Für uns Alle steht Weihnachten vor der Türe, eine besinnliche und wunderschöne Zeit im Kreis der Familie bei Punsch, Plätzchen und jeder Menge Geschenke. Während sich die Menschen in unserer westlichen Welt höchstens darüber Sorgen machen ob ihre online bestellten Pakete noch rechtzeitig bis Heilig Abend kommen, oder ob es heuer weiße Weihnachten gibt, so stehen ungefähr 1300 km entfernt ganze Regionen vor Hunger, Not und Obdachlosigkeit.
„Die Lage ist nicht so toll, es schüttelt immer noch und die Menschen sind sehr traumatisiert“. Mit diesen Worten beginnt Schwester Christina ihren Lagebericht am Tag nach dem schweren Erdbeben in Albanien. Seitdem steht im Kloster nichts mehr still und aus der besinnlichen Adventszeit wurde eine unruhige Zeit, voller Ungewissheit, Ängste und Notsituationen.
In der Nacht vom 26. November erlebte Albanien ein Erdbeben der Stärke 6,4 und somit eines der stärksten in der Geschichte des Landes. Die Zahl der Toten stieg auf über 50 und die Zahl der Verletzten ist groß. Viele Menschen, die sowieso schon an der Armutsgrenze leben, verloren ihre Besitztümer, Häuser und Familienangehörigen. Seitdem befindet sich das kleine Kloster im Norden Albaniens, in welchem die Schwestern
Christina und Michaela wirken, im „Erdbebenmodus“. Die Beiden versuchen nun zusammen mit ihren Helfern die größtmögliche Hilfe für die Bevölkerung zu geben, um diesen wieder einen Funken Hoffnung zu schenken.
Am Tag nach dem Beben waren etwa 500 Personen in Notunterkünften im Stadion untergebracht. Die Organisation war mangelhaft und es herrschte ein Chaos. Zudem fehlte es an Essen, warmen Wasser und sonstigen Materialien. Viele Betroffene waren auf den Straßen und hatten sich Feuer gemacht um sich zu wärmen. Dabei waren die noch stehenden Häuser leer, da die Leute sich dort noch nicht wieder hinein trauten.
Auch das Kloster ist mittlerweile bis unters Dach belegt mit Bedürftigen und Hilfesuchenden. Durch das Beben wurde auch ein Teil der Brandklinik in Tirana beschädigt. Zudem wird die Notunterkunft von einem nahegelegenen Kloster von den Schwestern unterstützt. So wird hier mit einfachen Mitteln eine medizinische Grundversorgung aufgebaut, um die Verletzten notdürftig zu versorgen. Außerdem helfen die beiden mit Kleidung, Zelten und Decken, sowie Lebensmittelpaketen und Verbandsmaterial.
So hangelt man sich in Albanien von Tag zu Tag und zusätzlich wird im Kloster versucht, den Alltag am Laufen zu halten. Keine leichte Aufgabe, wenn stündlich neue Probleme auftreten und Hilfe an allen Ecken und Enden gebraucht wird.
Täglich schreibt Schwester Christina von ihrer Arbeit und dem Leben in Albanien in einem Adventskalender, durch welchen auch wir miterleben können welche großartige und unbedingt nötige Arbeit dort geleistet wird. Diesen kann jeder auf der Facebook-Seite und auf der Homepage des Fördervereins Schwester Christina nachlesen (www.schwesterchristina.
de).
Und auch bei uns wird geholfen. Der in Nordheim ansässige Förderverein sammelt Spenden und bereitet schon den nächsten Gütertransport vor, doch vorher steht noch ein weiterer Punkt auf dem Programm, bei dem auch Sie mithelfen können. Beim romantischen Weihnachtsmarkt in Donauwörth werden traditionell Krautschupfnudeln, Maultaschen, Glühwein und kleine Geschenkartikel verkauft und der Erlös kommt dem Kloster und den Menschen in Albanien zu Gute.
Also kommen sie vorbei und verbringen sie ein paar schöne Stunden, bei denen sie sicher sein können, dass sie gleichzeitig Bedürftigen helfen. Hilfe, die ankommt, damit auch die Menschen in Albanien ein etwas sorgloseres Weihnachtsfest feiern können. (pm)