In allen Fällen schockierten die Betrüger die Angerufenen, überwiegend Seniorinnen und Senioren, mit einer schlimmen
Nachricht. Ein naher Angehöriger habe angeblich einen Unfall mit schweren Folgen verursacht, weshalb dieser bei der Polizei sitze und eine Haftstrafe drohe. Um dies zu vermeiden, müsse sofort eine hohe Kaution gezahlt werden. Fast alle Angerufenen erkannten die Betrugsmasche und legten sofort auf.
Doch in einem Fall waren die Betrüger erfolgreich. Eine 84-jährige aus Donauwörth-Nordheim schöpfte keinen Verdacht. Sie übergab um ca. 16:00 Uhr vor ihrem Anwesen rund 80.000 Euro Bargeld und Schmuck an einen männlichen Abholer.
Der Abholer wird wie folgt beschrieben: südländischer Phänotyp; ca. 175 cm groß; etwa 45 Jahre; kräftige Statur; dunkel gekleidet (schwarze Winterjacke und schwarze Jeans) Zeugen werden gebeten, sich unter Tel.: 0906/706670 bei der Polizeiinspektion Donauwörth zu melden. Möglicherweise hat jemand den Geldabholer zur Übergabezeit um etwa 16:00 Uhr in Nordheim gesehen. Evtl. ist auch ein in der Nähe abgestelltes Fahrzeug aufgefallen.
Die Polizei gibt folgende Tipps bei Schockanrufen:
- Seien Sie misstrauisch, wenn ein unbekannter Anrufer Sie zum Beispiel mit einem Verkehrsunfall eines Angehörigen konfrontiert und Geld von Ihnen fordert!
Lassen Sie sich am Telefon nicht unter Druck setzen! - Kontaktieren Sie Ihre Angehörigen unter den Ihnen bekannten
Telefonnummern, um den Sachverhalt abzuklären! - Polizei oder Justiz verlangen in Deutschland am Telefon niemals eine
Kaution, um beispielsweise eine Haftstrafe eines Familienangehörigen
abzuwenden! - Übergeben Sie niemals Geld oder Wertsachen an unbekannte
Personen! - Verständigen Sie im Verdachtsfall die Polizei unter dem Notruf 110!