Das Donauwörther Tanzhaus. Bild: Thomas Oesterer
In der letzten Sitzung des Bau- und Stadtplanungsausschusses wurde über das neue Nutzungskonzept des Tanzhauses abgestimmt. Wie das Tanzhaus in Zukunft aussehen soll

Nachdem im vergangenen Jahr per Bürgerentscheid für den Erhalt und die Sanierung des Tanzhauses gestimmt wurde, ging es für die Stadtverwaltung und die Mitglieder des Stadtrates vor allem darum, möglichst zeitnah ein passendes Nutzungskonzept für den bevorstehenden Architekturwettbewerb auszuarbeiten. Dazu fand am 12. und 13. November eine zweitägige Stadtratsklausur statt. Die Ergebnisse wurden in der gestrigen Sitzung des Bau- und Stadtplanungsausschusses noch einmal zusammen getragen und einstimmig für das erarbeitete Nutzungskonzept gestimmt. Ein Thema, das bereits während des Bürgerentscheids immer wieder in den Fokus rückte, war der Denkmalschutz. Wie Oberbürgermeister Jürgen Sorré erklärte, sei das Gutachten des Landesamtes für Denkmalpflege mittlerweile bei der Stadt Donauwörth eingegangen. Demnach stehe sowohl die Reichsstraße unter Ensembleschutz als auch das Tanzhaus unter Denkmalschutz. Für die weitere Planung bedeuten diese Sachverhalte, dass besondere bauliche Merkmale wie die Fassade oder der Saal zu erhalten seien, so Sorré weiter. 

Bibliothek und Café sollen Herzstück der Reichsstraße bilden

In der Stadtratssitzung vom 07. Februar haben sich die Ratsmitglieder jetzt auf folgendes Konzept geeinigt: Die stark baufällige Tiefgarage soll in Zukunft ausschließlich als Fahrrad-Parkhaus mit Ladestationen für E-Bikes und entsprechenden Fahrradboxen genutzt werden. Ausnahmen bilden Kfz-Parkplätze für Menschen mit Behinderung. Außerdem soll das Untergeschoss durch öffentliche Toiletten ergänzt werden. 

Das Erdgeschoss soll in Zukunft als Herzstück der Reichsstraße fungieren. Dort wird eine neue und moderne Stadtbibliothek entstehen. Außerdem werden die Tourist-Info und das Kulturbüro der Stadt Donauwörth in das Erdgeschoss verlegt. Ergänzt wird das Angebot durch ein zentrales Café. Weniger konkret sind bislang die Pläne für Ober- und Dachgeschoss ausgearbeitet. "Wir haben im Nutzungskonzept bewusst die Platzierung des Veranstaltungssaals offen gelassen, auch weil wir den Teilnehmern des Wettbewerbs einen möglichst großen Gestaltungsspielraum ermöglich wollen", erklärt diesbezüglich OB Sorré. Wie sich während der Klausurtage ergeben habe, sei es durchaus denkbar, dass man den Saal in Zukunft als Teil der Bibliothek nutzt und den Veranstaltungssaal ein Stockwerk weiter nach oben verlagert. "Eine Option, die wir bereits mit dem Bayerischen Landesamt für Denkmalschutz diskutiert und dabei durchaus positives Feedback erhalten haben", bestätigt auch die Stadtverwaltung. 

Stadtratsfraktionen ziehen an einem Strang 

Um in den nächsten Monaten einen möglichst reibungslosen Verlauf des Architekturwettbewerbs zu garantieren, wurde außerdem ein externes Planungsbüro mit der Verfahrensbetreuung und Durchführung des Vergabeverfahrens beauftragt. Wichtig war den Fraktionen dabei zu betonen, dass man als Stadt am Ende bei jeder Entscheidung das letzte Wort haben müsse. "Wir müssen aufpassen, dass wir nicht die Katze im Sack kaufen und weiterhin als Einheit an unserem gemeinsamen Ziel arbeiten", fügte Jonathan Schädle (CSU) passend an. Auch Manfred Hofer (EBD) argumentierte in eine ähnliche Richtung: "Wir müssen jetzt Lösungen finden, hinter denen jeder stehen kann. In diesem Sinne stimmen wir dem erarbeiteten Nutzungskonzept natürlich zu."

Wie lange die Planungsphase noch dauern wird, ist zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht mit Sicherheit zu sagen. Was jedoch bereits feststeht: Als nächsten großen Schritt wird es zur internationalen Ausschreibung des Architekturwettbewerbs kommen. Auch OB Jürgen Sorré zeigte sich erfreut von den Fortschritten: "Mit unserer heutigen Entscheidung über das Nutzungskonzept haben wir bereits einen wesentlichen Meilenstein erreicht." Jetzt wolle man zügig vorankommen um auch den Bürger*innen erste Ergebnisse präsentieren zu können, so Sorré weiter.