Am 09. September findet der bundesweite „Tag des offenen Denkmals“ statt. Anlaufstelle für die offizielle Eröffnungsfeier des Denkmaltags im Donau-Ries ist die Evangelische Pfarrkirche St. Jakob in Oettingen. Die Festveranstaltung beginnt um 13.30 Uhr, Kirchenführungen werden ab 14.15 Uhr, Stadt- und Schlossführungen ab 15.00 Uhr angeboten.
Oettingen - Als Oettingen 1312 durch die Abtrennung von der drei Kilometer entfernten Urpfarrei in Ehingen selbständige Pfarrei wurde, begann man mit dem Neubau des dreiseitig geschlossenen Chores, der 1326 vollendet wurde. 1430 konnte das Langhaus fertiggestellt werden. 1461 stand der Kirchturm im nördlichen Chorwinkel bis zum Kranz (Jahreszahl 1461 und Wappen an der Nordwand des Turmes). Das Oktogon wurde erst 1565 fertiggestellt. Bis in die 1930er Jahre wohnte dort ein Türmer. Unter Albrecht Ernst I. wurde der tonnengewölbter Saalbau 1681 barock ausgeschmückt. Im 19. Jahrhundert wurden die spitzbogigen Fenster der Westfassade neugotisch gestaltet. 1904 erfolgte die Erneuerung der polygonalen Treppentürme im Westen.
In Oettingen ist es bereits zur Tradition geworden, dass es am Denkmaltag auch Führungen durch die historischen Werkstätten der einstigen Orgelbaufabrik Steinmeyer gibt. Die 1847 gegründete Werkstatt gehörte mit ca. 2.400 Orgelneubauten und der Restaurierung historischer Instrumente zu den bedeutendsten Orgelbaufirmen Europas. Die Instrumente wurden in die ganze Welt geliefert. Am 09. September kann zwischen 10.30 und 15.00 Uhr das derzeit entstehende Orgelbaumuseum besichtigt werden, Führungen werden am Denkmaltag um 11, 12.30 und 14 Uhr angeboten.
Aktionen in Nördlingen, Marxheim und Auhausen
Der Denkmaltag im Landkreis Donau-Ries hat noch weitere Aktionen zu bieten:
Wer am 09. September um 14.00 Uhr in Nördlingen an der Touristinformation am Marktplatz 2 erscheint, wird zu einer einstündigen allgemeinen Stadtführung eingeladen. Zusätzlich gibt es am Denkmaltag Dachstuhlführungen um 12.30, 14.00 und 15.30 Uhr (Anmeldung bis 08.09.2018 bei der Tourist-Info, 09081/84116). Die St. Georgskirche mit ihrem dreischiffigen Hallenbau zählt zu den bedeutendsten spätgotischen Sakralbauten Süddeutschlands.
Ebenso ist in Nördlingen das Wohnhaus Luckengasse 5 von 11.30 bis 15.30 Uhr allgemein zugänglich. Der stattliche Eckbau mit vorkragendem zweiten Obergeschoss und Giebel aus dem Jahr 1478 wird derzeit instandgesetzt.
In der Gemeinde Marxheim haben am Tag des offenen Denkmals zwei Kirchen ihre Pforten geöffnet: die romanisch-gotische Kirche St. Vitus Lechsend stammt aus dem 14. Jh. und ist in ihrem Kern eines der ältesten Bauwerke im Landkreis Donau-Ries. In den 1720er Jahren kam es zur Verlängerung und Barockisierung, im Jahre 2015 konnte die Außenrenovierung zum Abschluss gebracht werden. Am Tag des offenen Denkmals werden um 14.00 und 16.00 Uhr Führungen durch den örtlichen Kirchenpfleger angeboten.
Ebenso wartet das Örtchen Gansheim auf seine Besucher. Dort kann die Pfarrkirche St. Nikolaus besucht werden. Die Barockkirche von 1730 mit ihrer mittelalterlichen Chorturmanlage und wertvollen Plastiken ist mit kompletter Ausstattung erhalten.
Ein umfassendes Programm zum Denkmaltag hat Auhausen zu bieten, eingerahmt von Anfangs- und Abschlussgottesdienst in der ehemaligen Klosterkirche (8.45 bzw. 19.30 Uhr). Von 13.30 Uhr bis 16.00 Uhr gibt es Kaffee und Kuchen im evangelischen Gemeindehaus. Um 13.30 Uhr startet eine Kinderführung unter dem Motto „Von Rom nach Jerusalem“. Wer eine Führung zu den Mönchsteinen mitmachen will, trifft sich um 14.15 Uhr am Hauptportal. Trittsicherheit und festes Schuhwerk sind bei den Führungen auf den Dachboden und in die Türme um 13.30 und 16.00 Uhr gefordert. Im Anschluss an ein Orgelkonzert mit Organist Reinhold Müller um 15.30 Uhr wird um 16.00 Uhr eine Kirchenführung angeboten.
Zum Tag des offenen Denkmals werden bundesweit rund 4 Mio. Kultur- und Geschichtsfans erwartet, im Landkreis Donau-Ries nehmen gewöhnlich fast 3.000 Personen an den verschiedenen Aktionen teil.
Ziel dieses Aktionstags ist es, die Öffentlichkeit für die Bedeutung des kulturellen Erbes zu begeistern und Interesse für die Belange der Denkmalpflege zu wecken. (pm)