Wahlkampf

Claudia Roth spricht über die Klimakrise

Claudia Roth, Spitzenkandidatin der bayerischen Grünen, spricht im Ochsenzwinger in Nördlingen. Bild: Mara Kutzner)
Claudia Roth warb in Nördlingen um Grüne Stimmen. In ihrer Rede im Ochsenzwinger rechnet sie mit der bisherigen Bundesregierung ab und spricht über Klimapolitik.

Die Kreis-Grünen und ihr Direktkandidat aus Dillingen, Stefan Norder, bekamen prominente Unterstützung im Wahlkampf. Bundestagsvizepräsidentin und Spitzenkandidatin der bayerischen Grünen Claudia Roth war am Donnerstag zu Gast im Ochsenzwinger in Nördlingen. Vor gut 100 Menschen sprach sie hauptsächlich über grüne Klimapolitik. 

Bevor Claudia Roth ans Mikrofon trat, eröffnete die neue junge Doppelspitze der Donau-Rieser Grünen den Abend. Stefan Bieber und Elisa Pfaff appellieren gut eine Woche vor der Bundestagswahl an die Nördlinger: "Es geht um nicht weniger als um die Zukunft". Danach sprach Stefan Norder. "Zu den Grünen bin ich gekommen, weil die AFD so stark wurde", erklärt der Grünere Direktkandidat für den Wahlkreis Donau-Ries. Er spricht sich für eine CO2-Preis-Erhöhung, die Abschaffung der 10-H-Regelung bei Windkraftanlagen und eine Neuzulassung von ausschließlich Elektroautos ab 2030 aus. 

Roth spricht über Wahlkampfthemen der Grünen 

Emotional, redegewandt und mit den Themen aus dem Wahlprogramm der Grünen überzeugt Claudia Roth dann das Publikum im Ochsenzwinger. Die Klimakrise bezeichnete Roth gleich zu Beginn ihres Vortrags als "Turbo für bestehende Konflikte" auf dieser Erde und berichtet von persönlichen Erlebnissen mit Menschen in Waldbrandgebieten in Griechenland oder von Überschwemmungsgebieten auf den Fidschi-Inseln. Roth plädiert für einen sozialen Ausgleich aufgrund steigender CO2 Preise, den Kohleausstieg vor dem Jahr 2038 und eine Mobilitätswende. 

Das jüngste Urteil des Bundesverfassungsgerichts, das dem Klimaschutzgesetz bescheinigt, in Teilen verfassungswidrig zu sein, hält die bayerische Spitzenkandidatin der Grünen für eine "eine rote Karte für die Bundesregierung". Ohnehin übt sie deutliche Kritik an den Regierungsparteien. Was Julia Klöckner, die amtierende Landwirtschaftsministerin unternehme, habe „mit bäuerlicher Landwirtschaft nichts zu tun“. Roth meint damit, dass weiterhin Flächensubventionen unterstützt werden, anstatt auf Umweltschutz zu setzen. Auch Bau- und Verkehrsministerium kritisiert die Politikerin in Nördlingen. Es werden mehr günstige Wohnungen für Familien gebraucht "In vier Jahren Bauminister Seehofer ist nicht passiert", so Roth. Den Nerv des Publikums trifft Claudia Roth auch als sie sagt, die größte Drohung der letzten Wochen sei es, dass Andi Scheuer denkt, er könnte erneut ein Ministeramt übernehmen. 

Emotional wird Claudia Roth auch bei Themen der Sozialpolitik. Die Bundestagsvizepräsidentin spricht sich für eine Kindergrundsicherung, ein Entgeltgleichheitsgesetz, die Erhöhung des Mindestlohns und eine bessere Entlohnung und Arbeitsbedingungen für Pflegekräfte aus. 

Gegen Ende ihrer Rede spricht sie über die Situation in Afghanistan und die "kollektive Verantwortungslosigkeit" die zu diesem Desaster geführt habe. Ihre Partei hätte immer wieder gefordert, die Lage und den Einsatz zu überprüfen und anzupassen - allerdings ohne Erfolg. 

Standing Ovations für Claudia Roth 

Nach ihrer Rede zeigt sich das Nördlinger Publikum sichtlich begeistert von der schwäbischen Spitzenpolitikerin und zeigt Zuspruch zum Grünen Wahlprogramm und der Person Claudia Roth in Form von minutenlangen stehenden Ovationen.