Die großen Ferien neigen sich dem Ende zu: Für die Kleinsten werden bereits die Schultüten gepackt. Im Landkreis Donau-Ries fiebern in diesem Jahr auch wieder Kinder, deren Familien derzeit Leistungen aus der Grundsicherung („Hartz IV“) beziehen, ihrem ersten Schultag entgegen.
Landkreis - „Eine gute Schulbildung legt den Grundstein für eine erfolgreiche berufliche Zukunft. Bereits in den ersten Schuljahren brauchen Kinder Vorbilder, die ihnen vermitteln, dass Lernen und Arbeiten zum Leben gehören“, betont Richard Paul, Chef der Agentur für Arbeit Donauwörth. Zum Schulbeginn richtet er deshalb einen Appell gezielt an die Arbeitgeber der Region: „Ermöglichen Sie den Eltern dieser Kinder jetzt einen Neustart und bieten Sie ihnen berufliche Perspektiven an. Nutzen Sie die Chance, motivierte und qualifizierte Mitarbeiter für Ihren Betrieb zu gewinnen.“
Im Landkreis Donau-Ries leben aktuell rund 380 Familien mit Kindern unter 18 Jahren, die aus verschiedenen Gründen auf Leistungen aus der Grundsicherung angewiesen sind. Darunter gut 220 Mütter und Väter, die ihren Nachwuchs alleine großziehen. „Eine ganzheitliche und vor allem individuelle Beratung ist wichtig, damit Müttern und Vätern die Rückkehr ins Arbeitsleben gelingt“, erläutert Ingrid Eicher, Leiterin des Jobcenter Donau-Ries: „Besondere Lebenssituationen erfordern vielfach besondere Lösungsansätze.“ Das Jobcenter Donau-Ries hat deshalb im ersten Halbjahr eine Qualifizierungsmaßnahme in Teilzeit angeboten. Ca. 15 Frauen mit Erziehungspflichten wurden für eine Tätigkeit in der Transport- und Logistikbranche ausgebildet.
Neben fundierten Kenntnissen über nationale und internationale Rechtsvorschriften wurden zusätzliche Qualifikationen, wie z. B. der Gabelstaplerfahrerausweis oder der Nachweis zur Ladungssicherung, erworben. „Wir hoffen nun, dass sich Arbeitgeber finden, die einen Arbeitsplatz in Teilzeit anbieten und so die Vereinbarkeit von Beruf und Familie ermöglichen“, so Eicher.
Darüber hinaus sind Jobcenter und Arbeitsagentur bei den Bemühungen, Eltern die Rückkehr ins Berufsleben zu ermöglichen auch auf das Engagement der Arbeitgeber der Region angewiesen: „Um den Spagat zwischen Elternsein und Beruf tatsächlich erfolgreich meistern zu können, sind familienfreundliche Rahmenbedingungen in den Betrieben – vor allem flexible Arbeitszeitmodelle – entscheidend“, so Eicher weiter. Der Bedarf an Teilzeitstellen sei gerade bei Eltern von kleineren Kindern groß. Auch Telearbeit könne sowohl Betrieben als auch Ar-beitssuchenden neue Chancen eröffnen.
Arbeitgeber, die Jobs für Eltern anbieten möchten, können sich mit dem Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit Donauwörth in Verbindung setzen. Dieser steht Unternehmen beratend zur Seite und stellt gerne den Kontakt zu geeigneten Bewerbern her. Der Arbeitgeber-Service ist montags bis freitags von 8 bis 18 Uhr unter der kostenlosen Servicenummer 0800 4 5555 20 zu erreichen. (pm)