Zivilcourage

Hinsehen kann Leben retten

Symbolbild. Bild: pixabay
Wie wichtig es ist, Menschen in Not zu helfen, hat ein Vorfall am vergangenen Wochenende in Großsorheim gezeigt. Zwei junge Frauen aus Donauwörth haben eine bewusstlose Person aufgefunden, und sich vorbildlich verhalten

Am Sonntagmorgen, gegen 01:00 Uhr, wollten zwei junge Besucherinnen aus Donauwörth das Sunfield Festival in Großsorheim verlassen. Als sie mit ihrem Auto vom Parkplatz in Richtung B25 unterwegs waren, fiel einer der beiden eine Frau auf, die zwischen geparkten Autos am Straßenrand lag. Die beiden haben sich anschließend völlig richtig verhalten. Sie hielten ihr Fahrzeug an und gingen zu Fuß zu der Frau. Als sie die Vitalfunktionen überprüften, stellten sie fest, dass die Frau noch atmete. Der Versuch, die vermeintlich schlafende Frau zu wecken scheiterte aber.

In diesem Moment fuhr ein weiteres Fahrzeug vorbei und dessen Fahrer wurde auf die Situation aufmerksam. Er und seine Beifahrerin unterstützen die beiden jungen Frauen bei den Versuchen, die Frau aufzuwecken. Als auch dieser Versuch scheiterte, alarmierte der Fahrer des zweiten Fahrzeugs den vor Ort in Großsorheim während der Veranstaltung stationierten Einsatzwagen. In solchen Fällen wird der Sanitätsdienst von Ehrenamtlichen der Bereitschaft in Harburg gestellt. Verantwortlich für den Einsatz war Stephan Weidner von der Bereitschaft in Harburg. „Als der Melder zu uns kam, haben wir uns sofort in das Rettungsfahrzeug  gesetzt und sind den Anweisungen folgend zur Einsatzstelle gefahren. Die drei Frauen haben derweil die hilflose Person überwacht und betreut“, schildert Rettungssanitäter Weidner den weiteren Verlauf. „Wir haben zuerst die Vitalwerte überprüft und anschließend versucht, die Frau aufzuwecken. Das ist uns nicht gelungen. Also haben wir die Trage aus dem Rettungsfahrzeug verwendet, sie vorsichtig hochgehoben und sie anschließend in den Rettungswagen verbracht. Sie wurde dann stationär im Nördlinger Krankenhaus zur weiteren Behandlung aufgenommen.“

Großes Lob für die Zivilcourage

„Rückblickend muss man sagen, dass die beiden Frauen absolut richtig reagiert, und mit ihrer Zivilcourage die Frau vor Unheil bewahrt haben. Dass ihr der Geldbeutel gestohlen worden hätte werden können, wäre wohl das geringste Übel gewesen,“ so Stephan Weidner am Montag. „Die Frau lag in einem unbeleuchteten Bereich, außerhalb der ausgewiesenen Parkplätze, direkt an der Staatsstraße 2221. Hätte einer der parkenden sein Fahrzeug aufgesucht und wäre vom Parkplatz gefahren, hätte die Frau dabei auch überrollt werden können.“ Laut Weidner ist diese Zivilcourage leider nicht mehr so selbstverständlich, wie früher. „Es war mitten in der Nacht. Dass sich zwei Frauen in diesem jungen Alter so engagiert zeigen, verdient jedes Lob und muss entsprechend gewürdigt werden“, so der Ehrenamtliche abschließend.

Geschäftsführer und Gründer. Immer direkt vor Ort wenn etwas passiert, auch in der Nacht. Verantwortlich für den Anzeigenverkauf. Bespricht dienstliches gerne bei einem Arbeitsessen. Fußballer. Hat ein Faible für antike Holzmöbel. Bringt Tochter und Hund gerne mit ins Büro.

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