Kreistag

Wegweisender Beschluss: Sechs Besucherzentren im Geopark Ries

Sonnenuntergang über dem Ries. Bild: Harald Erdinger
Der Kreistag hat abgestimmt und den Weg freigemacht für eine dezentrale Lösung beim Thema Geopark-Besucherzentrum. Sechs Besucherzentren an der Zahl könnten in den nächsten Jahren im Ries entstehen.

Eine Sitzung mit wegweisenden Grundsatzentscheidungen sei es heute, mit einem Paket, das große Chancen eröffne, so führte Landrat Stefan Rößle den ersten Tagesordnungspunkt der jüngsten Kreistagssitzung ein, bei dem es um die Errichtung von sechs Geopark-Besucherzenten ging. Der Beschluss am Ende: Die Mehrheit sprach sich für die Idee von sechs dezentralen Besucherzentren aus, die im nördlichen Teil des Landkreises entstehen und ihre Strahlkraft auf den ganzen Landkreis entfalten sollen. 

Entstehen sollen die Besucherzentren in Nördlingen, Wallerstein, Oettingen, Wemding, Harburg und Mönchsdeggingen. Damit hat sich der Kreistag gegen ein zentrales Besucherzentrum, wie es 2021 in einer Machbarkeitsstudie untersucht worden war, ausgesprochen. Damals hatte man überlegt, dass im Kloster Mönchsdeggingen ein solches Besucherzentrum untergebracht werden könnte. Aufgrund der enormen Investitionen in Höhe von rund  von 30 Millionen Euro – 12 Millionen Euro von kommunaler Seite, 18 Millionen Euro durch einen privaten Investor - hatte man den Vorschlag verworfen.  Mehrheitlich hatte man aber auch entschieden die Grundidee eines Besucherzentrums weiterzuverfolgen. Im Nachgang war deshalb dazu aufgerufen worden, dass sich Interessenten als Standort bewerben konnten. Durch eine Tour zu den Bewerbern habe sich dann die Idee ergeben, dass auch mehrere Standorte Sinn machen würden, erklärte Landrat Stefan Rößle.

Unterschiedliche Inhalte und eine einheitliche Linie

Als nächste Schritte sollen von den Standortkommunen bauliche Konzepte und Betriebskonzepte mit entsprechenden Kostenplänen erarbeitet werden. An dafür notwendigen Machbarkeitsstudien beteiligt sich der Landkreis mit 50 Prozent, aber maximal 100 000 Euro, der nicht durch anderweitige Fördermittel gedeckten Kosten. Dafür werden 600 000 Euro in den Haushalt 2025 eingestellt.

Außerdem soll vom Landkreis eine Gesamtstrategie für die inhaltliche und fachliche Ausgestaltung der Besucherzentren erarbeitet und Fördermöglichkeiten geprüft werden. „Unterschiedliche Inhalte und eine einheitliche Line“, müssten bei den Besucherzentren umgesetzt werden, betonte Rößle. Dafür soll eine Studie vom Landkreis in Auftrag gegeben werden. Dafür werden weitere 300 000 Euro in den Haushalt 2025 eingestellt.

Landkreis beteiligt sich mit 12 Millionen

Für die Umsetzung der Projekte werden für die nächste Wahlperiode von 2026 bis 2032 insgesamt 12 Millionen Euro, 2 Millionen Euro pro Jahr eingestellt. Pro Standort soll die Förderung von Landkreisseite 50 Prozent der Kosten, aber maximal 2 Millionen Euro betragen. Dazu wird es allerdings auch noch Ausnahmen geben. Sollte eine Kommune mehr Geld für ihr Projekt benötigen, könne das beantragt werden. Insgesamt solle es aber am Ende bei den 12 Millionen von Seiten des Landkreises bleiben, erläuterte Rößle. 

Weitere Förderungen seien zudem durch Städtebauförderung oder europaweiter Förderprogramme möglich. Auch Ministerpräsident Markus Söder hatte bei der Ernennung des Geoparks zum Unesco Global Geopark Ries Unterstützung zugesichert. Man habe die schriftliche Zusicherung von Seiten des Freistaates, dass Besucherzentren gefördert werden können, erklärte der Landrat. 

Bei der heutigen Entscheidung handelt es sich um einen Grundsatzbeschluss. Keiner der Standorte hat eine Garantie für die Umsetzung, denn jedes Projekt muss noch einmal im Kreistag gesondert beschlossen werden. So könne, je nachdem wie sich die Lage entwickelt, das Projekt auch noch abgelehnt werden. 

Ehe sich die Gremiumsmitglieder mehrheitlich (32:18) für den Vorschlag aussprachen wurde kontrovers diskutiert. (Zu den Statements der Fraktionen)

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