2. September 2021, 09:00
Interview

Christoph Schmid (SPD) im BundestagsWAHLcheck

Christoph Schmid (45), Alerheims amtierender Bürgermeister, tritt für die SPD im Wahlkreis Donau-Ries an. Bild: Herzblut Studio Reimlingen
Wir haben die Direktkandidaten zur Bundestagswahl im Wahlkreis Donau-Ries einem Wahlcheck unterzogen. Für die SPD tritt Alerheims Bürgermeister Christoph Schmid an. Der 45-Jährige ist auf Listenplatz 9 zu finden. Wir haben ihn einem Wahlcheck unterzogen.

Wie würden Sie sich entscheiden? Beantworten Sie uns doch diese entweder/oder-Fragen

1. Lieber Mindestlohn bei 15 Euro oder keine AfD im Bundestag? 

Mindestlohn bei 15 Euro. 

2. Vier weitere Jahre ein Kanzler aus den Reihen der CDU oder die erste grüne Kanzlerin? 

    Weder noch! 

    Vervollständigen Sie bitte die folgenden Sätze: 

    3. In meinem Wahlkreis möchte ich... 

    ... mich für die Menschen und ihre Zukunft einsetzen, denn in Berlin brauchen wir eine starke und bürgernahe Stimme für soziale Themen! 

    4. Wenn die SPD in die Regierung gewählt wird, dann ... 

    ... ist das gut für Deutschland. 

    5.  Was halten Sie von einer verpflichtenden Corona-Impfung bzw. kostenpflichtigen Tests für Nicht-Geimpfte?  

    Eine Impf-Pflicht wird es nicht geben, aber natürlich hoffe ich, dass sich möglichst viele Menschen vor einem schwerwiegenden Verlauf der Krankheit schützen, um so auch das Personal im medizinischen Bereich zu entlasten. Vermutlich wird das Angebot der kostenlosen Tests irgendwann auslaufen müssen, daher werden alle die Tests bezahlen müssen, wenn sie keinen anderen Nachweis erbringen können.

    6. Im Parteiprogramm heißt es, die SPD möchte mit einem Mobilitätsplan 2030 den öffentlichen Personennahverkehr und den Schienenverkehr auf ein neues Niveau bringen. Auf den Landkreis bezogen: Was können Sie in Berlin für den ÖPNV im Donau-Ries tun?   

    Die zuständige Ebene (in unserem Fall der Landkreis Donau-Ries) muss über Bund und Land entsprechende Mittel erhalten, damit der öffentliche Personennahverkehr so ausgestaltet werden kann, dass ihn viele Menschen in Anspruch nehmen. Bei der Verteilung der Gelder muss darauf geachtet werden, dass Ländliche Räume ganz andere Herausforderungen haben als Ballungszentren. Grundsätzlich gilt: Wir wollen barrierefreien ÖPNV!  

    7. In Sachen Pflegenotstand will die SPD „die soziale Arbeit aufwerten“. Nur eine schöne Phrase oder gibt es dazu konkrete Umsetzungspläne?  

    Professionelle Pflege ist ein höchst anspruchsvoller Beruf. Gute Arbeitsbedingungen und vernünftige Löhne sind dafür eine wichtige Grundlage. Wir wollen höhere Löhne für Pflegekräfte! Maßnahmen zur Überwindung des Personalmangels dürfen gerade nicht dazu führen, dass die Stellen in der Pflege abgewertet werden. Wir wollen die Kommerzialisierung im Gesundheitswesen beenden, denn sie wirkt sich negativ auf die Versorgung der Patient*innen und die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten aus. Gewinne, die aus Mitteln der Solidargemeinschaft erwirtschaftet werden, sollen wieder in das Gesundheitssystem zurückfließen. Wir wollen den Eigenanteil für Pflegebedürftige mit kleinen und mittleren Einkommen deckeln. Gute Pflege muss für alle bezahlbar sein! 

    8. Welche ist Ihrer Meinung nach, die größte gesellschaftliche Herausforderung in den kommenden vier Jahren?  

    Wir müssen es schaffen, dass der Kampf gegen den Klimawandel nicht zu Lasten der Lebensqualität der finanziell Schwächeren führt. Wir wollen verhindern, dass die Schere zwischen Arm und Reich weiter auseinandergeht und wir werden dafür sorgen, dass Mobilität und Wohnen nicht zum Luxusgut werden. 

    9. Günstiger Wohnraum ist knapp. Die Liste der Menschen, die Anspruch auf ihn haben, wird aber immer länger. Wie setzten Sie sich als Bundestagsabgeordneter für mehr bezahlbaren Wohnraum im Donau-Ries ein? 

    Wohnen ist kein Spielzeug für Zocker, wohnen muss bezahlbar sein. Daher wollen wir das jedes Jahr 400.000 neue Wohnungen entstehen und 100.000 davon öffentlich gefördert werden. Das würde sich auch für den Landkreis Donau-Ries positiv auswirken und am besten gegen steigende Mieten wirken. 

    10. Auf welche Frage würden Sie gerne antworten, die Ihnen hier nicht gestellt wurde? 

    Warum beide Stimmen für die SPD? 

    Weil bei der Zweitstimme zwar weder Olaf Scholz noch Christoph Schmid auf dem Stimmzettel stehen, aber nur mit dieser Stimme sichergestellt ist, dass ich dem nächsten Bundestag angehöre und Olaf Scholz Bundeskanzler wird!