Gelernt hat Anselm Strobl komplett im elterlichen Betrieb. Nach der Ausbildung zum Glaser der Fachrichtung „Verglasung und Glasbau“ sammelte er knapp zwei Jahre Erfahrung als Geselle, um sich dann zwölf Monate mit voller Kraft auf den Meister vorzubereiten. „Ich habe schon als Schüler im elterlichen Betrieb gejobbt und so schon früh die Faszination für den Glaserberuf kennengelernt,“ so Anselm Strobl nach der Meisterfeier. „Und da wir in unserer Firma so viele unterschiedliche Glaserarbeiten ausführen, musste ich auch nicht in einem anderen Betrieb Erfahrungen sammeln.“ Parallel zu seiner Berufsausbildung zertifizierte er sich noch als Elektrofachkraft für festgelegte Tätigkeiten (IHK) und absolvierte einen Lehrgang für Asbest-Abbruch-, -Sanierungs- und -Instandhaltungsarbeiten.
Sieben Personen ist das Glas Strobl-Team insgesamt stark, „und wir wären gerne zwei mehr“, so Jungmeister Anselm Strobl. Seit Monaten suchen sein Vater und er Glasergesellen oder Facharbeiter als Quereinsteiger aus verwandten Berufen, die im Umgang mit Glas versiert sind. „Den viel zitierten Fachkräftemangel spüren wir sehr deutlich“, sagen Vater und Sohn Strobl. „So schön es ist, dass unsere Auftragsbücher voll sind – wir brauchen Verstärkung, um weitere Aufträge annehmen zu können.“ Ein Phänomen, das die gesamte Branche und viele andere Gewerke betrifft. Und eines, das nicht nur auf den bayerisch-schwäbischen Raum um Donauwörth zutrifft, sondern bundesweit aktuell ist.
Welch hohen Stellenwert dem Handwerk in Deutschland beigemessen wird, zeigte auch die Teilnahme von Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger, der persönlich den jungen Meisterinnen und Meistern in Straubing gratulierte. Auch Dr. Georg Haber, Präsident der Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz, war beim Festakt dabei. Durch das Programm der Meisterfeier führte Bayern 3-Moderatorin Katja Wunderlich. Sie faszinierte vor allem „der Ehrgeiz und die Leidenschaft der Menschen für ihren Beruf.“ (pm)