Seine „Ortsgeschichtliche Aufzeichnungen“ eröffnet er: „Die Vorgeschichte unserer weiteren Heimat reicht weit in die graue Vorzeit zurück, die Gletscher der Eiszeit drangen über die norddeutsche Tiefebene vor. Nur unsere Heimat wurde von den Gletschermassen nicht überflutet. So breitet sich in der Gegend grünendes Land, das von jagdbaren Tieren belebt war. Die Höhlenbildungen des schwäbischen und fränkischen Juras bot den Menschen gastliche, geschätzte Wohnstätten. Das Land brachte ihm seine kärglichen Gaben dar und drückte der menschlichen Kulturentwicklung den Stempel seiner Eigenart auf: Es schuf den Menschen der Ofnethöhle. Die nähere Umgebung unsereas Dorfes ermangelt der Höhlen und so darf es nicht wundern, wenn uns aus der Zeit des Paläolithikums keine Funde erhalten geblieben sind oder jemals gefunden werden. Ebenso fehlen jegliche Funde aus dem Neolithikum, der Kupfer- und Bronzezeit.“
Georg Fugger und Vorgeschichtsforscher Dr. Frickhinger
Nach ersten eigenen „Erkundungen“ in seiner Wahlheimat berichtet der gebürtige Augsburger von einem „Grabhügelfeld mit 30 bis 40 Hügeln“ sowie seiner Zusammenarbeit mit dem Nördlinger Vorgeschichtsforscher Dr. Frickhinger: „Auf meine Veranlassung hin von Dr. Frickhinger im August 1925 geöffnet und untersucht. Sie charakterisieren sich als der Hallstatt-Zeit, Stufe C zugehörig. Der Befund zeigte mehrere bauchige Urnen, eine derselben enthielt eine kleinere, irdene Tasse. Ein prächtig rotes Flachgefäß war mit schwarzen Sternmustern bemalt.“
These widerlegt
Jedoch war bereits einige Jahre später die Theorie der nicht vorhandenen Besiedlung und „fehlenden Funde aus der Bronzezeit“ widerlegt. Wie nun Kreisarchivar Gerhard Beck bei aktuellen Arbeiten mit Archivalien „ans Tageslicht brachte“, war der Auhausener Landwirt Friedrich Holnsteiner nach der Getreideernte 1931 versucht, im Flurstück „Kapellfeld“, unweit der Gemarkungsgrenze zu Geilsheim (heute Landkreis Ansbach) „einen Hügel abzutragen, der bei der landwirtschaftlichen Nutzung störte“.
Bei den Grabungsarbeiten fand er ein Bronzeschwert von 52,4 cm Länge und eine Nadel von 18,5 cm Länge. Daneben Bronzenieten und Tonscherben, welche er allerdings „wieder weggeworfen hat“. Über die Gendarmerie-Station Oettingen kam die Fundmeldung an Dr. Frickhinger, der „vorausschauend“ das Schwert und die Nadel für das Museum in Nördlingen erwarb. Das Eigentum ist zwischenzeitlich mit der „Frickhinger-Sammlung“ an das Stadtmuseum Nördlingen übergegangen und wurde vom Frau Andrea Kugler dankenswerterweise in die laufende Ausstellung integriert.
Schon frühe Begegnungen mit gefundenen Urnen und Tongefäßen
Weiterhin ist den Aufzeichnungen zu entnehmen, dass sich „ältere Auhausener daran erinnerten, dass es dort früher mehrere Hügel gegeben habe und um 1850 beim Einebnen dieser Heidengräber` bereits Urnen und Tongefäße gefunden worden“ seien.
Neben einer kurzen Abhandlung über die Römerzeit in der Region schließt Fugger seine „prähistorischen Ausführungen“ mit einem poetischen Zuruf: „Mögen die Zeilen die Zeiten in uns erstehen lassen, die schon längst in das Meer der Ewigkeit hinabgerauscht sind und helfen, Heimatliebe und Heimatstolz zu stärken, denn: Der Wind, der um bemooste Trümmer weht, er spricht noch heut mit körperlosen Seelen, die Welle, die von Bergen meerwärts geht, weiß von Versunk´nem vieles zu erzählen, der graue Stein bewahrt als stumme Grüße die Schritt´ längst vergang´ner Menschenfüße. Man muss nur lauschen, lauschen, allem lauschen, um gegen den armseligen, kargen Sold der Gegenwart das lichte Sonnengeld das stets im Weltstern hinschwimmt, einzutauschen.“ (pm)