Nördlingen feiert Spatenstich für langersehntes Hallenbad

Bereits seit vielen Jahren - ja sogar Amtsperioden - wird in Nördlingen über den Neubau eines Hallenbades diskutiert. Am 23. März war es nun endlich soweit. Auf dem Gelände des Nördlinger Sportparks in direkter Nähe zur Tennishalle fand der offizielle Spatenstich zum Bau des neuen Hallenbades inklusive Saunalandschaft statt. Wie sehr dieses Bauprojekt nicht nur die Bürger*innen der Stadt, sondern auch Oberbürgermeister David Wittner in den vergangenen Monaten beschäftigt hatte, wurde in den Ausführungen des Stadtoberhaupts schnell deutlich. Sichtlich erleichtert sprach er von einem "echten Herzensanliegen" und davon, dass der lang ersehnte Startschuss der Bauarbeiten den Beginn der Realisierung eines lang gehegten Wunsches der Bevölkerung nach einem neuen zeitgemäßen Hallenbad markiere.

Dem vorausgegangen waren viele politische Diskussionen innerhalb des Stadtrats. Besonders die geplante Saunalandschaft hatte in der jüngeren Vergangenheit nicht nur für Freude, sondern auch viel Unmut, Unverständnis und Besorgnis ob der großen Belastung für den Haushalt der Stadt Nördlingen gesorgt. Grund hierfür waren vor allem die stark gestiegenen Baukosten. So wird das neue Hallenbad wohl insgesamt über 30 Millionen Euro kosten, über zehn Millionen Euro mehr als noch bei der ersten Kostenschätzung aus dem Mai 2019. Ein nicht zu verachtender Teil wird künftig durch Fördermittel der Regierung bezahlt. 2,7 Mio Euro stammen aus dem Bundesprogramm "Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur", rund vier Millionen Euro erhält die Stadt Nördlingen aus dem Finanzausgleich für Schulsportmittel des Freistaates Bayern.

Welch große Bedeutung "die größte Investition in der Geschichte der Stadt Nördlingen" tatsächlich hat, wird spätestens bei einem Blick auf die zahlreichen Gäste aus der Politik klar. So waren neben den beiden Alt-Oberbürgermeistern Paul Kling und Hermann Faul auch viele Bürgermeister aus dem Landkreis, die stellvertretende Landrätin Claudia Marb (CSU), MdL Wolfgang Fackler (CSU) und natürlich die beiden Bundestagsabgeordneten Christoph Schmid (SPD) und Ulrich Lange (CSU) zu Gast. Letzterer war es auch, der stellvertretend für die politische Ebene Worte an die Anwesenden richten durfte. So sei der Bau des neuen Hallenbades inklusive Sauna in der aktuellen Zeit durchaus eine mutige Entscheidung des Stadtrates, die sich hoffentlich bezahlt mache und nicht zu spät komme, so Lange. Er erinnerte in seinen Ausführungen an die Einweihung der Hermann-Keßler-Halle und an die Diskussion, ob man im Anschluss eine Eis- oder Tennishalle bauen wolle und fügte im Hinblick auf den langen Planungsprozess des neuen Hallenbades hinzu: "Manchmal dauert es in Nördlingen halt länger." Trotz der Bedenken im Vorfeld freue er sich bereits sehr auf das neue Hallenbad. Dieses sei eine tolle neue Freizeitmöglichkeit für das ganze Ries und weit darüber hinaus.

Wie das Hallenbad künftig aussehen soll, war bereits im Vorfeld mehrfach der Öffentlichkeit präsentiert worden. Trotzdem erklärte Architekt Rainer Löhle in seiner Rede noch einmal, wie er und sein Team das Hallenbad geplant hatten und warum es jetzt genau so gebaut wird. Mittlerweile sei das gesamte Planungsteam seit knapp zwei Jahren für das Projekt zuständig. "Unser Bestreben war es, ein städtebaulich wie auch gestalterisch und wirtschaftlich sehr ansprechendes Konzept zu erarbeiten, was uns hier auf alle Fälle gelungen ist.", so Löhle. Er freue sich über die Möglichkeit, das Projekt auf diesem traumhaft schönen Grundstück umsetzen zu können. Unterstützung habe er dabei - trotz oder gerade aufgrund des schwierigen Projekts - von einem außergewöhnlichen Team erhalten.

Ein kleines Extra für alle Interessierten: Wer die Zeit bis zur Eröffnung Ende 2025 nicht mehr abwarten kann und sich selbst von den Baufortschritten im Nördlinger Sportpark überzeugen will, kann per Webcam von zu Hause dabei sein. Die Live-Bilder werden direkt auf der Homepage der Stadt Nördlingen übertragen.