Das gKU, der Landkreis sowie die Stadt Donauwörth planen ihre Liegenschaften an der Neudegger Allee über eine gemeinsame Wärmeversorgung zu beliefern (wir berichteten). Es sei eine „glückliche Fügung“, dass die Heizungsanlagen in den zu Landkreis, Stadt oder dem gKU gehörenden Gebäuden alle in einem Alter seien, in dem eine Erneuerung angezeigt sei, betonte Landrat Stefan Rößle in der jüngsten Sitzung des Kreisbauausschusses. Ein guter Zeitpunkt also um ein gemeinsames Wärmenetz anzugehen.
Für die zentrale Versorgung soll nördlich der Pflegeschule neu gebaut werden. Für dieses Grundstück, das dem Landkreis gehört, müsse allerdings noch Baurecht geschaffen werden, informierte Joachim Aurhammer, der Leiter des Hochbauamtes. Man sei deswegen bereits im Kontakt mit der Stadt Donauwörth.
Auf Basis des aktuellen Stands der Machbarkeitsstudie war vom Kreisbauausschuss beschlossen worden, vorrangig die Varianten „Hackschnitzelanlage in Eigenbetrieb" und „Wärmelieferung" weiter zu verfolgen. Bei mehreren Gesprächen mit potentiellen Wärmelieferanten seien auch immer wieder die Nutzung von KWK, einer Kraft-Wärme-Kopplung zur gleichzeitigen Gewinnung von mechanischer Energie und nutzbarer Wärme und/oder die Abnahme größerer Wärmemengen durch das Krankenhaus, um die Wirtschaftlichkeit einer Wärmelieferung nochmals zu verbessern, ins Spiel gebracht worden. Diese Möglichkeiten sollen nun in der Machbarkeitsstudie überprüft werden. Welche Energiequelle es am Ende werde, sei im Moment noch offen, so Rößle.
Keine neue Gesellschaft
Was allerdings bereits klar ist: Die Federführung für das Projekt soll in Zukunft beim gKU liegen. Darauf hätten sich die beteiligten Parteien verständigt. Denn die aufgeworfenen Fragen zu KWK oder der Abnahme größerer Wärmemengen ließen sich nur im Rahmen des gesamten Energiekonzepts des Krankenhauses klären.
Auf den Anschluss weiterer gewerblicher oder privater Teilnehmer*innen an das geplante Wärmenetz soll verzichtet werden. Ebenso ist nicht geplant eine neue Gesellschaft oder einen Zweckverband zu gründen, um Verwaltungsaufwand zu vermeiden. Trotzdem sollen die Partner bei der weiteren Planungsarbeit seitens des gKU eng eingebunden werden. Eine Zweckvereinbarung - auch aufgrund der Erfahrungen bei ähnlichen Projekten - sei in diesem Falle zielführend, so Aurnhammer.
Regionalwerke für den Landkreis?
Albert Riedelsheimer (Grüne) erklärte, es sei schade, dass weder das VSC-Sportheim, noch Anwohner an das Wärmenetz anschließen könnten. Außerdem sprach er sich für „Regionalwerke“ aus. Diese könnten dem Landkreis gemeinsam mit Kommunen gehören. So könnte Energie im Zukunft auch an private Abnehmer vermarktet werden.
Die meisten Bürgermeister aus dem Donau-Ries hätten sich, so Stefan Rößle, gegen die Gründung von Regionalwerken ausgesprochen. Grund dafür sei die Befürchtung, dass zur Finanzierung eines solchen Projektes die Kreisumlage erneut erhöht werden müsste. Trotzdem sei das Thema nicht komplett vom Tisch.
Auf privaten Betreiber setzen
Kreisrat Alois Schiegg (CSU) betonte, dass durch die Änderung des gesetzlichen Rahmens nun auch der Landkreis als Unternehmer auftreten könne, man beim Betrieb aber trotz auf einen privaten Unternehmer setzen müsse, da dies wirtschaftlicher sei. Im Falle eines Defizits würde man ansonsten „die Zeche“ über den Defizitausgleich des gKU bezahlen, so Schiegg.
Mit einer Gegenstimme, der von Alois Schiegg, beschloss der Ausschuss, dass zukünftig das gkU die Federführung bei diesem Projekt übernimmt.