1. August 2022, 09:37
Entgeltanalyse

Höhere Qualifikationen zahlen sich aus

Bild: DRA
Wie viel haben Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im vergangenen Jahr im Landkreis Donau-Ries pro Monat verdient? Darüber gibt die neueste Entgeltstatistik der Bundesagentur für Arbeit Auskunft.

Ende vergangenen Jahres erzielten Vollzeitbeschäftigte im Landkreis Donau-Ries ein mittleres Einkommen von 3.616 Euro pro Monat und somit 65 Euro bzw. 1,8 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Für die Höhe des Entgelts spielte unter anderem die Qualifikation der Beschäftigten eine entscheidende Rolle. Arbeitnehmer ohne Berufsabschluss erzielten zum Stichtag am 31.12.2021 ein mittleres Einkommen von 2.710 Euro, bei Beschäftigten mit anerkanntem Berufsabschluss lag der Verdienst bei 3.609 Euro und bei Akademikern bei 6.124 Euro. „Die Zahlen zeigen sehr deutlich: Der Erwerb einer höheren Qualifikation zahlt sich aus. Dies gilt für Jüngere genauso wie für Arbeitnehmer, die schon fest im Berufsleben stehen. Gerade der Bedarf an Fachkräften hat dazu geführt, dass Betriebe auf-geschlossen sind, wenn sich langjährige Beschäftigte weiterentwickeln möchten. Wir bieten hierfür verschiedene Unterstützungsmöglichkeiten an. Mit einer geförderten Weiterbildungsmaßnahme kann beispielsweise ein vollwertiger Berufsabschluss
nachgeholt werden. Interessierte wenden sich am besten vor Ort an die Agentur für Arbeit Dillingen und vereinbaren einen individuellen Beratungstermin“, empfiehlt Richard Paul, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Donauwörth.

Regionale Unterschiede: Erlangen bleibt Spitzenreiter beim Verdienst4108

Regional zeigen sich zum Teil deutliche Unterschiede im Freistaat. So betrug das mittlere Einkommen von Beschäftigten in der Stadt Erlangen 5.091 Euro, in Ingolstadt 4.966 Euro, in der Stadt München 4.681 Euro und im Landkreis München 4.640 Euro. „Bei der Interpretation der Zahlen muss allerdings berücksichtigt werden, dass in den Regionen mit dem höchsten Einkommen oft auch die Lebenshaltungskosten im Schnitt höher liegen als in Landkreisen und Städten mit niedrigerem Entgelt. Ein Bei-spiel dafür der Immobilienmarkt im Großraum München, der durch hohe Mieten Be-schäftigte in stärkerem Ausmaß belastet, als in anderen bayerischen Regionen“, sagt Richard Paul.
 

Geschlecht spielt bei Höhe des Einkommens weiterhin eine Rolle

Im Landkreis Donau-Ries verdienten Frauen, die in Vollzeit beschäftigt sind, 21,3 Prozent weniger als ihre männlichen Kollegen. „Hier wirken sich noch immer traditionelle Rollenbilder aus. Arbeitnehmerinnen unterbrechen ihr Erwerbsleben häufiger als ihre männlichen Kollegen, um die Kinderbetreuung zu übernehmen. Auch bei der Rückkehr ins Erwerbsleben gibt es deutliche Unterschiede. So arbeiten Frauen häufiger in Teilzeit, als Männer. Anders als früher, gibt es heute aber auch in Teilzeit attraktive Weiterbildungsmöglichkeiten und die Option, einen Berufsabschluss zu er-werben. Viele Betriebe bieten vor dem Hintergrund des hohen Fachkräftemangels mittlerweile entsprechende Arbeitszeitmodelle an und schreiben Führungstätigkeiten entsprechend aus. Für Interessierte lohnt es sich häufig, das Thema im Betrieb aktiv anzusprechen“, so Paul abschließend.(pm)