Seit einigen Tagen beherrscht wieder ein neuer Skandal die Medien. Nach Bayernei der zweite Skandal in kurzer Zeit.
Donauwörth/Nördlingen - Ursprung des Skandals ist eine Firma aus den Niederlanden, die mit einem verbotenem Insektenvernichtungsmittel Fipronil die Ställe gereinigt haben. Mittlerweile geht man davon aus, dass über zehn Millionen Eier in den deutschen Handel gelangt sind. Wir haben uns bei zwei Firmen in der Region umgehört, die ebenfalls in diesem Bereich tätig sind.
Die Familie Landes betreibt seit über 20 Jahren den Hofladen Landes in Donauwörth. Dort ist der aktuelle Lebensmittelskandal natürlich auch ein Thema. „Wir haben in der letzten Woche einige neue Kunden in unserem Hofladen gehabt, die auch kritisch nachgefragt haben,“ heißt es aus dem Unternehmen. Die Verunreinigungen, wie sie in den Niederlanden passieren können, sind laut der Familie Landes nicht möglich. „Bei uns wird, wenn wir einen Stall saubermachen, der Stall von uns selber gereinigt, wir beauftragen keine Fremdfirma. Außerdem geben wir dem Stall insgesamt vier Wochen Zeit, nach der Reinigung auszutrocknen. So sind wir uns sicher, einen hygienisch perfekten Stall zu haben“, sagt Michael Landes. In den Großbetrieben vergehen zwischen Auszug und Einzug der Tiere auch manchmal nur wenige Tage.
Für die Zeit nach dem Reinigen, verwendet man auf dem Eierhof Landes ein Gesteinsmehl. Das wird mit Sand gemischt, damit die Tiere ihr Gefieder pflegen können. Sollten dennoch Milben – diese Schädlinge sind das Problem – auftauchen, wird der Stall mit einem natürlichen Mittel behandelt. In solch einem Fall wird der Stall mit einem Gemisch aus Gesteinsmehl und Wasser bespritzt. Das Gesteinsmehl ist scharfkantig und tötet die Milben ab. "Unsere Kunden können sich sicher sein, dass unsere Eier nicht durch das Insektenvernichtungsmittel Fipronil belastet sind," so Michael Landes abschließend.
Nicht nur in Donauwörth, auch in Nördlingen ist der neuste Lebensmittelskandal ein Thema. Bernd Wüst betreibt auf dem ehemaligen Kathrein-Gelände in Nördlingen mit dem Hühnerhof Wiesengrund einen Großhandel für Eier. Auch ihn beschäftigt der Skandal natürlich: „Wir sind als Händler in einer schwierigen Situation, da wir nicht selber produzieren und nur als Zwischenhändler fungieren.“ Nach dem Bekanntwerden des Skandals hat er alle seine Lieferanten überprüft und sich versichert, dass dort die Firma aus den Niederlanden nicht tätig war. Da seine Lieferanten ausschließlich in Deutschland sitzen und er keine Eier aus den Niederlanden bezieht, ist er von diesem Skandal nicht betroffen.
Allerdings beliefert die Firma mit ihren Brotzeiteiern auch große Handelskonzerne. Sollten diese wie ALDI alle Eier aus dem Sortiment nehmen, könnte der Skandal über Umwege auch in der Region ankommen. "Hier hätten wir natürlich mit einem Produktionsausfall zu kämpfen, so könnten auch wir von dem Skandal betroffen sein," erklärt Bernd Wüst.
Wie es mit dem Skandal weitergeht ist noch unklar. Auch das Landratsamt hat sich damit beschäftigt. Wie es auf unsere Anfrage hin heißt, sind nach aktuellem Stand keine mit Fipronil belasteten Eier in den Landkreis Donau-Ries gelangt. Die zuständigen Behörden vor Ort in den Niederlanden prüfen derzeit noch die Warenströme und Verkaufsketten der betroffenen Eier. Da dieser Prozess noch nicht abgeschlossen ist, ist nicht auszuschließen, dass sich der vorgenannte Stand noch ändern könnte.