Unfallserie hält Polizei auf Trab

Beim Unfall auf der B2 in Nordheim entstand ein Schaden von etwa 43.000 Euro. Bild: privat
Siebenmal hat es in Donauwörth und Tapfheim am Mittwoch gekracht. Mal leichter - mal heftiger. Einmal waren Mutter und Tochter kurz hintereinander in Unfälle verwickelt, später entstand bei einem Unfall bei Nordheim Sachschaden in Höhe von 43.000 Euro schaden. Einige Personen wurden bei den Unfällen leicht verletzt, die meisten Beteiligten blieben aber unverletzt. 
Donauwörth/Tapfheim - Am Mittwoch hatte es die Donauwörther Polizei mit einer ganzen Reihe an Verkehrsunfällen zu tun. In ihrem Polizeibericht äußerte sich die Polizei so: "Eine Unfallserie am Mittwoch im Bereich Donauwörth und Tapfheim zeigt, dass es für Verkehrsteilnehmer zunehmend zum Problem wird, einfach nur geradeaus zu fahren und rechtzeitig anzuhalten, wenn der Verkehr stockt."
Los ging die Unfallserie gegen 9.15 Uhr. Ein 84-jähriger Rentner verursachte einen Verkehrsunfall an der Einmündung Umkehr. Er bog, von der Kapellstraße kommend, in die Umkehr ab. Um auf einen dort verkehrsbedingt stehenden Pkw nicht aufzufahren wich der Unfallverursacher nach links aus und fuhr in den Gegenverkehr. Dort prallte er gegen ein anderes Auto und den Anhänger eines dritten Beteiligten. Auf Grund der niedrigen Geschwindigkeiten wurde niemand verletzt und der Sachschaden blieb relativ gering. Er wird auf ca. 3.000 € geschätzt.
Mutter und Tochter in zwei Unfälle verwickelt
Kurz nach 14.00 Uhr verursachte eine 58-jährige Pkw-Fahrerin einen Auffahrunfall in der Nürnberger Straße. Sie bekam nicht mit, dass der Stadtbus vor ihr verkehrsbedingt bremsen und anhalten musste. Wegen nicht angepasster Geschwindigkeit und zu geringem Abstand fuhr die Frau heftig auf. Dabei blieb sie unverletzt, die Front ihres Autos wurde aber stark beschädigt. Am Bus wurde die Heckstoßstange eingedrückt. Der Gesamtschaden wird auf ca. 5.000 € geschätzt. Auf Grund des Unfalles kam es in der Nürnberger Straße zu starken Verkehrsbehinderungen. Im rückwärtigen Bereich auf Höhe Ottheinrich-Straße kam es in der Folge zu einem weiteren kleinen Zusammenstoß mit allerdings sehr geringem Schaden in Höhe von ca. 900 €. Kurioser Aspekt am Rande: Die Unfallverursacherin im zweiten Fall war die Tochter der Auffahrerin auf den Bus.
Auffahrunfälle legen Berufsverkehr lahm
Kurz nach 17.00 Uhr legten dann gleich vier Auffahrunfälle in und um Donauwörth den abendlichen Berufsverkehr in weiten Bereichen lahm. Die Polizei hatte erhebliche Mühe, der Unfallflut Herr zu werden.
Der leichteste Unfall ereignete sich gegen 17.10 Uhr im Weidenweg. Ein 23-jähriger Kurierfahrer bemerkte mit seinem Kleintransporter nicht rechtzeitig, dass der Verkehr im Weidenweg stockte. Er fuhr auf seinen Vordermann auf und schob dessen Auto auch noch auf ein weiteres Auto im Stau. Die 47-jährige Pkw-Fahrerin im Auto vor dem Unfallverursacher wurde durch den Aufprall leicht verletzt und kam mit dem Sanka in die Donau-Ries Klinik. Der Sachschaden wird auf rund 5.500 € geschätzt.
In etwa zeitgleich verursachte ein 47-jähriger ukrainischer Fahrer eines Kleintransporters, zugelassen ebenfalls in der Ukraine, einen sehr schweren Verkehrsunfall auf der B 2 bei Nordheim. Dort hatte sich an der seit Monaten bestehenden Baustellenverengung ein Rückstau gebildet, vor dem mehrere Fahrzeuge bis zum Stillstand hatten abbremsen müssen. Der Unfallverursacher erkannte trotz ausreichender Beschilderung und einer Geschwindigkeitsreduzierung in der Annäherung auf die Engstelle die Situation nicht und fuhr nahezu ungebremst auf. Der Aufprall war so heftig, dass das hinterste Auto stark zusammengedrückt, um ca. 90 Grad gedreht und auf die weiteren Fahrzeug vor ihm geschoben wurde. Insgesamt wurden weitere drei wartende Fahrzeuge aufeinander geschoben. Der 58-jährige Pkw-Fahrer wurde bei dem Aufprall schwer verletzt, was angesichts der Beschädigung seines Autos noch als glücklicher Umstand zu werten ist. Er kam in das ZK nach Augsburg. Die übrigen Unfallbeteiligten kam mit leichten Verletzungen davon und in die Donau-Ries Klinik. Glücklicherweise waren die Fahrzeuge nur mit jeweils einer Person besetzt. Die Staatsanwaltschaft ordnete bei dem ausländischen Unfallverursacher eine Sicherheitsleistung an. Der Sachschaden wird auf rund 43.000 € geschätzt. Die B 2 war in Fahrtrichtung Norden für ca. zwei Stunden komplett gesperrt. Die Feuerwehren aus Donauwörth, Genderkingen und Asbach-Bäumenheim war mit ca. 45 Mann zur Unterstützung an der Unfallstelle.
B16 Richtung Tapfheim: Vom Stau "überrascht"
Nachdem der Verkehr auf der B 2 in Richtung Norden zum Erliegen gekommen war, passierte das gleiche auch auf der B16 in Richtung Dillingen. Gegen 17.15 Uhr verursachte ein 59-jähriger Pkw-Fahrer aus Dillingen vor Tapfheim einen Verkehrsunfall. Eine 45-jährige Pkw-Fahrerin aus Tapfheim war von Donauwörth Richtung Tapfheim unterwegs und wurde von einem verkehrsbedingten Stau vor Donaumünster „überrascht“. Um nicht aufzufahren zog die Fahrerin nach rechts und wich auf den Grünstreifen aus. Dort kam sie auch zu stehen, ohne das andere Fahrzeug zu streifen. Der hinter ihr fahrende Dillinger Pkw-Lenker war wohl ebenfalls zu schnell und mit zu wenig Abstand unterwegs, um angemessen auf die Verkehrssituation reagieren zu können. Auch er zog nach rechts. Aber da dort ja schon die Tapfheimerin stand, fuhr er dieser auf und schob sie ins Gebüsch. Die 56-jährige Beifahrerin des Unfallverursachers wurde leicht verletzt und in die Donau-Ries Klinik gebracht. Der Sachschaden beläuft sich auf ca. 6.000 €.
Ein dritter Fahrer war zwar nicht mehr in den Auffahrunfall zwischen den beiden vor ihm fahrenden Autos verwickelt, aber auch er schaffte es nicht, vor dem Stauende rechtzeitig anzuhalten. Schließlich war es ein 71-jähriger Rentner aus Höchstädt, der doch noch auf das letzte Auto im Stau auffuhr, das die beiden anderen Autos vor ihm durch ihr Ausweichmanöver verschont hatten. Dabei wurde niemand verletzt. Der Sachschaden wird auf ca. 3.500 € geschätzt. Auf der B 16 kam es wegen der beiden Unfälle für ca. zwei Stunden zu erheblichen Verkehrsbehinderungen. (pm)