Unter den geladenen Gästen waren selbstverständlich auch aktuelle und ehemalige Mitglieder der Schulfamilie sowie der Elternbeirat und Vertreter der SMV. Die Verbundenheit von Doris Barth-Rieder mit der Staatlichen Fach- und Berufsoberschule Donauwörth verdeutlichte ihr Stellvertreter, Richard Strehle, gleich zu Beginn in seinen Begrüßungsworten. Die Fach- und Berufsoberschule zieht sich wie ein roter Faden durch ihr Leben, denn hier endet nicht nur ihre aktive Beamtenlaufzeit, sondern an dieser Schule trat sie auch 1987 nach ihrem Referendariat ihren Dienst an. Barth- Rieder und Strehle sind sich kurze Zeit später dort auch schon zum ersten Mal begegnet.
Richard Strehle erinnert sich noch genau an den Septembertag 1989, als er sich mit Doris Barth Rieder über aktuelle Themen im Lehrerzimmer austauschte, wobei Aussehen und Kleidungsstil damals jeweils ein anderer waren. Nichtsdestotrotz hätten wohl beide zu diesem Zeitpunkt nicht damit gerechnet, 30 Jahre später genau diese Schule gemeinsam zu leiten.
Die berufliche Laufbahn von Doris Barth-Rieder
Blickt man auf ihre berufliche Laufbahn, wird ersichtlich, dass Wege dadurch entstehen, dass man sie geht. Laut dem Ministerialbeauftragten für die Beruflichen Oberschulen in Westbayern, Dietmar Bauer, war Doris Barth- Rieder zunächst eine „Exotin" an der FOSBOS, schließlich war sie eine der ersten studierten Lehrkräfte für Berufliche Schulen mit der Fachrichtung Sozialpädagogik.
Sie scheute aber keine neue Aufgabe und ließ sich von ihrem Umfeld ermutigen, nachträglich noch das Studium zur Beratungslehrkraft an der Katholischen Universität Eichstätt zu absolvieren.
Nach erfolgreichem Abschluss war sie an der Hans-Leipelt-Schule als solche tätig, leitete die Fachschaft Pädagogik/Psychologie und wechselte 2011 an die MB-Dienststelle nach Augsburg. Dort war sie als Mitarbeiterin des damaligen Ministerialbeauftragten Konrad Maurer für schulrechtliche Fragen sowie verschiedenste Anfragen und Anträge von Eltern und Schülern zuständig. Hier konnte sie wichtige Erfahrungen für ihre spätere Tätigkeit als Schulleiterin sammeln.
Im Juni 2018 kehrte sie schließlich als Schulleiterin an ihre „alte" Schule zurück. Mit großem Arbeitseifer und Motivation begleitete sie die Einführung der neuen Ausbildungsrichtung „Internationale Wirtschaft", brachte die Schule mit Umsicht und den richtigen Entscheidungen gut durch die Coronapandemie, initiierte Möglichkeiten der Digitalisierung und arbeitete tatkräftig in der Arbeitsgruppe „Berufswahl-Siegel" mit, um nur einige Meilensteine zu nennen.
Landrat Stefan Rößle verglich sie in seiner Rede mit einer Bergführerin, der kein Anstieg zu steil war und die alle sicher durch kleinere und größere Katastrophen führte. Besonders würdigte er neben ihrer fachlichen Expertise auch ihr soziales Engagement bei zahlreichen Projekten wie „100 000 Bäume für den Landkreis Donau-Ries" und Sammel- bzw. Spendenaktionen für u.a. die Karl-Heinz-Feichtinger Stiftung und das Donauwörther Tierheim.
Verabschiedung und Danksagung
Die scheidende Schulleiterin wurde aber nicht nur mit Worten verabschiedet, sondern auch musikalisch vom Elternbeirat sowie von einer zusammengestellten Band aus Lehrkräften und ehemaligen Schülerinnen. So hieß es in einem umgedichteten Liedtext, dass sie zwar nicht die Welt retten musste, aber die Hans Leipelt-Schule. Der Personalrat machte zudem deutlich, dass sie sich selbst dabei stets viel abverlangt hat.
Die letzten Worte hatte die Hauptperson des Nachmittags selbst. Sie blickte einerseits auf ihren beruflichen Werdegang zurück, bedankte sich aber auch bei den Mitarbeitern in der Schulleitung sowie der Hausverwaltung und den Sekretärinnen für die stets gute und wertschätzende Zusammenarbeit. Auch sei sie stolz auf das Ergebnis der diesjährigen Externen Evaluation, die u.a. hervorbrachte, dass die Hans-Leipelt-Schule sich durch ein besonders familiäres Schulklima auszeichnet, das davon lebt, dass die gesamte Schulfamilie besonders respektvoll und höflich miteinander umgeht und sich sämtliche befragte Gruppen an der Schule wohlfühlen.
Ministerialbeauftragter Dietmar Bauer beendete seine Rede mit einem Zitat von Arthur Schnitzler: „Ein Abschied schmerzt immer, auch wenn man sich schon lange darauf freut." Doris Barth-Rieder selbst freue sich aber nun vor allem darauf, sich ihre Zeit frei einteilen zu können und diese mit ihrer Familie zu verbringen. (pm)