Wer in den vergangenen Wochen in Donauwörths Innenstadt unterwegs war, dem ist es bereits aufgefallen: Besonders in der Reichsstraße, entlang der kleinen Wörnitz und im Ried hat sich über den Sommer viel getan. Zahlreiche neue Sitzmöbel, Spielgeräte und Trinkwasserbrunnen laden zum Verweilen ein. Zudem wurde der Museumsplatz und der Fußweg entlang der kleinen Wörnitz mit neuer Beleuchtung ausgestattet und mehr als 90 Fahrradständer wurden montiert.
Nun soll auch der Bereich der oberen Reichsstraße umgestaltet werden. Die sonnigste und breiteste Stelle des Straßenzugs rund um das Liebfrauenmünster soll deutlich Attraktivität und Aufenthaltsqualität gewinnen. Dadurch sollen mehr Menschen in die Donauwörther Innenstadt gelockt werden, die dann länger in der Stadt verweilen.
Michael Grünewald vom Landschaftsarchitekturbüro Lex-Kerfers aus Bockkhorn bei Erding war bei der jüngsten Sitzung des Bau- und Stadtplanungsausschuss anwesend und hat den neusten Entwurfsplan vorgestellt.
Münster-Vorplatz wird begradigt
Treppenstufen, die in Richtung Reichsstraße immer flacher und weniger werden, sollen den 10-prozentigen Höhenunterschied am Platz zwischen Stadtpfarrkirche und der Augsburger Botengasse ausgleichen. Holzdrehliegen, wie sie nun unter anderem am Museumplatz stehen, werden den Platz ergänzen. Auch die Möglichkeit, den städtischen Weihnachtsbaum hier zu platzieren, schlägt Grünewald vor.
Um den Platz attraktiver zu gestalten, muss die dortige Bushaltestelle weichen. Sie rückt, laut Plan, ein Stück die Reichsstaße hinauf, entlang der Kirche. Gegenüber, unterhalb des Reichsstadt-Brunnens, ist die Bushaltestelle auf der Gegenfahrbahn geplant.
Um den Verkehr in der Reichsstaße auszubremsen, sind keine Bushaltebuchten geplant. Haltende Busse werden auf der Straße stehen bleiben, der nachfolgende Verkehr muss warten, so die Überlegungen. Barrierefreie Bushaltestellen werden durch hohe Bordsteinkaten geschaffen. Auch neue Buswartehäuschen sind geplant.
Parkplätze werden ersetzt
Der breiteste und sonnigste Platz der Reichsstraße wird momentan von mehreren Schrägparkplätzen blockiert. Deshalb ist geplant, neue Längsparkplätze weiter unten in der Reichsstraße und rund um den Straßenzug zu schaffen. Der obere Bereich soll lieber für Gastronomiebestuhlung genutzt werden. Wichtigstes Ziel dabei sei, so Oberbürgermeister Jürgen Sorré in der Sitzung, keine Stellplätze zu streichen, sondern andernorts zu ersetzen. Möglich wären demnach Parkplätze am Merkurplatz, in der Mangoldstraße sowie in der Kronengasse.
Die Kosten für sämtliche Baumaßnahmen werden sich nach derzeitigem Stand auf circa 800.000 Euro belaufen. Die Bauarbeiten könnten 2024 starten.