"Wir können nicht die Welt retten. Aber wenn viele Landkreise helfen, können wir Fluchtursachen bekämpfen." Mit diesem Satz stimmte Peter Schiele von der CSU für den Vorschlag der Verwaltung, im Landratsamt
"Wir können nicht die Welt retten. Aber wenn viele Landkreise helfen, können wir Fluchtursachen bekämpfen." Mit diesem Satz stimmte Peter Schiele von der CSU für den Vorschlag der Verwaltung, im Landratsamt eine Koordinierungsstelle für Entwicklungshilfe einzurichten.
Donauwörth - Am heutigen Mittwoch, den 13. Juli 2017, tagte der Kreisausschuss im Sitzungszimmer. Auf der Tagesordnung stand unter Punkt 1 "Kommunale Entwicklungshilfeprojekte, Sachstand und Einrichtung einer Koordinierungsstelle." Die Idee zur Kommunalen Entwicklungshilfe wurde durch Bundesentwicklungshilfeminister Dr. Gerd Müller bei einem Termin im Februar in Wemding kommuniziert und stieß bei Landrat Stefan Rößle auf offene Ohren. Dieser hat die Idee aufgegriffen und mit Reiner Meutsch von der Stiftung Fly & Help einen Termin vereinbart und gemeinsam beschlossen, bis 2020 10 Schulen in Afrika zu bauen. Außerdem zeigt er sich verantwortlich für ein Projekt des AWV Nordschwaben in Jordanien und der Patenschaft des gKU mit dem Salimi Kinderhospital in Kabul.
All diese Aktivitäten und zahlreiche weitere private Aktivitäten laufen im Moment unkoordiniert ab und häufig wissen die Helfer gar nichts voneinander. Das soll in Zukunft durch die Koordinantionsstelle im Landratsamt gesammelt und gebündelt werden um die größtmögliche Wirkung zu erzielen.
Die ausgeschriebene Stelle wird durch ein Förderprogramm zu 90% gefördert. Am Jahresende würden für den Landkreis rund 7.000 Euro pro Jahr als Kosten entstehen. Als Vergleich zeigte Rößle die monatlichen Kosten für einen unbegleiteten Minderjährigen Flüchtling auf, die bei rund 5.000 Euro im Monat liegen.
Nach Landrat Stefan Rößle erklärte Achim Frank als bisheriger Ansprechpartner nochmals die Fördermodalitäten sowie das gestiegenen Interesse an Entwicklungshilfe. "Durch die Flüchtlingskriese haben die Menschen verstanden, dass Hilfe zur Selbsthilfe einfacher und günstiger ist, als die Flüchtlinge zu versorgen.
Anschließend äußerten sich die Vertreter der Fraktionen. Peter Schiele (CSU) stellte fest, dass sich die Kommunalpolitik verändert hat. Entwicklungshilfe war immer eine Aufgabe des Bundes wurde nun aber durch die Flüchtlingshilfe auch für die Kommunalpolitk ein Thema. Außerdem verwies er darauf, dass ein Euro in Afrika einen größeren Beitrag leisten kann, als ein Euro in Europa. Seine Fraktion unterstützt den Antrag.
Ähnlich sah es auch Ursula Straka (SPD). Sie lobte alle Initiativen und forderte die größtmögliche Unterstützung für diese Aktionen. Laut ihrer Aussage muss endlich was passieren, weswegen sie und ihre Fraktion die Koordinierungsstelle unterstützen.
Helmut Beyschlag (PWG/FW) lobte die persönliche Initiative des Landrats und seinen Einsatz, der den Kreistag und die Verwaltung mit seinem Feuereifer angesteckt hat. Er unterstützt den Antrag und hofft, dass die Initiativen vor Ort viel gutes bewegen.
Nico Ach (Grüne) sagte, dass Hilfe vor Ort die beste Hilfe ist. Er brachte aber auch noch den Hinweis, dass man auch helfen könne, wenn man das Beschaffungswesen im Landratsamt optimiere. So könnte man beim Einkauf auf fair gehandelte Produkte achten.
Zum Abschluss bedankte sich der Landrat für die Unterstützung und das einstimmige Abstimmungsergebnis.