Rund 40 Betriebshelfer aus ganz Bayern kamen Anfang Juli beim Evangelischen Bildungszentrum Hesselberg, ihrem Arbeitgeber, zu einer Fortbildung zusammen. Sie erwartete ein abwechslungsreiches Programm. An den drei Tagen ging es um Tierschutz, die neue Düngeverordnung, aber auch um die landwirtschaftliche Familienberatung. Höhepunkte waren einerseits eine Exkursion nach Harburg und andererseits die Ehrung der Berufsjubiläen.
Hesselberg - Ein Anruf - und es steht fest, wo man womöglich ab morgen seine Arbeitszeit verbringen wird – diese Situation kennen viele Betriebshelfer zur Genüge. Schließlich kommen sie in Betriebe, wenn etwa Leiter/innen eines Gartenbau- oder eines landwirtschaftlichen Betriebs z.B. durch einen Unfall schnell Unterstützung brauchen. Auch wenn die Tiere, das Gelände und die Maschinen, die sie vorfinden, nicht sehr vertraut sind – sie übernehmen die Verantwortung und kümmern sich um die jeweiligen Herausforderungen. Schwierig wird es, wenn neben dem fachlichen Einsatz persönliche Beratung gefragt ist – etwa weil der akuten Notlage, die durch den Ausfall des Betriebsleiters ausgelöst wurde, eine familiäre oder finanzielle Krise vorausging oder folgt. Auch wenn die Betriebshelfer auch hier ihre Aufgaben gut meistern, wurde in der diesjährigen Fortbildung besprochen, wie man in solchen Situationen reagieren kann. Eingeladen wurde deshalb Pfarrer Walter Engeler, Leiter der Landwirtschaftlichen Familienberatung der ELKB, und vier seiner ehrenamtlichen Mitarbeiter. In Kleingruppen schlüpften die Betriebshelfer in der Fortbildung in verschiedene Rollen, denen sie in ihrem Berufsalltag in der Landwirtschaft begegnen können.
Im weiteren Verlauf der Fortbildung informierte Dr. Margarete Vollmann (Veterinäramt Ansbach) über die rechtlichen Bestimmungen zum Tierschutz auf landwirtschaftlichen Betrieben und Hartmut Schwinghammer (Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Ansbach, kurz AELF Ansbach) über die neue Düngeverordnung. Natürlich standen auch Themen wie Arbeitssicherheit, Unfallverhütung und Datenschutz auf dem Programm. Abwechslung bot eine Exkursion nach Harburg. Dort wurde nicht nur das Schloss Harburg, sondern v.a. das Märker-Werk in Harburg besichtigt. Die Firma Märker ist ein bedeutender Hersteller von Zement, Kalk, Transportbeton, Kies und Sand – alles Stoffe, denen die Betriebshelfer in ihrem Arbeitsalltag oft begegnen. Sie dachten bei Kalk natürlich eher an Dünger oder Baustoff – und waren dann bei der Führung ganz überrascht, wo sich Kalk noch finden lässt, etwa in Lebensmitteln oder sogar Zahnpasta. Die Exkursionen werden auch gerne von der Ehemaligen-Gemeinschaft der Betriebshelfer besucht, die es nun bereits seit fünf Jahren gibt. Werner Hajek, Referent des Betriebshelferdienstes, freut sich über den guten Kontakt zwischen ehemaligen und aktiven Betriebshelfern.
Während der Fortbildung gab es außerdem noch Grund zum Feiern
Es wurden drei Mitarbeiter für Betriebsjubiläen geehrt: Jörg Schubert (Einsatzgebiet: Landkreis Bayreuth) verstärkt die Gruppe der landwirtschaftlichen Betriebshelfer seit 10 Jahren. Seit 30 Jahren dabei ist Matthias Herold (Einsatzgebiet: Landkreis Coburg). Unglaubliche 40 Jahre für den Hesselberg im Einsatz ist Helmut Baumann (Einsatzgebiet: Landkreis Wunsiedel). Er ist damit der 6. Betriebshelfer des Evangelischen Betriebshelferdienstes Hesselberg, der für eine so lange Betriebszugehörigkeit ausgezeichnet werden konnte. Helmut Baumann ist immer noch gerne im Einsatz – und von den Landwirten gefragt, das bestätigte Werner Hajek bei seiner Laudatio.
Nach fast 24 Jahren Betriebszugehörigkeit wurde Walter Böhm als Betriebshelfer mit dem Schwerpunkt Gemüsebau im Kreise seiner Kollegen feierlich in den verdienten Ruhestand verabschiedet.
Natürlich war die Fortbildung auch Gelegenheit, einmal gemeinsam auf das letzte Jahr zurückzublicken. So erfuhren die 40 Betriebshelfer, dass sie 2017 in insgesamt 53.038 Einsatzstunden 319 Familienbetriebe unterstützt haben. Auch ein Grund, ein wenig stolz zu sein. (pm)