Die größte Herausforderung sei die Fachkräftesicherung. „Einen wichtigen Beitrag leisten das Hochschulzentrum am TCW, das Berufsschulzentrum und die Ausbildungsbetriebe. Die Stadt sollte sich weitere Partner suchen und mit einem Schüler-, Azubi- und Studentenwohnheim junge Menschen nach Nördlingen holen, bzw. hier halten“, so Höhn. Es könnten davon auch kleinere und mittelständische Ausbildungsbetriebe profitieren. Denn diese bräuchten für ihre Lehrlinge dringend geeignete Unterkünfte, die es am privaten Markt in diesem Umfang nicht gebe.
„Nicht zu vergessen sind auch die sozialen Berufe. Für die Liselotte-Nold Schule, die Fachakademie Maria Stern oder das gKU/Stiftungskrankenhaus wäre das ein gutes Angebot“, erklärt Höhn. Neben der Unterkunft könnte man Verpflegung und Betreuung für die meist sehr jungen Menschen bieten. Das könnten die einzelnen Betriebe unmöglich selbst leisten.
Ein wichtiges Feld sei die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. „Wir brauchen mehr und flexiblere Angebote in der Kinderbetreuung. Die Öffnungszeiten müssen besser auf die Arbeitswirklichkeit der Familien abgestimmt werden und die Angebote dürfen nicht mit der Einschulung enden, Stichworte sind Hort und Nachmittagsbetreuung. Sollten die Träger nicht genügend Angebote schaffen können, muss die Stadt selbst mit einer Einrichtung tätig werden“, fordert Höhn.
Außerdem brauche die Stadt ein bedarfsgerechtes Angebot an Gewerbeflächen. Man könne es sich nicht leisten, neue und expandierende heimische Betriebe abzuweisen. Es gehe nicht nur um die „Großen“, auch kleine Betriebe und Neugründungen bräuchten passende Angebote. Dabei gelte es natürlich immer, den Spagat zwischen Flächenverbrauch und Expansion zu schaffen. Besonderes Augenmerk müsse auf Lückenschlüssen und der Belebung von Leerständen liegen.
Höhn stellt sich klar hinter den Stadtmarketingverein. „Er ist eine wichtige Plattform zum Austausch und für gemeinsame Aktionen der Akteure. Die Beiträge zur Innenstadtbelebung und Stärkung des Einzelhandelsstandorts sind enorm wichtig. Seine größte Stärke ist, dass die Impulse, Ideen und Aktionen von den Betroffenen selbst kommen!“, so Höhn.
Abschließend erklärt Höhn, dass neben den harten Fakten wie Gewerbesteuer oder Lohnkosten die weichen Standortfaktoren immer wichtiger würden. „Heute entscheidet ein komplexes Zusammenspiel aus Freizeit- und Kulturangeboten, Bildungs- und Betreuungseinrichtungen, gutem Wohnumfeld, bedarfsgerechter medizinischer Versorgung, guter Anbindung an die Zentren und vieles mehr darüber, ob sich Menschen und Unternehmen in einer Region wohl fühlen. Dabei müssen wir immer etwas mehr bieten als Andere, damit wir auch zukünftig erfolgreich bleiben!“, sagt Höhn.