Stadtjugendpflegerin Daniela Benkert hatte mit den Juze-Machern zur Veranstaltung eingeladen, damit sich Jungwähler einen eigenen Eindruck von den vier OB-Kandidaten machen und ganz unkompliziert mit ihnen ins Gespräch kommen konnten. Dass dies gelungen ist, zeigt sich nicht allein an den über 50 jugendlichen Gästen. Ein jugendgerechtes, abwechslungsreiches Programm, Diskussionen auf Augenhöhe und eine lockere Moderation durch Lorenz Semmler, Referent für politische Bildung beim Bezirksjugendring Schwaben waren das Erfolgskonzept.
Erste Diskussionsrunde
Zunächst wurden Michael Bosse, Joachim Fackler, Albert Riedelsheimer und Jürgen Sorrè anhand eines selbstentworfenen Tinder-Profils vorgestellt. Von einer Wäscheleine pfückten sich die Kandidaten Gegenstände, die ihren Politikstil als künftiger OB symbolisieren. Nachdem die Jugendlichen einen umfassenden Eindruck von den Personen gewinnen konnten, die sich hinter den Kandidaten verbergen, ging es in die erste Diskussionsrunde. Die Themenabstimmung erfolgte interaktiv per tweedback - im Fokus der Jugendlichen: Freizeitmöglichkeiten für junge Leute und die (Innen-)Stadtentwicklung. Ist eine Lockerung der Sperrstunde in Donauwörth machbar? Wie stehen die Kandidaten zu einer großen Veranstaltungshalle? Wo können sich Jugendliche in der Innenstadt konsumfrei treffen? Das waren nur einige der Fragen an die Politik. Da auch ‚Gut-Zuhören-Können‘ eine wichtige politische Kompetenz ist, drehte Lorenz Semmler in der zweiten Runde den Spieß um und ließ die vier Kandidaten Fragen an die Jugendlichen stellen. Was sollte die Stadt aus Sicht junger Leute tun, damit die Stadtteile nicht zu kurz kommen? Wie fändet Ihr die Idee, ein Jugendparlament zu installieren?
Begriffe pantomimisch erklären
Gefeiert wurden alle vier Kandidaten, als sie es geschafft hatten, verschiedene Begriffe unseres Wahlrechts wie z. B. ‚Kumulieren‘ und ‚Panaschieren‘ pantomimisch zu erklären. Ein kurzes Erklärvideo fasste dann für die Jungwähler alles Wissenswerte zum Wahlvorgang zusammen. Für Auflockerung und Gänsehautfeeling sorgte Franzi Orgis mit ihren Gesangseinlagen. Als Finale hatte Daniela Benkert noch eine besondere Aufgabe für die vier Kandidaten: Sie sollten als Team „den Stein für die Jugend ins Rollen bringen“ und mithilfe einer Murmelbahn eine Kugel bis zur Theke bringen. Dass sich dies am besten durch aktives Mitanpacken der Jugendlichen lösen ließ, zeigte einmal mehr auf, wie sinnvoll es ist, wenn Politik und Bürger zusammenarbeiten und wieviel größer der Spaß dabei sein kann.
In einem waren sich am Schluss sowohl die Jugendlichen, die OBKandidaten als auch die Veranstalter einig: Jugendliche interessieren sich für die Stadtpolitik, haben Lust auf politische Mitgestaltung und der OBKandidatencheck war das richtige Format, um junge Wähler und Politik ins Gespräch zu bringen.(pm)