshalb wolle man Kanäle weiter ausbauen, die für den Kunden "bequem" sind. Dazu gehören unter anderem das Kundenservicecenter, das an 7 Tagen die Woche 24 Stunden lang erreichbar ist. Dort können einfache Serviceleistungen erledigt werden.  Außerdem solle das Online-Angebot gestärkt werden. Vor allem beim Online-Banking wolle man bis Ende 2017 die 50%-Marke erreichen. 2016 lag diese noch bei 48,8%.
Eine Fusion mit der Sparkasse Donauwörth schlossen die Verantwortlichen derzeit aus. Für Nördlingens Oberbürgermeister Herrmann Faul, stelle sich diese Frage derzeit nicht. Landrat Stefan Rößle räumte ein, dass dieses Thema schon ab und zu zur Sprache käme.

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