Juli-Bericht

Arbeitslosenquote steigt leicht auf 2,4 Prozent

Bild: Agentur für Arbeit Donauwörth
Richard Paul, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Donauwörth, berichtet zur Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt: Die Arbeitslosigkeit im Landkreis Donau-Ries ist im Juli leicht gestiegen.

„Insgesamt sind 1.972 Menschen arbeitslos gemeldet, 137 mehr als vor einem Monat und 195 mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote liegt bei 2,4 Prozent und damit um 0,1 Prozentpunkte höher als im Juni. Im Vorjahr betrug die Arbeitslosenquote 2,2 Prozent.“, so Richard Paul, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Donauwörth.

„Zum einen verzeichnen wir den üblichen Saisonfaktor. In den Sommermonaten steigt die Arbeitslosigkeit immer etwas an, da Schul- und Ausbildungsabschnitte sowie berufliche Weiterbildungsmaßnahmen enden und die Betreffenden nicht immer unmittelbar danach eine Anschlussbeschäftigung aufnehmen können. Aber ebenso ist die konjunkturelle Eintrübung auf unserem bisher relativ robusten Arbeitsmarkt deutlich spürbar. Wir haben 11 Prozent mehr Arbeitslose als im Vorjahr und seit Jahresbeginn wurden fast 13 Prozent weniger Arbeitsstellen gemeldet als im Vergleichszeitraum des Vorjahres“ führt Paul weiter aus.

Der Arbeitsmarkt ist ständig in Bewegung. So meldeten sich im Juli 719 Menschen neu oder erneut arbeitslos. Davon kamen 231 aus einer Erwerbstätigkeit und 227 aus einer Aus- oder Weiterbildung. Im Gegenzug konnten 586 Personen die Arbeitslosigkeit beenden. Davon nahmen 200 eine Erwerbstätigkeit auf und 115 begannen eine Aus- oder Weiterbildung.

Arbeitslosigkeit nach Rechtskreisen

Von den derzeit insgesamt 1.972 arbeitslos gemeldeten Menschen waren 977 (plus 57 im Vergleich zum Vormonat; plus 121 im Vergleich zum Vorjahr) bei der Arbeitsagentur und 995 (plus 80 im Vergleich zum Vormonat; plus 74 im Vergleich zum Vorjahr) im Jobcenter Donau-Ries registriert.

Fluchtmigration aus der Ukraine

Geflüchtete Menschen aus der Ukraine werden seit dem 1. Juni 2022 durch die regionalen Jobcenter betreut. Insgesamt waren im Landkreis Donau-Ries im Juni 723 erwerbsfähige Personen mit ukrainischer Staatsangehörigkeit gemeldet, davon waren 273 arbeitslos.

Gemeldete Arbeitsstellen

Von den Arbeitgebern wurden im Juli 274 neue Arbeitsstellen gemeldet, 48 mehr als im Juni und 32 mehr als vor einem Jahr. 

Im Stellenpool der Arbeitsagentur sind im Landkreis Donau-Ries derzeit 1.697 freie Arbeitsstellen (65 mehr als vor einem Monat und 15 mehr als im Vorjahr). Bei 83 Prozent der gemeldeten Stellen liegen die Anforderungen auf Fachkraftniveau und höher. Dagegen sind knapp 45 Prozent der Arbeitslosen Fachkräfte oder Spezialisten.

TOP 10 Bereiche, in denen Personal gesucht wird

  • Lagerwirtschaft
  • Verkauf
  • Maschinenbau
  • Büro- und Sekretariat
  • Kranführer
  • Elektrotechnik
  • Maschinen- und Anlagenführer
  • Kraftfahrzeugtechnik
  • Berufskraftfahrer (Güterverkehr/LKW) 
  • Holz-/Möbel-/Innenausbau

Konjunkturelle Kurzarbeit

Der aktuelle Trend lässt sich am besten an den monatlich neu eingegangenen Anzeigen ablesen. Bis zum 25.07.24 gingen 7 neue Anzeigen für 130 Beschäftigte ein. Im Juni waren es 8 Anzeigen für 55 betroffene Beschäftigte. 

Ausbildungsmarkt

Jetzt geht es zum Endspurt auf die vielen offenen Ausbildungsplätze zum Start im Herbst 2024. Bisher blieben 619 Ausbildungsstellen unbesetzt. Gleichzeitig sind noch 120 junge Menschen auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz oder einer anderen Alternative. Das Angebot an offenen Ausbildungsstellen ist breit gefächert. Die Top-10 Berufe der unbesetzten Ausbildungsstellen sind

  • Kaufmann/-frau im Einzelhandel
  • Verkäufer/in
  • Kaufmann/-frau – Büromanagement
  • Fachkraft – Lagerlogistik
  • Anlagenmechaniker/in – Sanitär-/Heizungs-/Klimatechnik
  • Zahnmedizinische/r Fachangestellte/r
  • Handelsfachwirt/in (Ausbildung)
  • Kfz.-Mechatroniker – PKW-Technik
  • Kaufmann-/frau Groß-/Außenhandel
  • Maurer/in

Aber auch in vielen anderen Berufsfeldern gibt es noch unbesetzte Ausbildungsstellen.

„Ich kann nur jedem Jugendlichen raten, falls er noch keine Zusage für einen Ausbildungsplatz oder eine andere Alternative hat, sich umgehend für einen Termin bei der Berufsberatung anzumelden. Ein Ausbildungsstart ist auch noch nach dem 1. September möglich und wir vermitteln und unterstützen gerne“ appelliert Richard Paul.

Der Ferienbeginn bedeutet für alle Schüler und Schülerinnen, die im September ihr letztes Schuljahr antreten, auch den Start, um sich für Ausbildungsstellen fürs Jahr 2025 zu bewerben. Der überwiegende Teil der Ausbildungsbetriebe beginnt mit seinen Auswahlverfahren bereits im September, deshalb sollten die Bewerbungsunterlagen rechtzeitig in den Firmen sein. (dra)