In den vergangenen Monaten haben Landwirte und Jäger 2362 Unterschriften gegen den geplanten Nationalpark Donau-Auen gesammelt. Kreisobmann Karlheinz Götz, Geschäftsführer Michael Stiller und Kreisvorstandsmitglied Christian Schnierle aus Wolferstadt überreichten diese Unterschriften dem Staatkanzleiminister Dr. Marcel Huber mit der Bitte, diese an den neuen Ministerpräsidenten Dr. Markus Söder zu überreichen.
Donauwörth - Die Landwirte, Jäger und auch die Fischer sprechen sich nach wir vor gegen den Nationalpark aus, weil die zusammenhängende Fläche von 10.000 ha nicht vorhanden ist, die Auwälder bereits jetzt schon hervorragend über die FFH-Schutzgebiete abgesichert sind und mit den Managementplänen und dem Europäischen Masterplan der Schwäbischen Donau dieser Schutzstatus langfristig abgesichert ist. Ein Nationalpark würde diesen Schutzstatus in Frage stellen, betont Stiller.
Daneben wurde die aktuell gültige Düngeverordnung heftig kritisiert, da der bürokratische Aufwand extrem hoch sei und die praktische Umsetzung die Landwirte in erhebliche Schwierigkeiten bringe. Wenn es nicht gelingt, weitere praxistaugliche Ausführungsbestimmungen einzubringen, befürchten die Landwirte einen erheblichen Strukturwandel in der Landwirtschaft, da gerade die klein- und mittelbäuerlichen Betriebe nicht in der Lage sein werden, die enormen Anforderungen an die Technik finanziell schultern zu können, so Christian Schnierle.
Ein weiteres Anliegen war, dass die Staatsregierung einen Antrag bei der EU stellt, damit der Biber aus der Europäischen Artenschutzliste herausgenommen werden kann. Die Biberpopulation ist mittlerweile so stark angestiegen, dass der Biber diesen hohen Schutzstatus nicht mehr braucht, betonte Götz. Der BBV-Kreisverband Donau-Ries hat im Jahr 2015 bei den Gemeinden im Landkreis Donau-Ries abgefragt, wie hoch die Aufwendungen zur Regulierung von Biberschäden seien. Rund 200.000 € Aufwendungen fiellen bei den Gemeinde an, 91.000 € musste das Wasserwirtschaftsamt Donauwörth in die Hand nehmen, um Biberschäden an den Donaudeichen zu sanieren und die Landwirtschaft beklagt Schäden von 26.000 €. Auch aus diesem Grund ist der Gesetzgeber gefordert, hier endlich zu handeln, unterstreicht Stiller diese Forderung.
Bei der Biotopkartierung, die weiterhin durchgeführt wird, fordert Götz die Staatsregierung auf, dass der Grundstückseigentümer über die Kartierung seines Grundstückes zumindest unterrichtet wird, um zu wissen, was seinem Grundstück übergestülpt wurde und um gegebenenfalls auch rechtlich gegen eine Kartierung vorgehen zu können.
Zum Punkt Flächenfraß schlug der BBV-Kreisverband Donau-Ries vor, den flächenmäßigen naturschutzrechtlichen Ausgleich ganz abzuschaffen und dafür nur noch finanziellen Ausgleich zuzulassen. Mit diesem Geld könnte man sinnvolle Maßnahmen an sensiblen Flächen wie Gewässern über das Kulturlandschaftsprogramm und dem Vertragsnaturschutz Gewässerrandstreifenprogramme auflegen, die für die Landwirtschaft sehr attraktiv sein könnten. Damit könnten diese sensiblen Flächen sehr schnell gut und sicher geschützt werden. Des Weiteren könnte man mit diesen Mitteln auch die Revitalisierung der innerörtlich leerstehenden Gehöfte und Gebäude deutlich mehr Schwung verleihen und damit den Flächenfraß erheblich eindämmen. Hier brauchen wir innovative neue Gedankenansätze zu Gunsten unserer Kulturlandschaft, schlägt Stiller vor.
Des Weiteren wurde auch eine erweiterte Entschädigungsregelung bei den geplanten Deichrückverlegungen an der Donau gefordert und die Staatsregierung wurde aufgefordert, sachlich und fundiert gegen die oftmals öffentliche Pauschalkritik etwas zu unternehmen. Die Landwirtschaft fühlt sich hier des Öfteren zu Unrecht an den Pranger gestellt. (pm)