Die SPD-Veranstaltung in Nördlingen mit Herbert Woerlein beleuchtet speziell das Thema Biogasanlage.
Nördlingen - „Energiewende in Gefahr“ lautete das Thema der öffentlichen Mitgliederveranstaltung der SPD Nördlingen im Restaurant Schlössle. Mit dem Augsburger SPD Landtagsabgeordneten Herbert Woerlein konnte der Veranstalter eine kompetenten Hauptredner präsentieren, der auch im Landtag in den Ausschüssen für Landwirtschaft und Umweltschutz vertreten ist. Begrüßt wurden die Gäste vom SPD-OV-Vorsitzenden Thomas Stowasser und die anschließende Themeneinführung erfolgte durch Dr. Peter Sander. Sein Impulsreferat startete Woerlein mit der Historie des EEG seit seinen Anfängen im Jahr 2000. Wie kaum bei einem anderen Gesetz erfolgten beim EEG seit In-Kraft-treten in regelmäßigen Abständen Novellierungen. Waren anfangs feste Vergütungssätze für eingespeiste Energie der Kernpunkt des EEG wurde ab 2012 das Vergütungssystem mit der Flexibilitätsprämie ergänzt. Mit dem EEG 2017 wurde schließlich ein Systemwechsel weg vom Modell der Einspeisevergütung hin zum Ausschreibungsverfahren vollzogen, so Woerlein. Für Neuanlagen aber auch für die Weiterführung der 96 im Landkreis Donau-Ries betriebenen Anlagen sind nach Auslauf der 20-jährigen Förderung jetzt ganz andere Voraussetzungen einer Anschlussförderung geschaffen. Zum Schluss seines Referats zählte Herbert Woerlein folgende SPD Positionen zum Thema Energie auf: Anstieg der Strompreise sollen für Verbraucher gebremst werden, der Ausbau des Ökostroms muss vorangetrieben werden und das Entstehen von Bürgergenossenschaften und kommunalen Gesellschaften zur Stromerzeugung sind wichtig.
In der Diskussionsrunde kam das Nichtfunktionieren der Strombörse in Leipzig von Herrn Ramisch zur Sprache, weil häufig Überkapazitäten vorhanden sind. Hier sind staatliche Eingriffe oder aber eine Vorfahrt der erneuerbaren Energien ein Lösungsansatz so Wortmeldungen aus dem Publikum. Geschäftsführer Stiller vom Bauernverband erwähnte als Vorteil der Bioenergie deren bessere Speicherbarkeit gegenüber anderen Energien. Aus seiner Sicht muss das Verteilproblem durch ein verbessertes Leitungsnetz angegangen werden. Andere Gäste kritisierten dagegen die entstandene Monokultur durch den Maisanbau und insbesondere dessen Behandlung mit Pestiziden oder starken Düngemitteln. Im Schlusswort ging Herbert Woerlein nochmals auf das Prinzip der Nachhaltigkeit ein, welches auch bei der Energiegewinnung aus SPD-Sicht immer im Vordergrund stehen sollte. Eine kurze persönliche Vorstellung von Georg Wiedemann als SPD Direktkandidat bei der Landtagswahl im Herbst rundete den Abend ab. (pm)