Preisverleihung

Prestigeträchtiger Architekturpreis für Nördlinger Bauprojekt

V.l.n.r.: Wolfram Uhl (Eigner-Geschäftsführer), Johannes Haucke (ehemaliger Projektleiter Stadt Nördlingen), David Wittner (OB Nördlingen), Florian Greiser (Abteilungsleiter 3D-Druck Eigner) Bild: Manuel Habermeier
Die Eigner Bauunternehmung wurde für ein Bauprojekt in Nördlingen ausgezeichnet. Ausschlaggebend war die innovative Bauweise mittels 3D-Druck.

Am Dienstag wurde in der Nördlinger Maria-Penn-Straße eine besondere Ehrung vorgenommen. Für den Tiefgaragenbau auf dem ehemaligen BayWa-Gelände wurde der Eigner Bauunternehmung GmbH für die Planung und Ausführung der Konstruktion der Architekturpreis Beton 2023 verliehen. „Die Jury ist von der optimierten Deckenbauweise begeistert. Diese Arbeit zeigt, dass die Zukunft im Drucken von Beton liegen kann“, wurde in der Begründung vor allem auf die innovative Bauweise mittels eines 3-D-Druckers verwiesen. Damit werde das wertvolle Material „bewusst und sparsam“ eingesetzt, heißt es weiter.

Auch Eigner-Geschäftsführer Wolfram Uhl betonte den ressourceneffizienten Ansatz bei diesem Projekt, für den von Märker Transportbeton sogar eine völlig neue Betonrezeptur entwickelt wurde, welche sowohl weniger CO2 emittiert als auch recycelten Beton beinhaltet. An der Notwendigkeit, auch in Zukunft Massivbaustoffe zu verwenden, sah Uhl in seiner Rede kein Vorbeikommen. Allerdings müsse man, um den ökologischen Fußabdruck möglichst gering zu halten, „unsere derzeitigen Bauweisen auf den Prüfstand stellen und sich neuen, innovativen Bauverfahren öffnen“.

Bild: Manuel Habermeier

Materialeinsparung dank innovativer 3D-Drucktechnik

Auch Nördlingens Oberbürgermeister David Wittner, der zugleich Bauherr des Projekts war, zeigte sich begeistert von der Umsetzung. „Es ist eine hervorragende architektonische Leistung, die das Material Beton auf innovative Weise nutzt.“ Daher ist sich Wittner sicher: „Es ist ein Blick in die Zukunft des Bauens."

Bei der im Projekt verwendeten „Concrete Lightweight Ceiling“-Methode werden Betonsegmente in einem 3D-Drucker produziert. In diesem Bauprojekt waren es 168 Segmente für Schalungen. Optisch entstand daraus eine Decke aus Aussparungskörpern, die an Bauweisen der 1970er Jahre erinnert, aber gegenüber dem konventionellen Bau rund 35 Prozent an CO2-Äquivalenten einspart. Insgesamt wurden bei diesem Projekt 40 Prozent weniger Beton sowie 30 Prozent weniger Betonstahl verbaut. Dementsprechend brach auch Johannes Hauck, der ehemalige Projektleiter der Stadt Nördlingen, eine Lanze für die Zukunftsfähigkeit des Baustoffs: „Beton – es kommt drauf an, was man draus macht.“

Der Architekturpreis Beton

Der Architekturpreis Beton wird seit 1974 im Dreijahresrhythmus verliehen. Damals zum 25-jährigen Bestehen des Bundesverbandes der Deutschen Zementindustrie e.V. ist er mittlerweile einer der ältesten Architekturpreise Deutschlands. Damit sollen herausragende Leistungen der Architektur und Ingenieursbaukunst ausgezeichnet werden, deren Qualität von den gestalterischen, konstruktiven und technologischen Möglichkeiten des Baustoffs Betons geprägt sind. Zum Beton 2023 wurden insgesamt 188 Projekte eingereicht, 21 davon kamen in die engere Auswahl. Bekannte Preisträger der Vergangenheit sind der BMW-Vierzylinder in München, das Mercedes-Benz-Museum in Stuttgart und der Neubau des Bundespräsidialamtes in Berlin.

Redakteur. Unterwegs für blättle und online. Geboren in Augsburg ist er über Freiburg, Wien und München endlich im schönen Donau-Ries angekommen. Hier hat er besonders die Themen Kunst, Kultur, Geschichte und Sport im Blick.

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