Der Landkreis Donau-Ries sucht aktuell dringend Unterkünfte für dezentrale Lösungen. Grund hierfür ist u. a. das 2022 bereits mehr Geflüchtete im Landkreis Donau-Ries angekommen sind als noch 2015. Aus dem Jahr 2015 bleiben die Bilder von Schutzsuchenden in Erinnerung, die notdürftig in Turnhallen untergebracht werden mussten. Auch dank zahlreicher engagierter ehrenamtlicher Helferinnen und Helfer konnten die enormen Herausforderungen damals mühsam bewältigt werden. Mit dem Ukraine-Konflikt erreichte der Krieg im Februar 2022 den europäischen Kontinent und die Zahl Schutzsuchender steigt weiterhin täglich.
Höchststand aus dem Jahr 2015 bereits überschritten
Im Landkreis Donau-Ries sind seit März erneut Turnhallen mit schutzsuchenden Familien, überwiegend Frauen und Kindern, belegt. Bislang lag der absolute Höchststand ankommender Flüchtlinge in der Region bei 1.243 Personen, die im Kalenderjahr 2015 in der Region aufgenommen wurden. Ausgelöst durch den Krieg in der Ukraine waren im laufenden Jahr 2022 bereits jetzt 1.189 Personen im Landkreis Donau-Ries unterzubringen und ein Ende der Situation ist nach aktuellem Stand nicht abzusehen. Zusammen mit Asylsuchenden aus anderen Ländern sind im Landkreis heuer bereits 1.364 Menschen angekommen, wodurch bereits jetzt der höchste Stand aus dem Jahr 2015 überschritten ist.
Landkreis sucht dezentrale Unterkunftsmöglichkeiten
Aus diesem Grund werden momentan nicht nur private Unterkünfte für ukrainische Schutzsuchende gesucht, sondern auch geeignete dezentrale Unterkünfte für Asylsuchende, die das Landratsamt direkt anmietet, um Personen unterzubringen. Geeignet sind hierfür jedoch nur Objekte, in denen mindestens neun Personen untergebracht werden können. Wenn Sie eine entsprechende Immobilie im Landkreis anbieten können, wenden Sie sich bitte an auslaenderamt@lra-donau-ries.de.
Landratsamt bittet um Verständnis für längere Bearbeitungszeiten
Das Landratsamt Donau-Ries bittet aufgrund der enormen organisatorischen Herausforderungen um Verständnis für aktuell zum Teil deutlich längere Bearbeitungszeiten anderer Anliegen. Die Unterbringung, Betreuung, Versorgung und Vermittlung der Schutzsuchenden bindet enorme personelle Kapazitäten des Landratsamtes. Neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stehen dafür noch nicht zur Verfügung. Alle erforderlichen Aufgaben müssen derzeit noch von den vorhandenen Kräften geschultert werden. Dabei ist es unvermeidbar, dass das Tagesgeschäft nicht in dem eigentlich gewünschten Tempo abgearbeitet werden kann. Die Zahl der bereits jetzt angehäuften Mehrarbeitsstunden ist enorm hoch und steigt kontinuierlich. Die Fraktionsvorsitzenden des Kreistags haben jüngst Landrat Stefan Rößle ermächtigt, zusätzliches Personal – erforderlichenfalls über den Stellenplan hinaus – einzustellen. Ob und wie schnell die notwendige personelle Verstärkung kommt, muss nach den Ausschreibungen abgewartet werden. (pm)