Erste Niederlage für die TH Wohnbau Angels

Eine starke Vorstellung lieferte auch die finnische Nationalspielerin Anni Mäkitalo in Diensten der TH Wohnbau Angels ab . Bild: Tom Eisele
Angels unterliegen auswärts dem Aufsteiger USC Heidelberg mit 89 zu 84. 
Nördlingen - Die weiße Weste der Angels ist nicht mehr weiß. 84 Punkte auf fremdem Parkett reichen in 99 Prozent aller Fälle zum Sieg in der 1 .planet photo Damen Basketball Bundesliga. Nicht so beim Gastspiel der TH Wohnbau Angels in Heidelberg. Das 89:84 beim Aufsteiger war ein Offensiv-Spektakel ohnegleichen und bedeutet am Ende die erste Niederlage der Nördlingerinnen in dieser Saison. Es zeigt aber auch wie leistungsmäßig eng die 12 Teams der 1.Liga beisammen sind.
Die Angels erwischten einen exzellenten Start in ihrem zweiten Auswärtsspiel der Saison, vor allem die Nördlinger Guards bestimmten das Geschehen, denn alle Punkte zur 14:8-Führung gingen auf das Konto von Schlott, Mäkitalo und Hill bis sich endlich Luisa Geiselsöder, die wieder einmal eine äußerst solide Vorstellung ablieferte, einen Offensivrebound krallte und einnetzte. Eigentlich wäre das erste Viertel für die Gäste insgesamt gut gelaufen, wären da nicht Nachlässigkeiten beim Rebound und beim Ballhandling gewesen, die den Heidelbergern einige einfache Punkte erlaubten und eine höhere Führung als das 20:17 zur Viertelpause verhinderten.
Wie es gehen kann und wie das beste Rezept gegen den Aufsteiger ausgesehen hätte, demonstrierten die Angels gleich zu Beginn des zweiten Abschnitts, als man nach zwei Ballgewinnen sehr schnell umschaltete, Überzahl herstellte und konsequent abschloss. Schnell lagen zehn Punkte zwischen den Angels und den Bascats. Die Gäste unter der klug Regie führenden Jen Schlott, kontrollierten das Geschehen und das, obwohl die an Rückenproblemen leidende Kim Pierre-Louis über weite Strecken geschont wurde. Doch plötzlich, wie aus heiterem Himmel explodierten die Gastgeber, trafen drei Dreier in Folge und gestalteten das Match zur Halbzeitpause mit 38:42 wieder völlig offen.
Dass Heidelberg eine Kämpfertruppe ist, war bekannt, hatten sie doch in den vier zurückliegenden Spielen bisweilen extrem hohe Rückstände wieder pulverisiert.  Wer es noch nicht gewusst hatte, dem wurde es an diesem Samstag Abend demonstriert.  Auch Coach Bär reagierte erst sehr spät auf den Hype der Gastgeber, nämlich als diese sich in einen Rausch spielten und urplötzlich mit 58:51 in Führung lagen. Acht Punkte betrug der Rückstand der Angels immer noch nach Ende des dritten Viertels.
Doch auch die Angels haben Fighting Spirit, allen voran das Guard-Duo Mäkitalo und Schlott. Letztere verkürzte mit zwei Dreiern und einem Lay-Up den Rückstand fast im Alleingang auf 68:67. Heidelberg hatte aber Feuer gefangen und sah den ersten Saisonsieg im Bereich des Möglichen. Als hätten sie einen Pakt mit ihrer Korbanlage geschlossen, kullerten ihre Würfe serienweise in den Nördlinger Korb. 51 Punkte in der zweiten Hälfte waren dann einfach zu viel für die Angels um doch noch das Ruder herumzureißen. Heidelberg traf 9 von 19 Dreier und gewann insofern verdient ein Match, das die Angels im dritten Viertel aus den Händen gaben. Drei Quartale gingen an die Gäste, doch der Rückstand aus dem dritten Abschnitt war letztlich fatal.
Die zahlreich mitgereisten Angels-Fans, die ihr Team frenetisch anfeuerten aber sich auch lautstark über die Gangart der Schiedsrichter beschwerten, sahen ein mitreißendes offensiv geprägtes Basketballspiel, das sicherlich viel mehr Zuschauer verdient gehabt hätte, allerdings leider nicht mit dem Ausgang, den sie sich gewünscht hätten. Mit drei Siegen und einer Niederlage liegen die Nördlinger zwar immer noch im vorderen Drittel der Tabelle, auch wenn die weiße Weste in den Schrank gelegt werden muss. Mit einer schmerzfreien Pierre-Louis und einer beschwerdefreien Aleks Racic sollte den Angels aber nicht bange sein vor den bevorstehenden Aufgaben, zum Beispiel dem Heimspiel am nächsten Sonntag gegen die Halle Lions. (pm)

Info



In Heidelberg spielten: Luisa Geiselsöder (9 Punkte, 9 Rebounds), Laura Geiselsöder (4), Sami Hill (14, 2 Dreier), Carina Högg (2), Anni Mäkitalo (15), Kim Pierre-Louis (13, 13 Rebounds), Aleks Racic, Jen Schlott (23, 2), Amense Obanor (4), Pauli Steinmeyer.

Bei Heidelberg ragten heraus: Young (26) und Arthur (19).