Die Fahrt begann für unsere kleine Reisegruppe mit vier Edelfans zunächst mit dem Auto nach Aalen und von dort mit dem Ostalbexpress nach Stuttgart Bad Cannstatt. Was uns sofort auffiel: Bei jeder Haltestation füllte sich der Zug mit immer mehr deutschen Fans. In Stuttgart angekommen, stärkten wir uns in mehreren VfB-Kultkneipen, die auf unserem Weg Richtung Stadion lagen. Für den gemeinsamen Fanwalk war es leider schon zu spät.
Beigeisterung von Beginn an spürbar
Auch der Fanwalk der Ungarn endete nicht wie geplant. So wurden die Fans bereits weit vor dem Stadion von einer Hundertschaft der Polizei in Empfang genommen, die die Fans dann ins Stadion eskortieren. Von einem "Risikospiel" war wenig zu spüren. Im und um das Stadion verbreitete sich bereits vor dem Spiel eine friedliche Stimmung. Lediglich der ein oder andere schwarz vermummte Ungarn-Fan musste seine Vermummung am Einlass abnehmen.
In den Minuten vor Anpfiff stieg die Begeisterung und Spannung bei den deutschen Fans spürbar. Im Fanblock angekommen, wurde das Aufwärmprogramm der Nationalmannschaft mit Gesängen unterstützt. Die elektrisierende Stimmung entlud sich in der legendären Cannstatter Kurve dann zum ersten Mal nach dem 1:0-Führungstreffer durch unseren "Dribbelgott" Musiala - hier flogen bereits die ersten Bierbecher durch die Kurve. Die Folge: Der Boden klebte immens durch das Biergemisch.
EM-Finale am 14. Juli in Berlin
Auf dem Platz hingegen das immer gleiche Bild: Die deutsche Mannschaft zeigte zwar von Anfang an, dass sie das Spiel bestimmen wollten, durch einzelne Fehler in der Abwehr wurden die Ungarn aber immer wieder stark gemacht und zurück ins Spiel geholt. Schließlich machte Ilkay Gündogan mit einem tollen Treffer - genau vor der Cannstatter Kurve - den Sack zu. Wie schon beim 1:0 bekamen die Bierbecher erneut Flügel.
Obwohl das Achtelfinale voraussichtlich in Dortmund stattfinden wird - zumindest dann, wenn wir als Gruppenerster weiterkommen, stimmten die Fans in der Schlussphase der Partie bereits Gesänge wie "Berlin, Berlin wir fahren nach Berlin!" an. Dort wird am 14. Juli das EM-Finale gespielt hoffentlich dann mit deutscher Beteiligung. Bis dahin gilt es allerdings von Spiel zu Spiel zu denken und so starteten bereits bei der Heimreise die Planungen für die kommenden Wochen. Nach Stuttgart ist vor Frankfurt!