86609 Donauwörth
Vor 10 Jahren fand die Sammlung Riemersma im Käthe-Kruse-Puppen-Museum in Donauwörth ein neues Zuhause. Das private „Käthe Kruse Puppen und Spielzeugmuseum“ von Tiny Riemersma in Den Helder / Niederlande beherbergte eine der bedeutendsten Privatsammlungen von Käthe-Kruse-Puppen weltweit.
„…dat will ik ook!“ dachte sich die Niederländerin Tiny Riemersma, als sie eine umfangreiche Sammlung mit Käthe-Kruse-Puppen sah und beschloss, selbst auch Puppen aus dieser besonderen Manufaktur zu sammeln. Tiny Riemersma erweiterte und verbesserte ihre Sammlung kontinuierlich, bis sie schließlich 1988 am Binnenhafen 25 in Den Helder ihr privat getragenes „Käthe Kruse Poppen en speelgoedmuseum“ eröffnen könnte. Von der Eröffnungsfeier ihres Museum hat sich ein Satz aus dem Munde der Krusetochter Hanne Adler-Kruse erhalten. Als während der Ansprache in die Stille des Raumes die Ladenglocke ertönte, sagte sie zur Erheiterung der Gäste: „Käthchen kommt wie immer zu spät“. Sie meinte damit ihre Mutter Käthe Kruse (1883-1968).
Viele begeisterte Sammlerinnen und Sammler besuchten regelmäßig das Museum in Den Helder und hielten Kontakt zu Tiny Riemersma. 25 Jahre lang war das Museum ein „Pilgerort“ für alle, die Käthe-Kruse-Puppen schätzten, bis Tiny Riemersma ihr Museum im Jahr 2013 schließen musste. Tiny und Frans Riemersma beschlossen, die Sammlung im Rahmen einer Auktion zu verkaufen, was die Zerstreuung in alle Welt bedeutet hätte.
Die Stadt Donauwörth und die Käthe Kruse Manufaktur haben deshalb 2014 entschieden, den vollständigen Bestand des Museum zu übernehmen und in das Käthe-Kruse-Puppen-Museum Donauwörth zu integrieren. Noch im selben Jahr wurde die gesamte Sammlung, bestehend aus 476 Puppen und Schaufensterfiguren aus der Manufaktur Käthe Kruse, 46 Puppen anderer Hersteller, 480 Ansichtskarten mit Käthe-Kruse-Motiven, 15 Ölgemälden von Ritta Boemm, die Käthe-Kruse-Puppen zeigen, unzähligen Dekorationsgegenständen und umfangreichem Archivmaterial, nach Donauwörth gebracht. Hier wurde zu Gunsten der Sammlung Riemersma ein Patenprojekt gegründet, das inzwischen fast 70.000 Euro erwirtschaftet hat. Viele begeisterte Sammlerinnen und Sammler haben damit den Fortbestand dieser einzigartigen Sammlung möglich gemacht, in der das Andenken an die 2022 verstorbene Tiny Riemersma weiterlebt.
Die Sonderausstellung im Sommer 2024 begeht das 10jährige Jubiläum der Übernahme und möchte dabei all jene ins Licht rücken, die sich am Patenprojekt beteiligt haben. Die inzwischen 71 Patenpuppen werden teilweise in den ursprünglichen für Tiny Riemersma so typischen Szenerien gezeigt, die vielen Sammlerinnen und Sammlern für die Präsentation der eigenen Puppen vorbildgebend waren. So manche verließen Den Helder mit dem Gedanken: „… das will ich auch!“