18. September 2022, 07:14
Basketball Bundesliga

Eigner Angels: Gut gerüstet in die neue Saison

Die Eigner Angels sind seit diesem Jahr Kooperationspartner des Theodor-Heuss-Gymnasiums Nördlingen. Gemeinsam wollen setzen sie sich gegen Rassismus, Diskriminierung und Ausgrenzung im Sport und in der Schule ein. Bild: Thomas Oesterer
In knapp einem Monat starten die Eigner Angels mit einem Heimspiel gegen ALBA Berlin in die neue Bundesliga-Saison. Mit an Bord sind viele neue Gesichter und einige technische Neuerungen, die Basketball in Nördlingen auf ein neues Level heben sollen.

Wenn am 16. Oktober die Mannschaft von ALBA Berlin zu Gast in Nördlingen ist, starten die Angels bereits in ihre 15. Bundesliga-Saison am Stück. Damit sind die Eigner Angels nach Marburg der Verein, der sich am längsten in der höchsten Spielklasse Deutschlands gehalten hat. Leider verpasste das Team von Coach Ajtony Imreh in der vergangenen Saison denkbar knapp die Playoffs, so hatte ein Großteil der Spielerinnen bereits seit Mitte März spielfrei. In der Zwischenzeit machte sich die sportliche Führung bereits an die Planungen für die kommende Saison - und das mit großem Erfolg. Die Angels nutzten jetzt die offizielle Teampräsentation für die Spielzeit 2022/23, um Sponsoren, Freunde und Familie über die Neuerungen zu informieren.

Technische Neuerung für die Saison 2022/23

"Bereits im Vorjahr hatten wir den wohl besten Livestream der 1. Bundesliga. Mit unseren neuen Hinterkorbkameras heben wir das Streaming-Erlebnis noch einmal auf ein ganz neues Niveau - das ist in der Damen-Bundesliga einzigartig", schwärmt Vorstandsmitglied Thomas Lambertz. Neben der neuen Kameratechnik wurden in der Sommerpause außerdem neue LED-Banden installiert. "Wir können unsere zahlreichen Sponsoren und unser Team auf eine ganz neue Weiße präsentieren", erklärt er weiter. Bis die Banden jedoch ihren Weg in die Hermann-Kessler-Halle fanden, sei laut den Verantwortlichen einige Zeit vergangen. So liefen die Banden mit dem Schiff genau dann in Hamburg ein, als dort die Hafenarbeiter streikten. Zuvor steckten die Container bereits einige Zeit im Suezkanal fest. Letztendlich kamen die LED-Banden mit einiger Verspätung in Nördlingen an, konnten aber rechtzeitig zur heutigen Teampräsentation installiert werden. 

Fünf Neuzugänge im Vergleich zur Vorsaison

Auch auf dem Platz dürfen Fans der Angels einige neue Gesichter erwarten. Mit Johanna Klug, Lucy Michel, Olena Vasylenko, Laken James und Lea Favre wurden gleich fünf neue Spielerinnen für die kommende Saison verpflichtet. Das Besondere: Olena Vasylenko flüchtete zusammen mit ihrem Mann im Frühjahr vor dem Krieg in der Ukraine. Schnell konnte sie die Verantwortlichen der Angels von ihrem Talent überzeugen und so steht sie heute im Kader der Eigner Angels - nur wenige Monate nach ihrer Flucht. Außerdem konnten mit Michel und Klug zwei talentierte und junge Spielerinnen verpflichtet werden, die in Nördlingen und Oettingen geboren sind, und jetzt wieder zurück in ihre Heimat wechseln. Auch deshalb freuen sich beide jetzt auf die kommenden Monate. "Nach vier Jahren in Marburg bin ich wirklich glücklich, wieder zu Hause zu sein und vor Freunden und meiner Familien spielen zu können", so Klug.

Bild: Thomas Oesterer

Eigner Angels und THG setzen Zeichen gegen Rassismus

Dabei zeichnet die Angels in der kommenden Saison auch ihre große kulturelle Vielfalt aus - die 12 Spielerinnen kommen aus vielen verschiedenen Nationen. Auf und neben dem Platz setzen sich die Angels deshalb bereits seit vielen Jahren gegen Rassismus und Diskriminierung ein. Der Verein hat mit dem Theodor-Heuss-Gymnasium seit März einen neuen starken Partner an seiner Seite. Gemeinsam sollen jetzt Projekte umgesetzt werden. "Das THG ist seit Ende März offiziell 'Schule ohne Rassismus, Schule mit Courage'. Da die Angels seit Jahren für ähnliche Werte stehen, war für uns sofort klar, dass wir den Verein als Partner wollen und wir sind mit der Zusammenarbeit mehr als zufrieden", erklären Jonas Mohr und Antonia Engert, Schüler am THG.

So wurde kürzlich gemeinsam ein neues Aufwärmshirt unter dem Motto "Stop racism" entworfen. Die Shirts sind mittlerweile auch im freien Verkauf erhältlich. Martin Fürleger, sportlicher Leiter der Eigner Angels, ergänzt: "Wenn Menschen auf der ganzen Welt so offen miteinander umgehen würden, wie Sportlerinnen und Sportler in ihrer Kabine, hätten wir bestimmt eine bessere Welt. Daran wollen wir auch weiter arbeiten und ein Vorbild sein."

Eine Woche vor dem Ligaauftakt findet am 8. Oktober das Pokalspiel gegen Freiburg statt. In der ersten Runde wollen die Angels gegen den amtierenden Deutschen Meister direkt die Weichen für eine erfolgreiche Saison stellen. "Natürlich gibt es glücklichere Lose für die erste Runde. Aber wie man so schön sagt, muss man auf dem Weg ins Finale jeden Gegner schlagen können", so Fürleger.