Donauwörther Freibad

Junge Union ist enttäuscht über Stadtratsentscheidung

Der komplett neu gestaltete Nichtschwimmer-, Wellness-, Kinder- und Familienbereich, wenige Wochen vor der Eröffnung Bild: Stadt Donauwörth/A. Feist
Die Junge Union Donauwörth findet, dass der Stadtrat die Bürger*innen in Sachen Freibad vor den Kopf stößt, da das Bad nun keinen neuen Namen bekommt.

Man habe sich sichtlich gefreut darüber, dass die von der Jungen Union angestoßene Diskussion, einen Namen für das Freibad in Donauwörth zu finden, auf so breites Interesse in der Bevölkerung gestoßen sei. So hatten sich in der von der Donauwörther Zeitung initiierten Abstimmung mehr als sechshundert Personen beteiligt - auch im persönlichen Umfeld habe man viel Unterstützung und Zuspruch erhalten. „Nach mehr als einem Jahr Umbau nicht nur endlich wieder ins Freibad zu können, sondern auch einen Namen zu haben, wäre doch ein toller Start in den Sommer“, findet ein JU-Mitglied.

Die Junge Union mit ihrem Ortsvorsitzenden Ulrich Oertel zeigt sich irritiert darüber, dass der Stadtrat in nicht-öffentlicher Sitzung nun beschlossen hat, eine Namensgebung nicht weiter zu verfolgen, trotz der anfänglich positiven Signale von Oberbürgermeister Jürgen Sorré. Formal sei das Vorgehen korrekt. Man frage sich aber, weshalb die Abstimmung in einer nicht-öffentlichen Sitzung erfolgt sei, wo doch dies nicht formal erforderlich gewesen wäre.

Man hätte es sehr begrüßt, wenn die anscheinend intern von mehreren Mitgliedern des Stadtrates gehegte Kritik an dem Vorhaben auch im Vorfeld einmal öffentlich geäußert worden wäre. "Bei anderen Themen, wie dem Tanzhaus, geschieht dies umfänglich. Der jetzige nicht-öffentlich gefallene Beschluss düpiert nicht nur offensichtlich ziviles Engagement und leiste so Politikverdrossenheit Vorschub, nein, er ist auch schwer nachvollziehbar", so die Junge Union.

Wirkliche Gegenargumente hätte man keine gehört. Auch der Verweis, der Name Freibad auf dem Schellenberg solle erhalten bleiben, mute merkwürdig an, hatte doch die Stadt selbst mitgeteilt, dass es diesen Namen offiziell gar nicht gibt. Im allgemeinen Sprachgebraucht werde der Name auch nicht verwendet, so die JU. „Einen Namen bewahren zu wollen, der gar nicht existiert, verstehen wir als Argument nicht“, wundert sich ein JU-Mitglied.

Über die Motive zu der Entscheidung kann die JU nur spekulieren. "Haben sich manche Mitglieder des Stadtrates überrumpelt von dem Vorschlag der politischen Jugendorganisation gefühlt?", fragt sich die JU. "Mit der Ablehnung eines Namens für das Freibad in Donauwörth hat man eine Chance vertan, die Popularität und Bekanntheit des Bades weiter zu steigern und sich auch gegenüber anderen Freibädern im Landkreis abzugrenzen.Davon hätte nicht nur der Tourismus profitiert", so die JU. Die Abstimmung der Donauwörther Zeitung hatte den Namen „Panoramabad“ gekürt. Auch mangelt es in Donauwörth nicht an verdienten Bürgerinnen und Bürgern, welche eine namentliche Würdigung verdient hätten. Die JU selbst hatte Käthe-Kruse-Freibad ins Spiel gebracht.  

"Nun aber ist ein an sich harmloser, parteiunabhängiger und unpolitisch wirkender Vorschlag in einer Provinzposse geendet. Das Freibad läuft nun Gefahr, nach der aufwändigen und kostenintensiven Sanierung als „NoName-Bad“ über den Landkreis hinaus Spott zu ernten", so die abschließende Meinung der CSU-Jugendorganisation.  (pm)