Robin Hood und Wilhelm Tell sind nur zwei Namen aus einer ganzen Liste von Schützen, die einmal gelebt haben, zumindest an ein historisches Vorbild angelehnt oder tatsächlich pure Fantasie sind. Genauso lang wie diese Liste ist auch die Geschichte des Bogenschießens selbst. So ist wissenschaftlich belegt, dass erste Bögen bereits vor 10000 Jahren genutzt wurden - möglicherweise sogar noch früher. Neben seinem Ursprung als Waffe oder zur Jagd entdeckten spätestens die Menschen in der Antike den Bogen auch als Sportgerät. Entsprechend wurde der Bogensport bereits während der ersten Olympischen Spiele der Antike betrieben und auch bei den Olympischen Spielen der Neuzeit, die 1896 zum ersten Mal stattfanden, gehörte Bogenschießen von Beginn an zu den Sportarten.
Insgesamt 106 Teilnehmer*innen
Mit der Deutschen Meisterschaft für Bögen ohne Visier des Deutschen Bogenschieß-Verbands (DBSV) fand jetzt in Rögling zwar ein kleinerer, aber durchaus bedeutender Bogenschieß-Wettbewerb statt. Insgesamt waren 106 Schütz*innen aus ganz Deutschland bei nass-kalten Temperaturen in den Landkreis Donau-Ries gereist, um dort in verschiedenen Kategorien gegeneinander anzutreten. Die verschiedenen Kategorien ergeben sich dabei u. a. aus den unterschiedlichen Bogenarten wie z. B. Jagdbogen, Langbogen oder Blankbogen. Qualifizieren mussten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Vorfeld über die Kreis- und Landesmeisterschaften ihrer jeweiligen Bundesländer. Das Besondere laut Christian Seidler, Vizepräsident Organisation beim DBSV: "Natürlich gibt es Rahmenbedingungen, an die sich unsere Schützen halten müssen. Ansonsten ist die Auswahl des Materials für die Bögen aber sehr individuell. Das beginnt beim Griff und geht von den Wurfarmen bis hin zur Sehne und den Pfeilen. Jeder kann - nein muss sogar - seinen Bogen auf sich persönlich einstellen. Das macht unseren Sport so interessant."
Kaum Unterbrechungen trotz Dauerregen
Um am Ende die Sieger*innen in den verschiedenen Kategorien zu ermitteln, wurden am Samstag und Sonntag insgesamt vier Durchgänge a 36 Pfeile auf unterschiedliche Entfernungen (50, 40, 30 und 20 Meter) geschossen - leider mit einer kleinen Unterbrechung. "Aufgrund des starken Regens mussten wir am Samstag eine kleine Pause einlegen, die aber nur zu kurzen Verzögerungen führte", erklärte Christian Seidler. Trotz andauernden Nieselregens blieb der Wettkampf ansonsten von weiteren Beeinträchtigungen durch das Wetter verschont. Auch Wind spielte an beiden Wettkampfquoten kaum eine Rolle und so konnten am Sonntagnachmittag insgesamt zehn Teilnehmer*innen in ihren jeweiligen Kategorien als Sieger gekürt werden. Für die Verantwortlichen ein toller Erfolg - auch deshalb, weil sie mit Rögling einen neuen, begeisterungsfähigen Wettbewerbs-Standort gewinnen konnten - immerhin befindet sich in Rögling auch der Sitz des Bogensportverbands Bayern e.V. (BVBA).
Die Sieger*innen im Überblick
- Herren Blankbogen: Stefan Heinickel ( KS Wechterswinkel)
- Herren Ü50 Blankbogen: Matthias Schilling (BSFD Schallbach e. V.)
- Herren Ü65 Blankbogen: Henry Schönwalter (NBAV Neuenstadt)
- Damen Blankbogen: Katrin Haneberg (BSC Hohen Neuendorf)
- Damen Ü50 Blankbogen: Sabine Schwandt (BS Opladen 1962 e. V.)
- Herren Ü50 Langbogen: Ludwig Assling (SC Varl)
- Damen Ü50 Langbogen: Andrea Probst (VfB Germania Halberstadt)
- Herren Ü50 Jagdbogen: Andreas Hinz (Bogensportclub Sennestadt)
- Herren Ü65 Jagdbogen: Hans-Heinrich Schweiger (EM SBV)
- Damen Ü50 Jagdbogen: Monika Lenz (SSV PCK 90 Schwedt)
- D + H Jagdbogen: Thorsten Erhardt (SV Altheim - Thalheim)
- Blankbogen Mannschaftswertung: SFB Geldern-Wallbeck