Die Hexenschar hatte ohnehin leichtes Spiel, denn Bürgermeister Wolfgang Kilian war noch terminlich unterwegs, die meisten Harburger waren beim Martinsumzug und Stellvertreter Jürgen Deg wurde schnell abgelenkt. Hinzu kam, dass der Schlüssel heuer nicht sonderlich gut versteckt war. „Was macht die blaue Papiertonne hier am Montag?“, fragte sich eine der Hexen, die ja von Natur aus schon neugierig sind, und fand ihn dort unter einem Pappkarton.
Dann ging es ins Warme, wo Sandra & Klaus mit der passenden Musik für Stimmung sorgten. Als Stellvertreter eröffnete Deg die ausgelassene Tanzrunde und so verging die Zeit wie im „Hexenflug“, bis das Stadtoberhaupt eintraf. Traditionell bekam Kilian von Oberhexe Tequilla della Itzi, im wirklichen Leben Andrea Gottwald, der Vorsitzenden der Harburger Schloßhexen, seine Aufgabe gestellt, die er beim Hexenball am 15. Februar 2020 erfüllen muss.
Heuer feiern die Schloßhexen ihr 30-jähriges Bestehen. Deshalb wird sich der Bürgermeister auf eine Zeitreise begeben müssen, die die unterschiedlichen Mottos der bisherigen Bälle Revue passieren lässt. Angefangen vom Zirkus über Rittersleut, Cowboy & Indianer, Karneval in Venedig über Olympiade und Baustelle bis hin zur Prima Ballerina. Zur Gedankenstütze dient eine überdimensionierte Uhr.
Zunächst einmal wurde das Stadtoberhaupt aber zur Kasse gebeten. Bei seiner Ankunft behauptete er übrigens, Deg habe ihm „500 Euro cash“ geboten, wenn dieser den Termin mit den Hexen für ihn wahrnehmen dürfe. Das war aber offensichtlich geflunkert. Gemessen an der guten Stimmung, die herrschte, ist Harburg in der fünften Jahreszeit angekommen. Vielleicht noch nicht die ganze Stadt, aber zumindest tragen die Harburger Schloßhexen mit Witz und Charme dazu bei. Derzeit hat der Verein 13 Mitglieder. So soll es aber nicht bleiben, betonte die Vorsitzende, die für 16 Jahre Vorstand einen besonderen Orden erhielt. Damen, die über 18 sind, und Spaß und Freude am Faschingstreiben haben, sind jederzeit gerne willkommen. In diesem Sinne: „Ho,Ho Horreburg!“