Bei den Gästen aus dem Ruhrgebiet verläuft die Saison alles andere als zufriedenstellend, denn bisher hagelte es ausschließlich deutliche Niederlagen. Besonders Hannover dürfte bereits jetzt ein gemeinsamer Angstgegner für Herne und Nördlingen sein, ließ der TKH beiden Teams nicht den Hauch einer Chance. Die Probleme mit den Luchsen aus Hannover deuteten sich für den Herner TC bereits in der Vorbereitung an, als sie eine 20-Punkte-Klatsche im Testspiel kassierten. Auch im Ligabetrieb wandelte sich das Bild nicht. Umso ärgerlicher für den HTC, dass sie Hannover auch noch als Pokalgegner zugelost bekamen. Das Spiel wurde erst vergangenen Mittwoch ausgetragen und endete erwartungsgemäß mit dem Pokal-Aus für Herne. Entscheidend wird nun sein, wie das Team aus NRW mit dieser Situation umgeht. Neben der physischen Doppelbelastung in dieser Woche müssen Trainer und Spielerinnen auch die negative Bilanz von vier Niederlagen aus vier Spielen verarbeiten. Ganz zu schweigen davon, dass der Traum von der Titelverteidigung im Pokal früher als erwartet zerplatzt ist.
Beim Anblick des Herner Kaders erwarten den informierten Basketballfan keine Überraschungen. Wie eh und je setzt der langjährige Trainer Marek Piotrowski auf „Türme“ unter den Körben. Zwei Neuverpflichtungen mit Körpergrößen jenseits der 1,90m zeigen, dass sich daran nichts geändert hat. Richtig eingelebt scheinen sich die Neuzugänge jedoch noch nicht zu haben. Das Gerüst der Mannschaft bilden weiterhin erfahrene Spielerinnen, die ihren Vertrag verlängert haben. Wie auch im Nördlinger Team hat sich ein Trio gefunden, das eine Menge Verantwortung übernimmt. Es besteht aus der US-amerikanischen Topscorerin Taylor Mingo, der Polin Katarzyna Trzeciak sowie der serbischen Nationalspielerin Kristina Topuzovic, die zudem beste Rebounderin ihres Teams ist. Umso problematischer für den HTC, dass letztere beim Pokalspiel verletzungsbedingt ausfiel und nicht auflaufen konnte. Neben den Profispielerinnen machen auch die jungen deutschen Nachwuchstalente Sarah Polleros und Laura Zolper einen guten Job und steuern in jedem Spiel wichtige Punkte und Minuten bei.
Teamplay hat oberste Priorität
Derzeit hervorstechende Spielerin bei den Eigner Angels ist die Finnin Elina Koskimies, die durch ihren unermüdlichen Einsatz auf dem Spielfeld überzeugt und zuletzt immer mehr Verantwortung für ihr Team übernahm. Zusammen mit Sami Hill und Anissa Pounds bildet sie ein Dreiergespann, von dem im Nördlinger Spiel eine Menge abhängt. Trotz ihrer wichtigen Rollen als Schlüsselspielerinnen stellen die drei Leistungsträgerinnen das Zusammenspiel innerhalb der Mannschaft an oberste Stelle. Auch auf die Frage zu ihrer Einschätzung des nächsten Gegners der Angels, dem Herner TC, bleibt Elina Koskimies bodenständig und bestätigt die Qualität des Herner Teams: „they are always a taff opponent“. Auch in der vergangenen Saison waren Partien gegen die Gäste aus NRW immer hart umkämpft und leichte Punkte gab es nie zu holen. Dennoch besteht eine realistische Chance gegen den angeschlagenen HTC in eigener Halle den nächsten Sieg mitzunehmen. Damit würden die Eigner Angels auch einem ihrer ambitionierten Ziele einen wichtigen Schritt näherkommen. „One of our goals for this season was to win all of our home games“, verrät Elina Koskimies im Interview und deutet damit an, dass sich das Team einiges vorgenommen hat. (pm)
Wer sich höchstpersönlich von den Qualitäten der Nördlingerinnen überzeugen möchte, kann dies am Sonntag (30.10) um 16 Uhr in der Hermann-Kessler-Halle tun. Oder man schaltet die Übertragung auf Sporttotal ein (https://sporttotal.tv/maf1a374e1) und ist live am Bildschirm, wenn sich die Frage stellt: Dritter Sieg im dritten Heimspiel?