Der TSV Monheim gewann mit nur einem Scorepunkt Unterschied gegen die KTT Oberhausen. Dabei gestalteten die Monheimer diesen Wettkampf nach einem Fehler unnötig spannend.
Monheim - Tim Leibinger zeigte mit einer starken Bodenübung, dass er endgültig in Monheim angekommen ist und versucht nach seiner Verletzung auch in den nächsten Wochen noch an weiteren Geräten das Team zu verstärken. Seinen ersten Wettkampf in der 2. Bundesliga hatte Jan Lederer, der kurzfristig nachgemeldet wurde und eigentlich in der 3. Bundesliga Süd für den TSV Monheim II starten sollte. Die Notfallübung konnte er meistern und sorgte so für einen gelungenen Einstand. Allgemein fehlte den Athleten beider Mannschaften am Boden die Sprungstabilität und –höhe. Somit führte der Gast vor dem Pferd mit 6:9.
Florian Lindner wollte seinem Team unbedingt unterstützen und gestaltete seine Übung am Pferd so um, dass er trotz seinem lädierten Fuß ohne Risiko den TSV Punkte bescherte. Mit Moritz Rese ging ein weiterer Debütant für die Monheimer an das Gerät und konnte wie auch Lukas Schlotterer mit schönen Darbietungen Punkte gewinnen. Jan Lederer zeigte, dass er nicht nur der Ersatzturner ist, sondern auch Ambitionen auf eine feste Größe und Leistungsträger bei den Jurastädtern hat. Trotz seiner hohen Anspannung begeisterte er das Publikum durch saubere Haltung und einer durchgeturnten Übung, sodass die Monheimer das Pferdturnen mit 11:0 gewannen.
Wichtige zwei Scorepunkte erturnte auch Julius Rabenstein mit einer Ringeübung ohne Abgang, da er ebenfalls an einem verletzten Sprunggelenk laboriert. Für den 9:1 Endstand an den Ringen sorgte Florian Lindner, der auch ohne Abgang an diesem Gerät einer der besten Turner in Deutschland ist und gegen seinen Konkurrent vier Scorpunkte erturnte.
Mit einer ordentlichen Leistung beider Mannschaften ging es mit einem beruhigenden Vorsprung von 16 Scorepunkten in die Pause. Dieser war nach durchwachsener Sprungleistung und einem kapitalen Fehler von Norik Friedel auf nur einen Punkt geschmolzen. Friedel missglückte der Einsprung und konnte in den Bruchteilen einer Sekunde nicht entsprechend umdenken, um eine kontrollierte Landung vorzubereiten. Er zeigte einen nicht erkennbaren Sprung, bei dem er auch noch mit den Füßen seitlich aufkam. Damit ist dieser Sprung ungültig und das KTT Oberhausen hatte keine Mühe mit Matthias Bramkamp zehn Punkte bei einem Duell zu gewinnen. Bemerkenswert war auch wieder die herausragende Leistung von Lederer, der als bester Monheimer Springer durch geschicktes setzen seinen ersten Scorepunkt bekam.
Am Barren war es aus TSV-Sicht nur Lukas Schlotterer der einen Doppelsalto als Abgang turnte und dadurch den Bonus im Ausgang bekam. Für besondere Aufmerksamkeit sorgte der 17-jährige Michael Donsbach aus Oberhausen am Barren mit einer exzellenten Grundhaltung und einer sauberen Übung.
Vor dem letzten Gerät Reck stand es 33:31 und die Nerven wurden noch einmal unnötig strapaziert. Als erster Turner konnte Schlotterer seinem Kontrahenten durch einer stabilen Darbietung drei Punkte abgewinnen. Norik Friedel konnte seinen Fehler am Sprung mit seiner soliden Reckübung wieder ausbügeln und vier Scorepunkte auf die Seite der Monheimer verbuchen. Nach gutem Polster gestaltete Moritz Rese den Wettkampf nocheinmal spannend, nachdem er bei seinem Flugteil an der Stange hängen blieb und seinen Abgang nicht stehen konnte. Als letzter Turner entschied sich das Taktikteam aus Monheim für Julius Rabenstein, der aber durch seiner Verletzung eine kleine Blockade im Kopf hatte und nicht flüssig seine Leistung abrufen konnte. Trotzdem konnte er den Druck standhalten und nur vier Punkte abgeben, was den Sieg von 40:39 bedeutete und 6:6 Gerätepunkte. Den Topscorer-Titel teilten sich bei diesem Wettkampf Lukas Schlotterer und André Sauerborn.
Für den Sieg war vor allem die sichere Leistung am Reck laut Kapitän Florian Lindner ausschlaggebend. Dies sei nicht einfach bei der psychischen Belastung, die sie sich selber zuzuschreiben haben. Auch der Durchgang am Barren war wichtig, dass dort die Köpfe nicht hängen gelassen wurden. Im TSV-Kader wird auf eine schnelle Genesung der verletzten Athleten gehofft, sodass Cheftrainer Mario Reichert wieder aus dem vollen schöpfen kann.
Vor der Siegerehrung verabschiedeten die Monheimer den langjährigen TSV-Turner Nándor Szabo aus Ungarn, der seinen letzten Wettkampf für die zweite Mannschaft absolvierte. Er war nicht nur eine turnerische Unterstützung, sondern auch außerhalb der Halle ein geselliger Teamkamerad. (pm)