Am Donnerstag unterschrieben die Stadt Wemding und die Interessensgemeinschaft Bürger Energie Region Wemding einen Vertrag über die Errichtung einer Photovoltaikanlage auf dem neuen Feuerwehrhaus. Insgesamt wird mit Platz für 270 kWp gerechnet, angepeilt werden jedoch 200 kWp. Bei Kilowatt-Peak (kWp) handelt es sich um die theoretisch größtmögliche Leistung, die eine PV-Anlage unter optimalen Bedingungen erreichen kann. Der Bau der Anlage soll noch in diesem Jahr abgeschlossen sein, um eventuellen Änderungen für das kommenden Jahr zuvorzukommen.
Wemdings Bürgermeister Dr. Martin Drexler zeigte sich über diese Übereinkunft mehr als zufrieden. Bereits das neue Feuerwehrhaus bezeichnete er als „Projekt für das nächste Jahrhundert“. Die fehlende PV-Anlage war jedoch ein fehlender Baustein in diesem „Zukunftsprojekt, was den Katastrophenschutz anbelangt“. Umso glücklicher sei man, dass „die Interessensgemeinschaft das Thema selbst forciert“ habe. Zumal die Stadt bereits in der Planung des neuen Feuerwehrhauses alle Vorbereitungen für Photovoltaik einbauen hat lassen.
Bau durch eine Wemdinger Interessensgemeinschaft
Selbst wollte die Stadt jedoch nicht die Verantwortung für die PV-Anlage übernehmen, wie Drexler auf Nachfrage unserer Redaktion erklärte. „Wir sind der Meinung, dass diese Investition bei den Bürgern sinnvoller aufgehoben ist als bei der Stadt.“
Zufriedenheit herrscht auch bei der IG Bürger Energie Region Wemding, wie Erich Rieger, Mitinitiator der Interessensgemeinschaft, bestätigte. Zumal man mit der Bürger-Energie-Genossenschaft Neuburg-Schrobenhausen-Aichach (BEG) einen starken Partner gefunden habe. „Wir hatten überlegt, eine eigene Genossenschaft zu gründen, das wäre jedoch zu aufwändig gewesen.“
Wertschöpfung soll vor Ort bleiben
Nach der Vertragsunterschrift steht nun die Finanzierung der Anlage im Fokus. Diese soll durch Wemdinger Bürger und Interessierte aus dem Umland geschehen, die Mitglied der Genossenschaft werden. Dazu finden in nächster Zukunft Informationsveranstaltungen statt. BEG-Vorstand Manfred Rößle beschrieb die Finanzierungsplanung als „Zwiebelschalenprinzip“. Demnach sollen zuerst Wemdinger Bürger und das Umland in die Genossenschaft investieren können. Sollte danach weiterer Finanzierungsbedarf vorherrschen, können sich auch Genossenschafter der BEG beteiligen. Erst danach will man Außenstehenden aus dem Genossenschaftsgebiet die Möglichkeit geben, Mitglied zu werden und sich an der Anlage in Wemding zu beteiligen.
Der Wemdinger Bürgermeister sieht darin eine perfekte Lösung. „Für uns ist das Wichtigste, dass die Wertschöpfung vor Ort bleibt.“