Mit dem CityAirbus will Airbus Helicopters den Personentransport in den kommenden Jahren revolutionieren. Bild: Matthias Stark
Seit jeher steht Innovation und die Weiterentwicklung der eigenen Produktpalette im Fokus von Airbus, auch am Standort in Donauwörth. Maßgeblich daran beteiligt ist die interne Entwicklungsabteilung.

Entsprechend gibt es seit vielen Jahren eine eigene Entwicklungsabteilung, die nicht nur an aktuellen Helikoptermodellen arbeitet, sondern auch weiter in die Zukunft denkt. Schlagworte sind hier das sogenannte Flugtaxi „CityAirbus NextGen“ und der „Racer“, eine Mischung aus Helicopter und Flugzeug, das zusätzlich zum Rotorblatt auch über Tragflächen verfügt. 2025 will das Unternehmen bereits die Zulassung für den CityAirbus beantragen.

Passend dazu wurde vor rund einem Jahr – im Juli 2022 – der Bau eines neuen Testzentrums für das Flugtaxi in Auftrag gegeben und damit noch einmal die tragende Rolle des Standorts in der Zukunftsvision des Unternehmens unterstrichen. Und auch sonst ist der Fokus des Unternehmens aktuell voll auf Zukunft gerichtet. Über 7 000 Menschen, zahlreiche hochleistungsfähige Computer, Maschinen, Heizungen und Leuchten – das Airbus-Werk in Donauwörth hat aktuell einen unfassbar hohen Energiebedarf. In Zeiten der Energiewende steht deshalb die Frage nach alternativen Versorgungslösungen und Einsparmöglichkeiten im Raum. Außerdem verpflichtete sich der Konzern bereits 2015 dazu, bis 2030 den Energieverbrauch um 20 Prozent und zusätzlich den Kohlenstoffdioxidausstoß um 63 Prozent zu verringern. Für den Standort in Donauwörth eine große Herausforderung, die durch verschiedene Maßnahmen umgesetzt werden soll.

Bereits 50 Prozent der Energieziele erreicht

Angefangen bei den Mitarbeiter*innen, die zur Bildung von Fahrgemeinschaften oder der Nutzung der Bahn angeregt werden sollen, über die Erneuerung von Maschinen, bis hin zur Installation von LED-Beleuchtung. In diesem Zuge seien bisher rund 5 000 Glühbirnen ausgetauscht worden, so Guido Lumpe, Hauptverantwortlicher für das Energiemanagement am Standort in Donauwörth und teilte außerdem mit, dass man mittlerweile bereits 50 Prozent der Einsparziele erreicht habe. Einen noch größeren Einfluss auf die Energieversorgung soll sich aus der neuen Zusammenarbeit mit dem Unternehmen GP Joule, ansässig in Buttenwiesen, und aus der Installation von PV-Anlagen ergeben. 

Auf den Dächern der Fabrikhallen gingen die ersten drei großen Photovoltaikanlagen in Betrieb. Sie wurden auf Gebäuden errichtet, die eine solche Installation baurechtlich und statisch erlauben. Insgesamt wurden 2 759 Module verbaut. Sie sind in Ost-West-Richtung ausgerichtet. Damit lässt sich der Firma zufolge über den Tagesverlauf besonders viel Strom erzeugen. Jährlich sollen die PV-Anlagen auf den Airbus-Dächern eine Million Kilowattstunden Strom liefern. Dies entspricht etwa zwei Prozent des Jahresverbrauchs am Standort. Ein weiterer Solarpark auf dem Gelände des Parkplatzes sei aktuell nicht ausgeschlossen. „Eine Doppelnutzung wäre fantastisch“, so Lumpe. Außerdem bezieht Airbus seit Anfang 2023 alternativen Strom von einem Solarpark nahe Rettingen, der von der Firma GP Joule betrieben wird. Dort sollen jährlich mehr als 3,8 Millionen Kilowattstunden produziert werden.

Bild: Airbus Helicopters

Ein Blick in die Zukunft der Luftfahrt

Innovation und ambitionierte Energie-Einsparziele, laut Forschungsleiter Johannes Plaum ein Themenfeld, das in den vergangenen Jahren immer mehr in den Fokus gerückt ist. Will heißen: Airbus erprobt aktuell bereits an einem Hubschrauber-Demonstrator, wie Treibstoff eingespart werden kann und das durchaus mit Erfolg. Demnach sei es durch einen Elektromotor, verbesserter Aerodynamik und weniger Bauteilen gelungen, den Spritverbrauch zu halbieren. Die aktuelle Situation zeigt: Airbus Helicopters versucht auch am Standort Donauwörth vieles, um sich für die Zukunft zu wappnen. Passend dazu erklärt Standortleiter Helmut Färber: „Wir sehen uns mittlerweile als Pioniere der nachhaltigen Luftfahrt.“ Ob dies im vorgegebenen Zeitplan des Unternehmens gelingt, werden die kommenden Jahre zeigen. Ein erster Schritt scheint zumindest bereits jetzt gemacht.