11. Mai 2023, 11:37
Unser Schulbauprojekt in Namibia

Die Andrea Dietenhauser-Schule in Omuhoro

Schüler aus Omuhoro März 2022 Bild: Stiftung FLY & HELP
Bis zum Jahr 2019 hatten die Kinder im Omuhoro, in der Region Kaokoveld, im Norden Namibias nur einen Klassenraum zur Verfügung. Die Kinder der Klassen 2 und 3 wurden in Zelten und unter Wellblechdächern unterrichtet. Sie schliefen und aßen unter freiem Himmel unter Bäumen.

Dank zahlreicher Spenden von Leser*innen und Geschäftspartner*innen konnten wir zusammen mit der deutschen Stiftung Fly & Help eine Schule mit zwei Klassenräume bauen. Das  war der erste Schritt zum Aufbau des Schulstandortes in Omuhoro. „Ganz herzlich möchte ich mich erneut bei allen Spenderinnen und Spendern, darunter einige Großspenden, wie die des Zweckverbands Rieswasser in Höhe von 5 000 Euro und der Firma Böhm Entsorgung in Höhe von 2000 Euro, bedanken“, so Matthias Stark, Geschäftsführer der Donau-Ries-Medien GmbH.

Was ist seitdem in der Schule passiert?

2020/21 kam Dank weiterer Spenden, die die Stiftung Fly & Help gesammelt hatte, ein Hostel mit Schlafplätzen hinzu – ein enormer Mehrwert für die Kinder. In dieser Region sind Schulen weit mehr als Schulen. Sie sind Sozialstationen und Elternersatz. Sie stellen eine Schnittstelle zwischen Tradition und Moderne dar und kreieren durch Bildung für Namibia eine bisher ungenutzte „Ressource“, die dieses junge Land bitter nötig hat. Die meisten Kinder schlafen in der Schule, weil die Fußwege dorthin so lang sind.

2022 konnte die Schule, ebenfalls finanziert durch externe Spenden, um ein weiteres Gebäude mit zwei Klassenräumen und einer Solaranlage erweitert werden. In der Grundschule in Omuhoro werden zurzeit circa 100 Kinder der Klassenstufen 1 bis 5 von drei Lehrkräften unterrichtet. Die Anzahl der Kinder steigt jedes Jahr. 

Schulbau war ein Herzensprojekt

„Mit dem überraschenden Tod meiner Mutter verlor das Schulprojekt 2018 eine begeisterte Unterstützerin. Sie wollte mich nach Afrika begleiten und am Ende die Schule sehen. Doch das war ihr leider nicht vergönnt. Sie machte wo sie nur konnte Werbung und fand zwischen zwei Aufenthalten im Krankenhaus noch Zeit, das Projekt mit Spendenaktionen zu unterstützen. Leider wird sie die Früchte ihres Engagements nie mit eigenen Augen sehen. Trotzdem war es mir wichtig, diesen Einsatz zu würdigen. Deshalb freue ich mich, dass sie mir in unserem letzten Gespräch die Erlaubnis gegeben hat, die Schule nach ihr zu benennen. Die ,Andrea-Dietenhauser-Schule‘ steht zwar am anderen Ende der Welt, erinnert uns aber immer daran, dass es sich lohnt, anderen die Hand zu reichen, einander zu helfen", erkärt Matthias Stark

Schulbesuch von Fotografin Sylvia Jost Bild: Fly & Help

Über die Stiftung FLY & HELP

Reiner Meutsch aus Kroppach im Westerwald ist es wichtig, dort zu helfen, wo die Not am größten ist. Daher unterstützt seine Stiftung Fly & Help den Bau von Schulen in Entwicklungsländern. Denn nur, wenn Kinder lesen, schreiben und rechnen können, haben sie die Chance auf eine selbstbestimmte Zukunft. 

Insgesamt konnten in den mehr als zwölf Jahren seit Stiftungsgründung mit einem Fördervolumen von ca. 34 Millionen Euro schon 680 Schulen in 55 Ländern fertiggestellt werden. Durch die neuen Gebäude wird mehr als 130 000 Kindern in Afrika, Asien und Lateinamerika der Schulbesuch ermöglicht und der Grundstein für eine Zukunft in ihrer Heimat gelegt. Derzeit wird alle 3,5 Tage eine neue Fly & Help-Schule eingeweiht. Dabei begann alles mit einer Weltumrundung: Seine Reise war Abenteuer, Hilfsprojekt und Herzenswunsch zugleich. Reiner Meutsch, Gründer und ehemaliger Geschäftsführer des Reiseveranstalters Berge & Meer, erfüllte sich einen Lebenstraum, flog 2010 mit einem Kleinflugzeug um die Welt und unterstützte dabei fünf Bildungsprojekte. „Ich bin in meinem Beruf viel gereist. Meist stand die Frage nach der touristischen Vermarktung im Vordergrund. Doch viele Traumreiseziele bieten den Einheimischen gar keine traumhaften Bedingungen. Besonders tragisch finde ich es, wenn Kinder keinen Zugang zu Schulbildung haben – und damit keine Perspektive“, so Reiner Meutsch.