Es ist ein ganz besonderer Punkt, an dem der neue Wanderweg zum Landkreiseck eröffnet wurde. Denn genau dort markiert nun ein alter Grenzstein, der einstmals die Druisheimer Flur von der Allmannshofener Flur trennte, den Kreuzungspunkt der Landkreise Augsburg, Dillingen an der Donau und Donau-Ries. Genauer gesagt grenzen hier die drei Gemeinden Allmannshofen, Mertingen und Buttenwiesen aneinanander.
Grenze die nicht ausgrenzt
"Schön, dass wir uns heute an einem Punkt treffen, den es eigentlich schon immer gab, der nur noch nicht so im Bewusstsein der Bevölkerung und auch nicht in meinem Bewusstsein war. Wir sind an einem Punkt sind, an dem drei Landkreise zusammentreffen und natürlich auch drei Gemeinden zusammenkommen, ein Punkt der Landkreise und Gemeinden zusammenbringt", sagte Buttenwiesens Bürgermeister Hans Kaltner bei der Eröffnung. Eine einfache Sache sei die Absprache der drei Gemeinden untereinander gewesen, weil es eben eine tolle Sache sei, so Kaltner. "Der Grenzpunkt war immer schon vorhanden, nur noch nicht sichtbar. Grenzen sind immer so eine Sache, sie können auch ausgrenzen oder manchmal auch ganz schlimme Sachen darstellen. Für uns ist das etwas ganz anderes. Wir hatten vorher schon unsere Treffen, um uns auszutauschen und wir haben das zum Anlass genommen, um uns regelmäßig zu treffen, weil es einfach ganz wichtig ist, nicht nur über die Landkreisgrenzen hinweg, sondern dass vor allem wir Gemeinden ganz eng zusammenarbeiten", so Kaltner.
Wie es zur Idee kam den Punkt, an dem die drei Landkreise zusammenstoßen zu markieren, erklärte Allmannshofens ehemaliger Bürgermeister Manfred Brummer. Das Landkreiseck sei schon immer ein Thema gewesen, das ihn interessiert habe. Er habe zwar gewusst, dass es einen solchen Punkt gebe, allerdings nicht genau wo. Deshalb habe er sich mit seinem eigenen GPS-Gerät auf die Suche nach dem Punkt gemacht und ihn auch gefunden. Man sei dann auf die Idee gekommen den Punkt sichtbar zu machen. Wie das geschehen sollte wusste im Juni 2018 aber noch keiner ganz genau. Im Laufe der nächsten Monate sei die Idee dann gereift und Brummer habe Kontakt zu den Bürgermeistern der Nachbargemeinden aufgenommen. Professionelle Hilfe habe man mit Diplom-Geografin Kathrin Schön, die auch für das Ferienland Donau-Ries tätig ist, gefunden. Die Idee den Berührungspunkt mit einem alten Grenzstein zu markieren, auf dem oben die Kürzel der drei Landkreise eingearbeitet sind, hat Manfred Brummer vom Reschensee mitgebracht. Dort ist der Punkt an dem Österreich, Schweiz und Italien aneinandergrenzen ebenfalls mit einem Grenzstein markiert.
Für die Bevölkerung sichtbar machen
"Der richtige Vermessungspunkt liegt übrigens 20 Zentimeter neben dem Stein, wir wollten nicht in die Rechte des Vermessungsamtes eingreifen", erzählt Brummer schmunzelnd. "Das ganze haben wir dann noch beschildert und damit beschriftet, was man von der Historie wissen will. Das hier früher verschiedene Herrschaften aufeinander trafen und das es den Punkt schon immer gegeben hat. Das wollten wir für die Bevölkerung sichtbar machen", so Manfred Brummer weiter. Man dürfe, so der Bürgermeister a.D., ruhig wissen, dass es hier einen besonderen Punkt gebe.
Claudia Marb, stellvertretende Landrätin Donau-Ries, freute sich bei der Eröffnung des "landkreisübegreifenden Projekts" dabei sein zu dürfen. Mit dem Grenzstein sei ein Stück Geschichte erlebbar gemacht worden. "Das Projekt Wanderweg zum Landkreiseck symbolisiert nicht nur die Grenzen der Landkreise, sondern steht als eines von vielen Beispielen für die grenzübergreifende Zusammenarbeit der Landkreise und auch der Gemeinden", so Claudia Marb.